Kapitel 16

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Tyler

Grinsend sah ich Noah an, der mich beleidigt ansah. "Das juckt!", zeigte er schmollend.

Tommy hatte letzte Woche die Windpocken bekommen. Doch da Noah sie damals nicht bekommen hatte, als er klein war, hatte er sie jetzt mit seinen zarten 19 Jahren.

Tommy sah uns an, wollte sich unauffällig kratzen. "Nicht kratzen!", mahnte ich ihn. Mit gequältem Blick sah er zu uns.

Ich Streckte meine Arme aus. Normalerweise kam er immer, doch diesmal nicht- er schaute bockig auf den Boden.

Als es klingelte, stand ich auf und lief zur Tür. Es war Caroline. "Wie geht's den beiden?", fragte sie und umarmte mich. "Beide schmollen, weil sie sich nicht kratzen dürfen", grinste ich und ließ meine zukünftige Schwiegermutter hinein.

"Typisch Noah." Kitten kam zu uns gehopst. "Na du." Sie schnurrte, als Caroline sie streichelte. "Mum!" Noah kam zu uns und umarmte Caroline. Ich hörte, wie Tommy zu uns gewatschelt kam.

"Hast du alles eingekauft?", fragte sie mich und nahm Tommy hoch. "Ja. Alles in der Küche. Wann kommt James?" "Gegen Fünf." Ich nickte leicht. "Njaaa!" Tommy grinste uns an.

Lachend nahm ich ihr meinen Sohn ab. "Die Windpocken gehen langsam zurück. Das ist gut." Ich nickte. "Dafür sieht Noah schlimm aus." Fragend sah mich mein Verlobter an. Als er erneut Kratzen wollte, sah ich ihn mahnend an.

"Wenn du kratzt, wirst du ein hässlicher Junge", meinte ich zu ihm. Beleidigt zischte er ab, weshalb Caroline lachte. "Klappt bei beiden. Sie sind dann zwar beleidigt, aber sie lassen es." "Wie nett du doch bist."

Ich ließ Tommy herunter, welcher nach Kitten jagte. "Er ist so gewachsen!" Mein Handy klingelte. Es war Josy.

"Was gibt es?", fragte ich, als ich abgehoben hatte. "Kannst du Collin nehmen? Pete hatte einen Unfall und ich muss ihn ins Krankenhaus bringen." Ich schluckte. "Aber Tommy und Noah haben Windpocken." "Collin hatte sie schon. Bitte! Meine Eltern können nicht mit ihm umgehen!"

"Kannst du ihn bringen oder soll ich ihn holen?" "Ich bringe ihn. Es liegt auf dem Weg." Tut, tut, tut...

Ich räusperte mich und sah Caroline an. "Wir müssen für ein Kind mehr kochen." "Das ist kein Problem." Caroline lächelte. Kitten miauzte. "Hast du Hunger?" Grinsend sah Tommy mich an und nahm meine Hand, 'zog' mich in die Küche und zeigte auf Kittens Napf.

Wie immer nahm ich eine Assiette Nassfutter und einen Löffel, öffnete den Deckel und hockte mich hinter meinen Sohn, welcher den Löffel nahm und das Futter für Kitten in den Napf tat- wie immer tollpatschig und niedlich.

***

Wenig später hupte es. Das war bestimmt Josy. Schnell lief ich nach draußen. "Hey Collin!", lächelte ich. Grinsend hob er seine Hand. "Wo ist Tommy?" "Drinnen."

"Danke das du ihn nimmst." Ich nickte und sah zu Pete, welcher ein Tuch um seine Hand gewickelt hatte. "Alles okay?" "Geschnitten", zischte er schmerzerfüllt. "Dann fahrt fix ins Krankenhaus. Collin kann hier schlafen." "Danke." Josy gab mir einen Kuss auf die Wange.

Ich nahm ihn an seine Hand und wir liefen gemeinsam mit Tiger ins Haus. Als Tommy uns erblickte, stand er auf und rannte zu uns, umarmte Collin. "Gott wie süß!"

Noah kam zu mir und gab mir einen Kuss. "Sie sind so süß zusammen." Zur Bestätigung nickte ich. 

Zu Fünft liefen wir in den Garten, die beiden wollten unbedingt in die Hängematte. Als wir sie rein gesetzt hatten, legten sie sich lachend nebeneinander und hielten ihre Plüschtiere Tiger und Dino fest.

"Sie sind jetzt schon unzertrennlich." Caroline lächelte. "Ja. Ich bin froh, dass Tommy einen Freund gefunden hat."

Entspannt setzte ich mich auf einen Stuhl, Noah setzte sich auf meinen Schoß. Glücklich schloss ich meine Arme um ihn, drückte mein Gesicht an seine Schulter.

"Ach ist das schön." Caroline lächelte zufrieden, als ich aufsah. "Meine beiden Söhne verlobt, haben eine Familie und ich bekomme viele Enkelkinder." Leicht lachte ich. "Drei hast du ja schon. Zwei weitere sind unterwegs, das sind schon Fünf." "Ihr noch ein Zweites, dann sind es Sechs. Bei Acht könnt ihr aufhören. Aber das schafft Finn auch alleine. Manchmal denke ich, der Junge ist zu dämlich um zu verhüten." "Es gehören immer zwei dazu", zwinkerte ich.

Ich hörte Tommy lachen. "Er ist so goldig!" "Ja. Und zumindest sieht er jetzt mal jemanden. Die Windpocken gehen einfach nicht weg, obwohl Tommy sie schon eine Woche hat." "Das wird schon. Finn hatte den Dreck auch zwei Wochen."

Seufzend drückte ich Noah an meine Brust, welcher mich ansah. Lächelnd drückte ich ihm einen Kuss auf die Lippen. So wie es aussah, hatte No nichts von dem Gespräch mit bekommen, sondern war in Gedanken gewesen. Ich wollte unbedingt noch ein Kind haben. Nicht jetzt, denn wir hatten mit Tommy zu tun, aber irgendwann. In einem oder in zwei Jahren wäre es schön. Vielleicht sogar über eine Leihmutter, wer wusste das schon?

Als ich aufsah, bemerkte ich Tommy, der mich ansah. "Muss mal!", zeigte er. Ich hob Noah hoch und setzte ihn neben mich, stand auf und lief zu Tommy, der seine Arme ausstreckte. Lächelnd hob ich ihn hoch und lief mit Tommy auf dem Arm nach drinnen.

Er erledigte sein Geschäft und wir gingen noch in die Küche, nahmen ein paar Becher und eine Flasche Wasser, liefen wieder nach draußen. Schnell goss ich zwei Gläser ein und gab eines Tommy, der sofort gierig trank. Dann lief ich zu Collin, gab ihm ebenfalls ein Glas und er trank einen Schluck, gab es mir wieder und grinste müde.

Tommy zog an meinem Shirt, hob die Arme. Lächelnd packte ich ihn und lege ihn wieder zu Colin. Sofort kuschelten die beiden sich aneinander und schlossen die Augen, als sie ihre Plüschtiere wieder in die Arme geschlossen hatten.

Deaf 3 | manxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt