Kapitel 11

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Tyler

Lachend drehte ich Noah im Kreis. Wir beide waren dabei, uns im Pool zu vergnügen. Wir beide hatten heute frei, Tommy war bei meiner Mum und Caroline.

Raven wollte heute Abend vorbei kommen und hier übernachten, morgen wollten die beiden in die Stadt und nach ein paar Anzügen schauen.

Noah wurde, wie ich es befürchtet hatte, immer dünner.

Lächelnd setzte ich ihn auf den Rand des Pools. "Ich liebe dich!" Noah strahlte. "Ich liebe dich auch!" Sanft gab ich ihm einen Kuss, der von Noah erwidert wurde. Fordernd. Aufdringlich. Verführerisch.

Ich zog Noah so nahe an mich, dass ich seine Mitte an meinem Bauch spürte, er jedoch noch auf dem Rand saß. Seine Hände vergrub er in meinen nassen Haaren.

"Wir haben es noch nicht im Pool getrieben", sagte Noah gegen meine Lippen. "Er muss noch eingeweihert werden." Wahrscheinlich sollte dies 'eingeweiht' heißen. Dieser Kerl war einfach zu süß!

Doch -wie sollte es auch anders sein- wurden wir von meinem Handy unterbrochen, welches etwas weiter weg von uns lag. Seufzend nahm ich von Noah Abstand. Er sah mich total verwirrt an. "Mein Handy."

Dies war der Nachteil bei meiner Arbeit: Ich musste 24 Stunden erreichbar sein! Ich liebte diesen Job wirklich, es war immer mein Traum gewesen, doch diese ständige Erreichbarkeit nervte.

Allerdings, zu meinem Überraschen, war es nicht meine Firma, welche mich anrief, sondern Finn. "Wie komme ich zu der Ehre, dass Sie mich anrufen, Mr Green?", fragte ich schmunzelnd, als ich abgehoben hatte. "Haha wie witzig, Tyler", maulte er. "Ich wollte mich einfach bedanken und fragen, ob du heute vorbei kommen möchtest. Ein, zwei Bier trinken. Verstehst du? Chrissy kommt erst morgen wieder."

Ich überlegte, drehte mich zu Noah um, der mich abwartend ansah. "Hast du etwas dagegen, wenn ich heute Abend zu deinem Bruder gehe?", zeigte ich, als ich mein Handy zwischen Ohr und Schulter geklemmt hatte. "Dann bist du mir Raven ungestört", fügte ich noch hinzu. Noah schien kurz zu überlegen. "Ist wahrscheinlich besser. Raven ist unglücklich verliebt." Leicht nickte ich.

"Klar. Ich komm vorbei. Raven kommt gegen Fünf. Soll ich gegen Sechs bei dir sein?" "Ja, das passt." "Gut. Bis dann." "Bye. Ach und Tyler?" "Ja?" "Sag es bitte nicht Noah..., also du weißt schon." Ich lächelte. "Hatte ich nicht vor." Damit legte ich auf und rannte zum Pool, machte eine Arschbombe hinein.

***

Wenig später saß ich bei Finn auf der Couch. "Weiß es Chrissy?", fragte ich ihn und öffnete mir ebenfalls eine Flasche Bier.

Klar, ich hatte Noah versprochen, nichts mehr zu trinken, doch er war nicht da und ich würde auch hier übernachten, das wusste ich.

"Mehr oder weniger. Sie weiß, das ich die Wohnung gerettet habe. Den Rest sage ich ihr lieber persönlich." Finn fuhr sich durch seine Haare. "Aber du hast unsere Existenz gerettet." "Dafür ist Familie doch da. Hab ich von Dad gelernt."

Eine Zeit lang war es still. "Und wie macht sich Tommy so?" "Ganz gut. Etwas quirlig und hyperaktiv aber ich habe mich dran gewöhnt." "Und Noah auch?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich habe das Gefühl, dass er..." Ich stockte.

"Bevor Tommy kam, war es zwischen uns perfekt, Finn. Wir hatten über die Hochzeit geredet und auch über Kinder. Ich hatte gedacht, er will wirklich ein Kind. Als sie mir von einem tauben Baby erzählte, welches abgegeben wurde, da war es die Gelegenheit, verstehst du? Für Noah war klar, dass es Taub, Stumm oder taubstumm sein musste, für mich jedoch nicht. Und ich habe mich trotzdem dafür bereit erklärt, Tommy zu adoptieren. Denn er ist süß, und ich liebe ihn, keine Frage, aber das ist der Dank dafür? Das Noah Tommy so gut wie ignoriert? Er verletzt Tommy!", plapperte ich darauf los und wurde zum Ende hin immer aggressiver.

Finn legte mir seine Hand auf die Schulter. "Ich weiß, Tyler. Und ich habe auch schon mit Noah geredet. Er hat verdammt große Angst, weißt du? Und No hat Schuldgefühle dir gegenüber." "Aber wieso redet er nicht mit mir? Wir können doch über alles reden", seufzte ich und nahm einen Schluck meines Bieres.

"Von ihm wird derzeit viel verlangt, Tyler. Er verschließt sich immer mehr. Vielleicht tut ihm der Abend mit Raven gut." Leicht nickte ich. "Hoffentlich."

In den nächsten Stunden redeten wir über alles mögliche. 18 leere Flaschen Bier standen vor uns auf dem Tisch, wobei ich davon die meisten getrunken hatte. 12.

"Ist gut jetzt, Tyler." Finn nahm mir meine neue Flasche ab. "Nur noch eins!", lallte ich angetrunken. "Du hattest genug!" Lachend schüttelte ich meinen Kopf. "Ich bin völljährig!", grinste ich. "Schon allein für das Wort völljährig könnte ich dir eine kleben", murrte Finn.

Ich grinste nur dumm herum. "Denkst Dad findet es in Ordnung?", fragte ich und sah Finn mit großen Augen an. "Das du trinkst? Nein, Tyler. Kein Vater wäre stolz drauf!" "Nein! Nicht trinken! Singen! Ich will bloß singen!"

Grinsend setzte ich mich neben Finn und nahm mein Handy, schoss ein Selfie von uns beiden und postete es mit der Unterschrift 'Bubiboy😂😂'.

Nach wenigen Sekunden kam von Noah ein Kommentar: 'Bubiboy?😂😂 my Heroes!😍💪🏽❤️' Grinsend sah ich zu Finn.

Ihr solltet wissen, mir ist dieses Kapitel total schwer gefallen zu schreiben, aber fragt mich nicht wieso. Deswegen ist es auch um die 200 Wörter kürzer, denn es war eher ein kleiner Lückenfüller.

Was denkt ihr, wird bald passieren? Schon sehr bald wird die Beziehung der beiden auf die Probe gestellt. Habt ihr Vermutungen?🤗

Deaf 3 | manxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt