35 - Schutzengel

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Manus Sicht

Als ich Palles kleinen Smart am anderen Ende der Straße sah, schlug mein Herz höher. Ich stand auf und trat einen Schritt zurück, um ihm Platz zum Parken zu geben. Sein Auto näherte sich. Wir waren so kurz davor, uns zu umarmen. Und plötzlich geschah es.
Als Patrick an einer anderen Straße vorbei fuhr, schoss ausgerechnet aus dieser ein zweites Auto, welches genau in die Seite von Palles Auto raste.
Ein lauter Aufprall.
Schnell liefen viele Menschen zu den Autos. Doch ich blieb wie angewurzelt stehen, traute meinen Augen nicht, was sie mir so eben zeigten. Mein Körper begann zu zittern und zu beben, ehe ich mich endlich in Bewegung setzte und unter Tränen zum Unfallsort rüber lief.

"Aus dem Weg, gehen Sie weg!", schrie ich bibbernd und drückte mich an all den Menschen zu Palles Auto vorbei. Plötzlich hielt eine Frau mich fest und zog mich zurück: "Hören Sie zu", sagte sie mit beruhigender Stimme, "Ich weiß, es ist ein Shock, einen Unfall zu sehen, aber hin laufen und so ein Theater zu veranstalten ist wirklich nicht das, was-"
"Lassen Sie mich!", weinte ich und löste mich aus ihrem Griff, "Das ist nicht irgend jemand! Ich kenne ihn, das ist Patrick, mein Freund!" Bibbernd lief ich zu seinem Smart und sah, wie Palle auf dem Airbag seines Lenkrades lag. Er hatte die Augen geschlossen und eine Platzwunde an der Schläfe. "Oh.. oh mein Gott...", hauchte ich und drückte weitere Tränen durch meine Lider.
"Einen Arzt! Kann nicht jemand einen Krankenwagen rufen?!", brüllte ich in die Menschenmasse.
"Schon unterwegs.", erwiderte die Frau, welche mich so eben aufhielt, zum Auto zu gelangen.
Ich nickte eifrig und wandte mich wieder Patrick zu, welcher regungslos im Auto lag.

Sirenen erklangen, zwei Krankenwagen trafen ein. Schnell holten sie die beiden Kraftfahrer aus ihren Autos. Patrick wurde in den Krankenwagen getragen, welcher schnell los fuhr, während der andere Kraftfahrer beinahe normal gehen konnte und den Polizisten somit erst einmal ein paar Fragen beantwortete.
Sofort lief ich zur nächsten Bahn und fuhr zum Krankenhaus, um bei Patrick sein zu können, um ihn zu unterstützen, wenn er mich braucht, so wie er es für mich tat.

Die Fahrt zog sich in die Länge, als seien es sieben Stunden gewesen, bis ich endlich am Krankenhaus aussteigen konnte und in das Gebäude hinein stürmte.
"I-ich suche Patrick Mayer", sagte ich außer Atem und stützte mich am Tresen ab.
"Ganz ruhig!", sagte die Frau dahinter, "Wollen Sie nicht erstmal ein kaltes Glas Wasser?"
Ich nickte und trank Dieses eifrig leer, als sie mir Eins hinstellte.
"Danke", keuchte ich und schluckte, "Also. Ich suche Patrick Mayer, e-er ist erst vor einigen Minuten eingeliefert worden. Autounfall." Meine Erklärung war ziemlich knapp, aber reichte dennoch aus, da die nette Frau am Tresen mir schnell sagen konnte, in welchem Raum er sich befand. Patrick wurde allerdings noch untersucht, weshalb ich draußen warten musste, was ich auch tat.

Unruhig ging ich den kalten Gang auf und ab, und wartete, dass ich zu Palle rein gehen könnte. Wie ich es aus Krankenhäusern kannte, würde es ewig dauern, bis ich rein könne, so dachte ich. Allerdings waren gerade mal knapp dreißig Minuten vergangen, bis sich endlich etwas tat, ich wie angewurzelt stehen blieb und zur Zimmertür sah.
Die Tür des Zimmers ging auf und zwei Ärzte traten heraus, welche sich kurz zunickten und danach mit mir sprachen: "Sie sind Manuel Büttinger, richtig?", fragte der Eine, während der Andere bereits zum nächsten Zimmer ging.
Ich nickte: "Ja, genau. Wie-wie geht es Patrick?"
"Er hatte wirklich ziemlich viel Glück, besser gesagt Glück im Unglück.", der Arzt lächelte, "Er ist ohnmächtig geworden, als er seinen Kopf an der Autotür anschlug, was bei ziemlichen vielen Unfällen dazu gehört. Die Wunde an seiner Schläfe ist vom Aufprall, sollte aber kein Problem darstellen. Sie muss glücklicher Weise nicht genäht werden, da die Wunde im guten Bereich ist. Heißt, ein etwas größeres Pflaster wird da schon ausreichen.", der Arzt kicherte, "Es geht Herrn Mayer besser, als wir anfangs dachten. Seien Sie unbesorgt, es gibt keinen Grund dazu."
Ein breites Lächeln schmückte meine Lippen: "Da-das ist.. fantastisch!" Ich seufzte zufrieden aus und entspannte meine Körperhaltung: "Können Sie sagen, wie lange es ungefähr dauern wird, bis Patrick aufwacht?"
"Nun... Herr Mayer hatte wirklich einen riesigen Schutzengel..", sagte der Arzt, trat einen Schritt beiseite und deutete auf die weit geöffnete Tür, "Er ist schon vor etwa zehn Minuten aufgewacht. Sonst wüssten wir ja gar nicht, ob es bleibende Schäden gibt. Aber... es sieht nicht so aus."

Grinsend stürmte ich in das Zimmer und umklammerte den braunhaarigen jungen Mann auf dem Krankenbett: "Es tut mir so leid!", war das Erste, das ich zu ihm sagte.
"Was tut dir leid, Manuel?" Langsam erwiderte Palle die Umarmung, seine Stimme war leise, sanft und wunderschön, wie alles an ihm.
"Na, dass ich dich zurückgerufen habe. Hätte ich dich einfach nach Hause fahren lassen, hättest du niemals einen Unfall gehabt."
"Ach Manu..", erwiderte Palle, "Du musst dringend aufhören, dir immer für alles die Schuld zu geben. Du bist nicht schuld. Ich bin schuld, da ich nicht geguckt habe."
Er strich beruhigend über meinen Rücken, weshalb ich eine sanfte Gänsehaut bekam und Palle etwas fester umklammerte. "Wie... Wie geht es dem anderen Kraftfahrer? Ist er verletzt?", wollte Patrick wissen.
Beruhigt schüttelte ich den Kopf: "Es geht ihm gut, mach dir keine Sorgen."
Langsam löste ich mich aus der Umarmung und warf Palle ein breites Lächeln zu: "Es ist alles gut und wegen den Autos werden wir das Alles noch klären. Alles ist gut, Palette."
Er lachte sanft auf und hauchte: "Palette.."
Seine Augen funkelten. ||

Hey, Leute! Na :)
Ich hoffe, der Part hat euch gefallen und ihr seid nicht all zu enttäuscht, dass ich den Unfall / die Folgen nicht so in die Länge ziehe, aber ich möchte endlich mal voran kommen mit der Story :D hab nen genauen Plan, yaya
Wie geht es euch? Was habt ihr heute so gemacht? <3

ich wünschte,... || KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt