"Wann werden wir denn deine Eltern kennenlernen Jake?" meine Mutter schaute ihn erwartungsvoll an. Vii und Kira waren 'nur' drei Stunden geblieben und jetzt saßen wir alle in unserem Wohnzimmer. Sogar Oliver hatte sich aus seinem Zimmer getraut. "Ich weiß nicht. Mein Vater ist ziemlich beschäftigt, aber meine Mutter möchte sie sowieso bald einmal kennenlernen." antwortete er. "Findet dein Vater es nicht wichtig sich mit den Eltern deines Freundes auseinander zu setzen?" fragt meine Mutter wieder. Es war wahrscheinlich nicht so unhöflich gemeint wie es klang. "Nein, er möchte sich so weit es geht von dem Thema entfernen und am liebsten gar nichts davon wissen." antwortet Jake ihr während er in seinem Apfelstrudel herumstochert. "Warum den das?" Olli hat noch nicht einmal richtig hinuntergeschluckt und ein bisschen seines Essens fällt zurück auf den Teller. "Weil er nichts von Homosexualität hält. Er denkt immer noch, dass es nur eine Phase ist und es wieder vorbei geht, weil es eine große Schande für seine Familie währe." wieder stochert Jake nur in seinem Essen herum, diese Konversation ist ihm sichtlich unangenehm. "Ich mag deinen Vater nicht!" ich küsse ihn auf die Wange und er lächelte daraufhin. "Da bist du nicht der einzige."
"Wann musst du eigentlich wieder nach Hause?" frage ich Jake als wir Abends in meinem Bett liegen und kuscheln. "Also ich habe jetzt meinen Schulabschluss, dann bleiben mir noch zwei Monate um mich an einer Universität zu melden oder mir zu überlegen was ich für einen Job machen möchte. Mein Vater möchte mich natürlich noch meinen Universitätsabschluss machen sehen." er kuschelte sich an mich. "Wir haben gute Universitäten in unserer Nähe!" ich wollte nicht das er schon wieder für so lange Zeit nicht sehen. "Ich weiß, aber mit Kalifornien und Oxford können die lange nicht mithalten. Unsere Schule schickt unsere Bewerbungen ab. Ungefähr 80% jedes Abschlussjahres gehen dann nach Oxford, Cambridge, Massachusetts, Stanford oder auf das California Institute of Technology. Und genau da ist mein Abschlusszeugnis jetzt auch." antwortet er. Davon verstand ich nur Bahnhof, aber ich wusste das Oxford und Cambridge extrem weit weg waren. "Was ist den in Massachusetts? Und warum melden die dich in England an? Das ist so weit weg! Du kannst da nicht hingehen!"
"Josh, ich kann das nicht beeinflussen." Jake streichelte meinen Kopf und küsste immer wieder meine Stirn. "Aber das ist unfair! Ich kann dich doch nicht schon wieder gehen lassen wenn wir uns schon ein halbes Jahr nicht mehr gesehen haben! Und was ist mit Vii und Kira? Und mit mir? Was soll ich denn machen?" verzweifelt klammerte ich mich an seine Schultern. "Ach kleiner, wir finden schon eine Lösung! Jetzt musst du zuerst einmal meine kleine Schwester kennenlernen. Und natürlich auch den Rest meiner Familie, aber mit ihr könntest du dich verstehen. Ihr seid beide gleich besitzergreifend wenn es um mich geht!" lachte er und küsste mich wieder. "Du gehörst mir!"
"Hey, schlaft ihr?" Olli reckte den Kopf durch den Spalt in der Tür den er gerade freigelegt hatte. "Jetzt auf jeden Fall nicht mehr!" Jake stand auf und öffnete die Türe ganz. Jetzt stand er nur mit einer Boxershorts bekleidet vor Olli, der vollständig angezogen vor meinem Zimmer stand und ihn von oben bis unten musterte. "Hey, ich wollte euch fragen ob ihr Bock auf einen Besuch im Afterhour habt." er steckte die Hände in die Hosentaschen. "Natürlich dürft ihr euch vorher noch was anziehen!" lachte Olli. "Joshi?" Jake drehte sich zu mir um und sah mich fragend an. Ich konnte mir vorstellen das er wirklich Lust auf einen Besuch dort hatte. Immerhin war er schon lange nicht mehr hier gewesen und ich konnte mir kaum vorstellen das es im Internat eine Disco gegeben hatte. "Wenn du willst dann gehe ich natürlich mit." antwortete ich, stand auf und holte mir Kleidung aus dem Schrank, während Jake bei Olli einschlug.
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Jakes Definition von Freiheit
Teen FictionJake und Joshua leben in verschiedenen Welten. Während Josh die Schule besucht, unter einem schützendem Dach schläft und von seinen Eltern versorgt wird, lebt Jake auf der Straße und hält sich dank Prostitution, Drogenverkauf und Stehlen über Wasser...