Eight

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Es war fast ein ganzer Monat vergangen seit ich angefangen hatte mit Vi und Jake zu arbeiten. Heute hatten wir mit der Schule Ausflugstag. Wer auch immer auf die tolle Idee kam mit einer kompletten Klasse in die Stadt zu gehen, gehört geschlagen. Die Schüler bildeten Grüppchen und gingen shoppen. Und dann war da noch ich. Ich war alleine. Naja, lange nicht, aber ich konnte mir angenehmere Gesellschaft vorstellen. „Hey, kleine Schwuchtel. Immer noch keine Freunde gefunden?" Nathan klopfte auf meinen Rücken, sodass ich das Wasser, das ich im Mund hatte wieder ausspuckte und husten musste. „Habt ihr das gesehen? Die Schwuchtel ist zu dumm zum Saufen!" lachte er und klatschte bei seinen Kumpels ein. „Lass mich in Ruhe Nathan!" ich stand von der Bank auf und wollte weggehen, aber Nathan folgte mir. „Renn doch nicht weg, Schwuchtel, wir möchten doch nur reden!"

„Lass ihn doch einfach in Ruhe!" sagte auf einmal jemand der von der Seite zu uns hinzugekommen war. „Was willst du komischer Vogel denn jetzt?" fragte Nathan und beäugte Jake spöttisch. „Dass du dich mit jemandem in deiner Liga streitest und aufhörst Josh zu beleidigen!" antwortet dieser. „Warum sollte ich die Schwuchtel in Ruhe lassen?" „Weil die andere Schwuchtel dir sonst eine Reinhaut!" „Ach so ist das!" lachte Nathan. Er nickte seine beiden Kumpels zu um ihnen zu signalisieren dass sie mitgehen sollen. „Ich hoffe es macht dir nichts aus das ich den anderen von deinem Freund hier erzähle!" schrie er mir noch über die Schulter hinweg zu, dann verschwanden sie um die nächste Ecke.

„Geht es dir gut?" fragte Jake, der sein Grinsen wieder aufgenommen hatte. „Ja, soll er den anderen doch sagen was er will!" grummelte ich und setzte mich wieder auf die Bank. „Was macht ihr eigentlich hier?" fragte Jake, der sich neben mir niedergelassen hatte. „Schulausflug" reichte, Jake verstand worum es ging. „Schrecklich! Erstens, was macht man wenn man mit niemandem zusammen gehen kann? Und zweitens, das ist so langweilig!" sagte er. Jake verstand mich wirklich. „Was machst du eigentlich hier?" „Weißt du Josh, du bist nicht weit vom Stadtpark entfernt und da schlafen wir meistens. Ich bin gerade erst aufgestanden." erklärte Jake. „Ich könnte dich den anderen Vorstellen!" eigentlich hatte ich keine Lust seine Freunde kennenzulernen, aber er schien von der Idee ganz begeistert. „Komm! Schnell, sonst sind sie weg!"

„Hey Cat!" Jake schlug einem Mädchen, das Dreadlocks hatte, die ihr bis zu den Hüften reichten, auf die Schulter damit diese sich umdrehte. „Jake und?" ihre Stimme war kratzig, wahrscheinlich war sie erkältet. „Josh, der Junge von dem ich euch erzählt habe!" half Jake ihren Erinnerungen auf die Sprünge. „Ich dachte er wäre größer." war das einzige was sie sagte. Mir kam das alles ein bisschen komisch vor, aber Jake schien keine andere Reaktion erwartet zu haben. „Oli?" ein Junge der zusammengesackt auf dem Boden saß, schaute bei der Erwähnung seines Namens auch hoch. „Josh also, Jake redet dauernd von dir. Nervt n bissl." dann lässt er den Kopf wieder in den Schoß fallen. „Und das ist Bea!" ein weiteres Mädchen das neben Olli saß und mich schon die ganze Zeit angeschaut hatte, stand auf und gab mir die Hand. „Hi Josh, ich bin Bea." dann setzte sie sich wieder hin und lehnte sich an Oli. „Komm, wir gehen, bis später Leute!" Jake nahm mich am Arm und zog mich mit.

„Ich glaube sie mögen dich!" er fing an zu pfeifen und balancierte auf der Bordsteinkante. „Wirklich?" ich konnte mir nicht vorstellen dass irgendein Mensch so reagiert wenn er jemanden mag. „Jaja, immerhin haben sie dich nicht beleidigt! Vielleicht haben sie das auch nur getan weil ich sie gebeten habe, falls du mal vorbei kommst, nett zu dir zu sein." Jake sprang von der Bordsteinkante und ging Rückwärts vor mir her. „Sei froh, dass sie was gesagt haben, sie mögen andere Menschen nicht so!" er lachte und schmiss sich in die Wiese neben dem Bürgersteig. „Jake? Hast du heute irgendwas genommen? Oder warst du wieder was trinken?" ich machte mir wirklich Sorgen um ihn. Er war ja normalerweise schon nicht so wie andere, aber heute? „Nein! Mir geht es S-U-P-E-R! Komm, ich lad dich auf nen Kaffee ein!" er lief zu einem Kaffeestand, der gleich um die Ecke stand, und brachte mir eine heiße Schokolade mit, weil er wusste das ich Kaffee nicht so unglaublich gerne trank. „Was ist es dann?" eigentlich konnte ich es mir fast denken, aber ich wollte nicht wahrhaben das er sich wieder Prostituiert hatte. „Ich habe gestern wieder hundert Dollar verdient und ich bin jetzt stolzer Besitzer einer Goldenen Kette mit einem Anhänger, die ich verkaufen werde wenn sich die Gelegenheit bietet." er lachte wieder. „Du hast mit irgendeinem alten Sack geschlafen?" „Wenn du es so sagst, hört sich das fast nach etwas schlechtem an. Lass es!"

(800 Wörter)

Jakes Definition von FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt