Manus Sicht
Ohne, dass ich Palle noch einmal zu Wort kommen ließ, ging ich weiter in die Küche und holte mir einen Apfel. Ich biss einmal hinein und ging zurück in mein Zimmer.
"Ich gehe schlafen, bin ziemlich kaputt.", sagte ich, "Nur, damit du Bescheid weißt und nicht nochmal rein kommen musst. Nacht."
Ich war lustlos und eigentlich überhaupt nicht müde. Dafür war ich aber umso kaputter.
Wie gut, dass "kaputt" zwei verschiedene Bedeutungen haben kann und im Zusammenhang mit "müde" immer im Sinne von "Ich muss mich ausruhen", verstanden wird. Auch, wenn man eigentlich das andere Kaputt meint. Gebrochen. Zerstört. Erschöpft. Alle. Lustlos. Unmotiviert. Traurig.Schnell verschwand ich in meinem Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Ich biss ein weiteres Mal von meinem Apfel ab und setzte mich auf mein weiches Bett, kuschelte mich in meiner Decke ein.
Ich startete irgendeine Spotify Playlist, legte mein Handy beiseite und hörte der Musik zu. Als sei es Schicksal gewesen, erhellte Ed Sheerans Stimme mein kleines Zimmer. Es war happier. Und es zerstörte mich.Oh, ain't nobody hurt you like I hurt you
But ain't nobody need you like I do
I know that there's others that deserve you
But my darling, I am still in love with youBut I guess you look happier, you do
My friends told me one day I'll feel it too
I could try to smile to hide the truth
But I know I was happier with youDas Lied verletzte mich. Es verletzte mich sehr. Alles, was er im Lied erwähnte, passte. Palle hat es verdient, endlich jemanden zu finden, der ihn gut behandelt. Besser als ich. Jemand, der ihn nicht betrügt. Er hat es verdient, endlich wieder glücklich zu sein. Er hat es verdient, die Liebe seines Lebens zu finden.
Und auch, wenn ich es nicht für ihn bin, er ist Meine. Meine Liebe des Lebens.Palles Sicht
Manu war schon seit zwei Stunden weg. Es wunderte mich, da die Frau am Tresen doch sagte, es gehe erst um 14 Uhr los. Wieso war er schon früher gegangen als nötig?
Ich schlüpfte in meine warmen Schuhe und zog meine Jacke über. Schnell ging ich zum Auto, startete den Motor und fuhr Richtung Innenstadt. Es war kurz vor vierzehn Uhr, und ich hatte nicht vergessen, dass Manu wieder spielen würde, im Café.
Er wusste nicht, dass ich kommen würde. Und wenn es wirklich so voll werden würde, wie die Frau gesagt hatte, würde er mich auch gar nicht sehen. Und falls doch, ist es mir auch recht.
Ich wollte Manuel so gerne endlich wieder spielen hören, er spielte schon immer mehr als gut. Ich vermisste es.Ich parkte in der Nähe des Cafés und ging die restlichen paar Meter zu Fuß, bis ich die Tür öffnete und tatsächlich Schwierigkeiten hatte, in das Café hinein zu kommen. Die Frau hatte nicht gelogen.
Viele standen einfach um das Piano herum und hörten Manu zu, ohne auch nur etwas zu bestellen. Ich hingegen setzte mich an einen Tisch in der Nähe des Klaviers, wo ich eine Lücke hatte, um Manuel genau ansehen zu können.
Ich bestellte ein kleines Stück Mohnkuchen und einen Orangensaft, was ich schon kurze Zeit später bekam.Gespannt wartete ich, bis Manu anfangen würde zu spielen. Er redete mit vielen Menschen, die um das Piano herum standen. Er sah glücklich aus, wirklich glücklich. Vermutlich kannte er die Menschen hier schon, da sie öffter kamen. Vielleicht eine Art Stammkunden, ohne etwas zu kaufen. Vielleicht gaben sie Manu ja aber etwas Trinkgeld, wie er es mal gesagt hatte.
Als ich ein Bissen von meinem Kuchen aß, setzte der Braunhaarige sich hin und begann zu spielen.Als der erste tiefe Ton, gefolgt von einem etwas Helleren das Café erfüllten, breitete sich eine starke Gänsehaut in mir aus. Ich vergaß meinen Kuchen und den Saft und schaute nur auf Manuel, ich hatte nurnoch Augen für ihn und sein Stück. Nach kurzer Zeit bekam das Lied eine eher düstere Melodie, sie klang hilflos und verzweifelt. Und gleichzeitig war es wunderschön. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie seine Hände mit seinen langen Fingern über das Piano flogen und so wunderschöne Töne hinterließen. Ein sanftes Lächeln schmückte meine Lippen, welches kurz darauf wieder verstummte.
Noch höhere Töne ließen mich stocken, wie kann etwas so herzzerreißendes gleichzeitg so wundervoll sein? Wieder kam die eher hilflose und verzweifelte Musik, gefolgt von einigen neuen, hohen Tönen. Alle waren still, alle Gespräche an allen Tischen wurden immer leiser, bis sie ganz verstummten. Keiner traute sich, das wunderschöne Stück von Manuel zu unterbrechen. Jeder hörte fassungslos zu, genau wie ich. Ich konnte nicht fassen, was ich zu hören bekam.
Und plötzlich setzte der Höhepunkt ein. Die Melodie bekam noch mehr Leidenschaft, lautere Hilfeschreie und noch mehr Emotionen als zuvor. Mein Herz schlug wie verrückt.
Es war unglaublich, Manuel so konzentriert auf diesem Hocker sitzen zu sehen. Er war wunderschön. Seine Haare wippten mit jeder seiner Bewegungen mit, er war angespannt und Gleichheit so gefühlvoll und gelassen. Wie schaffte er es nur, mich so in seinen Bann zu ziehen? Mit Musik?
Die Muisk wurde noch verzweifelter, man spürte, wie sich alles zuspitzte, als würde er nicht wissen, wie es weiter gehen soll. Und plötzlich wurde es ruhig. Die Melodie vom Anfang kehrte zurück, nur etwas leiser und ein ticken langsamer als zuvor.
Sie wurde tiefer und trauriger. Enttäuschter. Leiser. Langsamer. Einsamer.
Eine leise Melodie, welche immer höher wurde, erklang, dicht gefolgt von einem unerwarteten, tiefen Ton, welcher das Stück beendete und allen hier im Café den Atem raubte. ||Oh man... Ich LIEBE dieses Video von Manuel so sehr, Leute!
Wie vertreibt ihr euch so die Zeit, in der ihr auf meine Parts wartet? xD
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ich wünschte,... || Kürbistumor
Fiksi PenggemarIch wünschte,... ... all das wäre niemals passiert. ... ich könnte die Zeit zurück drehen. ... ich hätte nachgedacht. ... er würde mir verzeihen. ... alles sei so wie vorher. ... ich wäre stark geblieben. ... ich könnte ihn endlich vergessen. || Ste...