Nine

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„Es ist etwas schlechtes Jake!" schrie ich ihn an. Vielleicht war es ihm ja nicht bewusst, aber wie viele Menschen wurden schon getötet, weil sie mit zu jemandem gegangen sind, der ihnen etwas dafür bot? „Halt du dich aus meinen Angelegenheiten raus!" Jake war kein Typ der schnell laut wurde, aber ich glaube mein Gerede wurde ihm zu blöd. „Ich will doch bloß nicht dass dir etwas passiert!" das war die Wahrheit, ich mochte Jake. Sehr sogar. „Mir passiert nichts!" Jake stand auf und wollte weg gehen, aber ich stand ebenfalls auf und hielt seinen Arm fest. „Bitte Jake, pass auf dich auf und hör auf..." „MIR PASSIERT NICHTS JOSHUA! HÖR AUF DIR SORGEN UM MICH ZU MACHEN!" Jake schüttelte meinen Arm ab und ging mit den Händen in den Hosentaschen davon.

„Sind wieder alle da?" fragte die Lehrerin die den Ausflug leitete. Dann zählten sie die Schüler durch und wir gingen zusammen zum Bahnhof. Die ganze Zeit musste ich nachdenken, ich spürte nicht einmal die Hand, die auf meiner Schulter lag, bis sie mit voller Wucht auf meinen Nacken nieder klatschte. „Wo ist denn dein Freund, kleine Schwuchtel?" höhnte Nathan, der hinter mir her ging. Aber ich hatte wirklich größere Probleme, also ignorierte ich ihn einfach. Jake war jetzt sauer auf mich, dabei wollte ich doch nur dass er vorsichtiger ist! Warum musste ich nur damit anfangen? Jake war sehr empfindlich wenn es um seine Freiheit ging. Er wollte sich nichts vorschreiben lassen.

Als ich wieder zu Hause war, waren weder meine Mutter, noch meine Schwester da. Meine Mutter war noch in der Arbeit und Mary hatte mal wieder Training. Ich hatte das ganze Haus für mich alleine, was sollte ich also machen? Am liebsten wäre ich wieder gegangen, zu Jake und dann wie wir es öfter taten, im Park auf einer Bank sitzen und einfach reden. Am liebsten über belanglose Sachen, wie das Wetter, aber es machte mich glücklich. Jake war so anders, aber er machte mich glücklich. Wie auch immer er das machte, er konnte Menschen glücklich machen. Und ich wollte dass er mich glücklich machte.

In meinem Zimmer war es warm, deshalb deckte ich mich nicht zu als ich mich bis auf die Unterwäsche auszog und hinlegte. Dann legte ich mein Mac Book auf meinen Bauch und suchte auf YouTube nach einer Dokumentation. Bald fand ich eine die mich Interessierte und lehnte mich zurück. Aber so richtig entspannen konnte ich nicht, ich musste die ganze Zeit an Jake denken. Er war jetzt sauer auf mich und das wollte ich nicht! Im Ganzen letzten Monat war er ein paar Mal böse auf mich gewesen, aber er hatte mich nie angeschrien und vor allem war er nie einfach weggegangen. Dieses Mal war es anders. Wenn Jake keinen Kontakt zu mir haben wollte, dann schaffte er das auch. Er hatte kein Handy oder Ähnliches. Ich wusste nichts über die Menschen die mit ihm schliefe, nichts über die Plätze an denen er sich aufhielt. Jake kam und verschwand wann immer er es wollte. Er erzählte nicht gerne von sich und diese eine Nacht an dem Tag an dem wir uns kennengelernt hatten, war eine Ausnahme gewesen. Vi hatte erzählt das er in der Zeit ziemlich aufgewühlt gewesen war.

Jake sagte mir nichts von sich. Manchmal hatte ich das Gefühl er mochte mich überhaupt nicht. Ich wusste weder in welche Diskos er ging, noch wo er schlief oder wo er tagsüber hinging. Das einzige das ich wusste, war dass er immer Vi half und dass er mich immer fand wenn ich in der Stadt war. Warum tat er das? Wollte er etwa nicht dass ich mehr über ihn wusste? Oder wollte er einfach nicht dass ich mit bekam was er im Verborgenen trieb? Hoffentlich würde das wieder werden.

(626 Wörter)

Jakes Definition von FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt