Palles Sicht
Seufzend setzte ich mich an den kleinen Tisch in der Küche und wartete, dass das Essen fertig werden würde, das sich noch auf dem Herd befand. Mittlerweile waren Manu und ich schon seit etwa zwei Stunden zu Hause, es war achtzehn Uhr. Ich stützte meinen Kopf lustlos auf meiner Hand und schloss die Augen.
Es tat weh, als Manu sagte, er würde nicht mehr wollen als Freundschaft. Allerdings tat es genauso weh, ihn anzulügen. Es machte mich fertig, zu wissen, dass er dachte, ich würde ihn nicht lieben.
Eigentlich wusste ich es. Tief in mir war dieses Gefühl nie erloschen, es war schon immer da, und das war es immernoch. Meine Liebe zu Manuel. Eigentlich wusste und spürte ich, wie sehr ich ihn liebte. Aber ich konnte es nicht zulassen. Die Angst, verletzt zu werden, war größer als die eventuelle Möglichkeit, mit ihm glücklich zu werden. Glücklich könnte ich auch anders werden, dachte ich. Glücklich sein kann ich auch mit einem anderen Jungen, das muss nicht unbedingt Manuel sein, dachte ich. Egal wie sehr mein Herz sich nach ihm sehnte.Ein lautes Blubbern und Zischen riss mich aus meinen Gedanken. Sofort öffnete ich meine Augen und lief zum Herd, da der Reis darauf am Überkochen war. "Verdammt", sagte ich leise, hob den Topf an und stellte die Hitze schnell runter. Kurze Zeit später stellte ich den Topf zurück und ließ den Reis die restlichen paar Minuten kochen, bis er fertig war. Sicherheitshalber schaute ich, ob mit dem Rotkohl im Topf daneben alles okay ist, dieser schien aber brav zu köcheln.
Kleine Bratwürstchen von gestern Abend wärmte ich in der Mikrowelle auf, während ich den Reis essfertig machte und den Rotkohl dazu gab. Ich legte die heißen Würstchen ebenfalls auf den Teller und balancierte sie zu meinem Bett, wo ich die zwei Teller abstellte.Vorsichtig trat ich zu Manus Tür und klopfte an dieser. "Manu? Ich habe gekocht", lächelte ich und klopfte wieder, "Möchtest du mit mir essen?"
Anstatt mir eine Antwort zu geben, öffnete sich die Tür seines Zimmers. Heraus kam ein ziemlich müder, kaputter Manuel, welcher zu meinem Bett tapste, während er sich sein Auge rieb.
"Hab ich dich geweckt?", wollte ich wissen und lächelte ihn an, "Ich wusste nicht, dass du einen Mittagsschlaf machst."
"Hast du nicht", antwortete er, "Ich bin nur einfach schon ziemlich müde. K-Klavierspielen ist immer ziemlich anstrengend." Er lächelte sanft, ich nickte.
"Wollen wir was gucken?", fragte ich und setzte mich aufs Bett, "Ich habe irgendwie Lust auf einen richtig dramatischen Film, so.. Titanic mäßig", grinste ich und lehnte mich an der Wand hinter mir an.
"Ne", erwiderte Manu, "Ich bin echt nicht in Stimmung für Titanic. Aber... was hälst du von Zurück in die Zukunft?", er setzte sich neben mich und holte sich seinen Teller auf den Schoß, ehe er anfing, zu essen.
"Können wir machen", nickte ich und fing ebenfalls an, zu essen. Ich startete den Film und deckte meine Beine mit meiner Bettdecke an. Ich bot Manu an, sich ebenfalls zu zu decken, aber er lehnte ab.Konzentriert saßen wir vor meinem Laptop, aßen Reis, Rotkohl und Würstchen, und schauten gemeinsam Zurück in die Zukunft. Einige Male musste ich auflachen, als eine lustige Stelle im Film kam, und schaute dabei herüber zu Manuel, welcher ohne auch nur eine Miene zu verziehen neben mir saß und kalt in richtig des Filmes sah. Ich wollte zu gerne wissen, was in ihm vorging.
(...)
Müde streckte ich mich und grinste Manu dabei an, welcher noch immer lustlos neben mir saß und willkürlich in den Raum starrte.
"Der Film ist zu ende, Manuel", grinste ich und wedelte vor seinem Blickfeld umher, "Ist alles okay?"
Er zuckte die Schultern, doch änderte seinen Blick nicht ein Bisschen.
"Manu, ist alles in Ordnung?"
"Klar", erwiderte er monoton.
Plötzlich blinzelte er viele Male hintereinander und schüttelte seinen Kopf leicht. Er schwenkte seinen Kopf zu mir und lächelte mich freundlich an. "Eigentlich bin ich gar nicht mehr müde", grinste er, "Wollen wir noch einen Film gucken?"
Verwundert begann ich, zu grinsen und nickte unsicher. "Klar, w-wir können gerne noch einen Film schauen!", Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf, "Was... Was willst du denn gucken? Den zweiten Teil?"
"Nein...", erwiderte Manu und stand auf. Er ging genau auf mein DVD Regal zu und kramte eine DVD heraus, welche er hinter seinem Rücken versteckte. "Ich möchte etwas Schönes gucken. Und irgendwie habe ich Lust auf einen Trickfilm. Witzig, tiefgründig, musikalisch, romantisch und spannend. Rate, welchen Film ich habe." Er hatte ein breites Grinsen auf den Lippen, was mich ebenfalls zum Lächeln brachte.
"Was weiß ich...", kicherte ich, "Spannend und romantisch? Unmöglich!"
Lachend holte Manu die DVD hinter seinem Rücken hervor und hielt sie mir unter die Nase: "Tadaaaaa!"
"Du willst Frozen schauen?"
"Ja, wieso denn nicht?", er ging weiter zu meinem Fernseher und legte die DVD ein, "Bald ist Weihnachten, und ich liebe Sven!", lachte Manu, "Außerdem ist Let it go ein echter Ohrwurm. Und...", er lachte kurz auf, "Die Namen sind lustig. Wer nennt seinen Sohn bitte Hans?"
"Und wer nennt seinen Schneemann Olaf?", fügte ich grinsend hinzu und willigte ein, den Film zu schauen.Freudig setzte Manu sich neben mich aufs Bett und startete den Film. "Ich habe den schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen!"
"Du.. Manu, eine Sache noch, bevor der Film losgeht. Was war gerade los, bei Zurück in die Zukunft? Wieso warst du so... abwesend?", fragte ich vorsichtig. Ich hatte Angst, er würde seine glückliche Seite Dank dieser Frage wieder ablegen und für heute verlieren. Ich war umso erleichterter, als dies nicht der Fall war.
"Ach.. ist nicht so wichtig. Ich.. habe nur ein... ein bisschen nachgedacht. Ich musste eine wichtige Entscheidung fällen.", lächelte er, "Oh schau!", er war aufgeregt wie ein kleines Kind und deutete auf den Fernseher, "Das Eis - Lied fängt an!" Ich lachte. ||Oh man. Ich schreibe morgen Chemie... ahh
Bin echt gespannt, wie das laufen wird. Pray for me!
Mögt ihr Frozen? :D <3
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ich wünschte,... || Kürbistumor
FanfictionIch wünschte,... ... all das wäre niemals passiert. ... ich könnte die Zeit zurück drehen. ... ich hätte nachgedacht. ... er würde mir verzeihen. ... alles sei so wie vorher. ... ich wäre stark geblieben. ... ich könnte ihn endlich vergessen. || Ste...