11 - Scheiß Gefühl

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Manus Sicht

Als Maudado sich auf den Fahrerplatz setzte und seine Tür schloss, seufzte ich tief aus und sah in seine Richtung.
"Also, wie war das Gespräch?" Wollte er wissen und lächelte mich an.
Auch ich begann vorsichtig zu lächeln: "Ehrlich gesagt war das Gespräch besser, als ich dachte. Er lebt wieder in Hamburg bei seiner Familie, a-aber das Wichtigste ist, er ist nicht mehr sauer auf mich!" Mein Lächeln wuchs.
Auch Maudado atmete erleichtert aus: "Gut, dann könnt ihr ja wieder normal miteinander umgehen. Jedenfalls... mehr oder weniger." Er startete den Motor.
"Naja.." sagte ich; "Normal wird es wohl nie wirklich sein... Wobei, kommt drauf an, wie du normal beschreiben würdest. Aber ich glaube, der Hintergedanke, was ich damals getan habe, der wird immer bleiben.." ich sah aus dem Fenster.
"Ja, klar. Sowas kann man nicht einfach vergessen. Aber ihr redet wieder miteinander!" Grinste Maudado und fuhr los.

Ich drehte das Radio etwas lauter und lauschte den wundervollen Stimmen von Ed sheeran und Tori Kelly.
All I know is, darling, I was made for loving you
Hold me close, through the night
Don't let me go, we'll be all right

Ich lehnte meinen Kopf an die Glasscheibe des Autos und sah in den Himmel, mittlerweile dämmerte es nicht nur, es war recht dunkel. Sterne schienen hell und der Mond war zu sehen. Es war eine relativ klare Nacht, doch was ganz und gar nicht klar war, waren meine Gedanken.
Ich dachte immernoch an das Gespräch vorhin mit Palle, daran, wie glücklich er schien. Wie glücklich er ohne mich war. Es war schön, dass er wieder froh war.
Wobei... war es schön? Es fühlte sich seltsam an, zu wissen, dass er einen nicht mehr brauchte. Eine  vielleicht sogar ersetzt hat. Dass er auch ohne einen klarkommt und es auch ohne einen schafft, zu lächeln. Ich freute mich für ihn, keine Frage. Aber ein kleines unwohles Gefühl löste es dennoch in mir aus.

"Er war glücklich" unterbrach ich das Radio, welches nun schon seit knapp einer stunde die Stille im Auto durchbrach.
"Wer?" fragte Maudado
"Na, Patrick. Er hat so oft gelächelt, er... er war einfach froh."
"Das ist doch schön" lächelte mein Fahrer.
"Ja, ja klar" sagte ich und seufzte leise: "Ja, schon.."
"Natürlich hängt er nicht ewig an dir, du hängst doch auch nicht mehr an ihm. Ist doch klar, dass auch sein Leben weiter geht. Und das ist auch gut so" Maudado lächelte sanft, ich nickte.
"Klar, aber... es ist trotzdem so.. so komisch, zu wissen, dass er... mich nicht mehr braucht, um glücklich zu sein" ich schluckte: "Es geht im gut."
"Aber das ist doch toll, dass es ihm gut geht" erwiderte Maudado; "stell dir doch mal vor, Palle wäre immernoch, selbst jetzt nach ungefähr drei Jahren, immernoch sauer und traurig. Stell dir vor, er würde immernoch an dir hängen, er würde immernoch täglich weinen."
Ich nickte; "Ja klar, du hast ja recht... aber weißt du denn gar nicht, was ich meine?"
"Doch. Weiß ich." Seufzte Dado; "Es ist ein Scheiß Gefühl, ersetzt zu werden. Vergessen zu werden. Nicht mehr geliebt zu werden. Aber Manu, daraus besteht jede Beziehung, bis man irgendwann die eine Person gefunden hat, die für immer bleibt."

Langsam bogen wir in unsere Straße ein, Maudado parkte das Auto und zog den Schlüssel seufzend heraus. Wir verließen beide das Auto und stolperten die Treppen hoch in unsere Wohnungen.
"Dado" lächelte ich und drehte mich noch einmal zu ihm um, als dieser dabei war, seine Wohnung auf zu schließen. Er sah mich fragend an.
"Danke, dass du mich mitgenommen hast" lächelte ich.
Auch Maudado hatte ein sanftes Lächeln auf den Lippen, er nickte; "Selbstverständlich. Jetzt schlaf gut, Manu"
Zufrieden setzte ich meinen Weg in meine eigene Wohnung fort und schloss diese auf. Müde schmiss ich meine Schuhe, meine Jacke und meinen Rücksack in eine Ecke, tapste ohne zu zögern ins Schlafzimmer und ließ mich einfach auf mein Bett fallen.
Es war mir egal, dass ich noch meine Jeanshose anhatte und noch keine Zähne geputzt hatte.
Ich atmete zufrieden ein und aus, deckte mich mit bereits geschlossenen Augen zu und kauerte mich zusammen. Mir war kalt.

Dieser Tag war etwas ganz besonderes für mich. Es war unendlich schön, meine damalige Große Liebe wieder zu sehen und zu sehen, wie es ihm so geht. Was er so macht. Es war schön, ihn wieder bei mir zu spüren. Seinen Geruch wieder wahrzunehmen. Sein Lachen zu sehen und zu hören. Wieder in seine klaren, wunderschönen Augen sehen zu können.
Mir war klar, dass ich mit diesen Gedanken einen völlig falschen und schweren Weg einschlug, doch war zu müde, meine Gedanken krampfhaft zu ändern. Ich ließ ihnen einfach freien Lauf, und wie mein Unterbewusstsein es wollte, dachte ich ununterbrochen an ihn. An Patrick. Meinen Ex Freund. ||

Hey Freunde, naaaa :3
Bin am Lernen. Ich hasse alles. Uff. Quadratzahlen .____.
Naja.. hoffe, ihr habt nen besseren Abend als ich :( <3

ich wünschte,... || KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt