Jacob hielt meine Hand fest, während wir die Treppen zum Flur runterstiegen. Was Jacob getan hatte, war nicht in Ordnung, aber Niklaus durfte ihm keine Angst machen. Der junge klammerte sich schon an mich, als wir vor ihm standen.
Erst sah er mich an und dann schaute er runter zu Jacob, der beängstigt fast schon an mir klebte. Niklaus wollte ihn zu sich nehmen, doch ich packte aus Reflex sein Handgelenk. Er sah auf meine Hand und realisierte erst gar nicht, das ich es gewagt hatte, ihn zu packen. "Fass ihn bloß nicht an!" Machte ich ihm klar und ließ im nächsten Moment sein Handgelenk wieder los, er schaute von mir zu Jacob. "Ich würde und könnte ihm niemals weh tun, Cathy. Er ist mein Sohn. Ich möchte ihn nur fragen, wieso er Jeffrey hier raus geholfen hat." Die beiden brachen ihren Augenkontakt nicht ab.
"Weil ihr böse seid und dieser Mann meiner Mum hier raus helfen will." Sagte Jacob nur wütend und trat hervor, er sah Niklaus warnend an. Einerseits war es süß das er sich so aufregte aber wir alle wussten genau, er konnte nichts gegen Niklaus ausrichten. "Er wollte seine Hexe zurück, aber sie wollte nicht mit ihm gehen" fügte er noch hinzu und zog mich hinter sich her. Jacob führte mich den Gang bis hin zu der Hexe entlang.
Sie stand vom Boden auf und kam zu uns, hinter mir stand Niklaus der sie nur gefährlich ansah. "Hallo, Jacob" lächelte Laila. "Laila, wieso wolltest du nicht mit Jeffrey gehen?" Sie sah von ihm zu mir rauf. Sie sprach nicht. "Laila?" Jetzt sprach Jacob. Sie ging in die Hocke und lächelte ihn sanft an. "Ich wollte nicht abhauen. Jeffrey hat mich jahrelang gefangen gehalten und wenn ich hier in Sicherheit vor ihm bin, dann werde ich auch hier bleiben." Sie sprach eher zu Jacob als zu uns. Sie hatten eine komische Verbindung zueinander.
"Jeffrey ist ein böser Mann und wenn ihr meine Hilfe benötigt, stehe ich euch zur Verfügung aber erst müsst ihr mir das beschaffen, mit was er mich im Griff hält. Es ist ein kleines Medaillon, meiner Zwillingsschwester, sie war schon immer stärker als ich. Dieses Medaillon ist ein Fluch für mich. Es bereitet NUR mich schmerzen zu und genau das quält mich so sehr." Sie stand jetzt wieder auf und sah mich an. "Bringt es mir wieder und ich werde für immer in euerer Schuld stehen." Sagte sie noch und nahm wieder auf dem Boden Platz. "Das ist der einzigste Ort, wo er dieses Medaillon nicht einsetzen kann deshalb bleibe ich hier. Ich vertraue dir Cathy" Laila und ich waren sowas wie Freunde geworden.
In ihren Augen erkannte ich die pure Wahrheit, aber etwas ließ mich zweifeln. Trotz allem wollte sie auch zu ihm in die Scheune zurück. "Ich werde schauen, was sich machen lässt." Sagte ich nur und lief den Weg wieder zurück mit Jacob. Niklaus stand da noch eine Weile, auch als wir schon wieder oben waren. "Hey, kleiner Mann" die Stimme von Kol ertönte und er kam zu Jacob, der ihn anlächelte. "Hallo, großer Mann." Erwiderte Jacob lächelnd.
"Wie geht es dir Cathy?" Fragte er. Es war so komisches zwischen uns geworden, ich vermisste seine nähe und seinen Geruch. Jacob bemerkte die Angespanntheit zwischen uns beiden und ließ meine Hand los. "Mir geht es gut, wie ich sehe sind deine Verletzungen verheilt." Du bist dumm, Cathy. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ich wollte so gerne mit ihm sprechen, aber es viel mir Schwer.
"Die Vorteile, ein Vampir zu sein." Lächelte er halbherzig. "Hey kleiner, wollen wir ein wenig an die frische Luft?" Fragte Kol an Jacob gerichtet, dieser nickte lächelnd, sah aber mich an um sicher zu gehen ob es auch wirklich in Ordnung war. Ich strich ihm sanft über den Kopf, was ein Zeichen war, das er durfte. Er zog Kol hinter sich her und die beiden liefen los um ein wenig draußen zu spielen. In mir machte sich ein komisches Gefühl breit.
"Jeffrey wird uns niemals in Ruhe lassen, hab ich recht?" Dieses komische Gefühl war nur da, wegen der Anwesenheit von Niklaus, das wusste ich sofort. Als ich mich umdrehte, stand er dort und sah auf die offene Haustür und Jacob der ab und an mal da vorbei huschte. Auch Kol sah man manchmal. "Ich sage das nur ungern, aber es ist deine Schuld, das er jetzt da draußen ist und seine Rache plant, hättest du ihn dort sterben lassen, müssten wir nicht soviel durchmachen." Er regte sich nicht auf, er sprach in einem normalen Ton mit mir. "Das mag vielleicht meine Schuld sein, aber es ist deine Familie die Jahrhunderte über Feinde gesammelt hat und glaub mir wenn ich sage, das ist nicht der letzte." Antwortete ich darauf und sah zu den beiden, die jetzt vor der Tür standen und miteinander redeten. Niklaus drehte sich zu mir, ich konnte nicht definieren was er gerade dachte aber er wollte die Wahrheit nicht einsehen.
"Sie können mir alle nichts anhaben." Sagte er dann, er war so selbstbewusst. Vertraute auf seine Stärke, was ich auch nicht verstand. "Dir vielleicht nicht, aber ich habe einen Sohn und sie werden es immer auf uns absehen." Als ich das sagte, schaute Kol zu uns. Erst zu Niklaus, dann zu mir, wir schauten uns innig in die Augen und keiner war bereit den Augenkontakt abzubrechen. Niklaus bemerkte meine Abwesenheit, deshalb schaute er auch zu Kol. Ob er wohl etwas gemerkt hatte?
Kurze Zeit später, zog Jacob an Kol und dieser musste den Augenkontakt abbrechen. Sie spielten weiter, während ich einfach auf den Punkt starrte, an dem er vorhin gestanden hatte. Niklaus drehte sich wieder zu mir. "Kol hat im Leben immer etwas gefehlt. Und ich denke, du bist es, was ihm gefehlt hat." Niklaus änderte das Thema, ich hatte zwar nichts dagegen, aber das Thema welches er jetzt geöffnet hatte, war mir unangenehm. "Er hat etwas unverzeihliches getan. So sehr ich ihm auch verzeihen will. Jedes Mal, wenn ich ihn ansehe, fällt mir wieder ein was er getan hat." Murmelte ich.
"Gib ihn die Chance, es wieder gut zu machen." Ich wusste nicht, das Niklaus so eine Person war. Äußerlich sah er Furchteinflössend aus, herzlos. Doch wenn man ihn richtig kannte, war er doch nicht so herzlos, wie es schien. "Vielleicht sollte ich das..." ich sprach meine Gedanken laut aus. Ein nicken seinerseits zeigte mir, das dieses Thema somit abgeschlossen war. Er wandte sich seiner Arbeit wieder zu und ich trat nach draußen. Beobachtete meine Lieblinge, wie sie zusammen lachten.
Kol schnappte sich Jacob, warf ihn einmal in die Höhe und fing ihn wieder geschickt auf. Ich lächelte, als Jacob anfing laut zu lachen. Er hatte sich seit Dave keinen mehr so anvertraut. Nicht einmal seinem eigenen Vater. Einer der Mikaelson zu sein, hatte viele Nachteile, aber auch Vorteile, keine Familie war so stark aneinander gebunden wie diese. In Schwierigen Zeiten, halfen sie sich, egal wie sehr sie sich hassten oder verabscheuten. Vielleicht war es auch gut das Jacob in diese Familie hineingeboren wurde, jetzt hatte er wenigstens eine Menge Leute, die hinter ihm standen. Und sogar für ihn töten würden. Ich wünschte mir nur, das er als ein normaler junge aufwachst, nicht als Hexer, doch dieser Wunsch zerfiel in tausend kleine Teile.
Da er jetzt wusste was er war und was diese Familie war, musste ich ihm vieles beibringen, aber dafür hatten wir noch genug Zeit. Ich genoss den Moment.
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Bad Life 2 ~ Turn Back; (Kol Mikaelson FF)
Fanfic[Es ist erforderlich den ersten Teil gelesen zu haben. "Bad Life; (Kol Mikaelson FF)" 5 vergangene Jahre. Cathy lebt nun mit ihrem Sohn Jacob und ihrem Haustier, welches ein Wolf ist, auf dem Land, weit abgelegen der Stadt. Während Cathy inzwischen...