Schlussendlich weigerten sich Jenia und Megs partout dagegen, sich hinter einen der Außensiedler auf diese Ausgeburten der Hölle namens Motorräder zu schwingen. Als dann entschieden wurde, dass wir dann zu den Booten laufen würden, atmete ich fast schon erleichtert ein.
Dass ich mich nicht an Felix in Todesangst klammern müsste, machte es aber auch nicht besser, dass ich mit hochroten Kopf versuchte, meine Sachen zu sortierten. Denn Liams Äußerung ging mir nicht mehr aus dem Kopf und am liebsten würde ich ihn dafür mit meinen Blicken töten. Denn seitdem warf mir Harry 2.0 aka Felix immer wieder komische Blicke zu, die ich nicht so recht einordnen konnte.
„Hast du alles?", fragte ich an Sam gerichtet und half ihm dabei, seinen Rucksack richtig aufzusetzen. Er nickte, sah mich aber nicht an. Sein Blick schweifte vielmehr aufmerksam und misstrauisch über die wenigen Außensiedler, die uns den Weg zeigen würden, hinweg. Die meisten von ihnen, darunter auch die kratzbürstige Frau, die sich mit Mason anlegen wollte, waren bereits auf ihren Motorrädern in einem rasenden Tempo abgezogen und zwischen den Bäumen Richtung See verschwunden.
„Ich weiß nicht, was ich hier von halten soll, Soph", sprach Sam mit leiser Stimme plötzlich, als ich mich gerade umdrehen wollte. Ich verharrte in meiner Bewegung und legte leicht den Kopf schief, um dir richtigen Worte zu finden.
„Ich weiß es auch nicht, Sam, aber nun haben wir keine andere Möglichkeit", entgegnete ich schließlich und seufzte auf, während ich mir durch meine Haare strich. Mir fiel auf, dass Felix uns immer noch nicht aus den Augen gelassen hatte. Selbst als unsere Blicke aufeinander trafen, sah er nicht peinlich berührt weg und die Intensivität seiner dunklen Augen, brachte mich so aus dem Konzept, dass ich diejenige war, die zuerst wegsehen musste. „Wir bleiben aber zusammen, Sam. Egal was passieren wird, das verspreche ich dir."
Ich zwang mich zu einem Lächeln, stupste ihn gegen die Schulter und wollte gerade noch etwas ergänzen, als Briana ihre Stimme wieder anhob: „Seid ihr alle bereit? Wir sollten uns beeilen, damit wir keinerlei Komplikationen bei den Zonenübergängen bekommen..."
Ihre Leute stimmten ihr zu und das allgemeine Gewusel ging los. Plötzlich waren Niall und Megs neben uns und gingen voraus. Ich nutzte die Chance der Aufbruchsstimmung und bückte mich blitzschnell, um schnell meine kleine Waffe aus dem Gras aufzuheben. Genauso flink schob ich sie in meinen Hosenbund und klemmte dann so unschuldig wie es ging meine Hände unter die Träger meines Rucksackes.
„Ungefähr zwei Meilen von hier entfernt gibt es einen Flussausläufer, auf dem unsere Boote liegen. Mit den Motorrädern wären wir innerhalb von zehn Minuten dort, aber ich kann verstehen, dass ihr vom Fahren abgeneigt seid..." Ihr Blick schweifte an uns vorbei in die Richtung der Helikopter. „Auch wenn es nicht viel schlimmer als das Fliegen ist."
„Dann gibt uns etwas von eurem Kraftstoff ab und wir fliegen euch hinterher, so einfach ist es", warf Niall ein. Man konnte klar und deutlich heraushören, dass er bis aufs Äußerste gereizt war. Da machte es Briana auch nicht besser, als sie ihn mit einem verschmitzten Lächeln ansah und den Kopf schüttelte. Sie hatte ihn durchschaut, denn die Gefahr, dass wir einfach abhauen würden, war zu groß.
Und das Misstrauen berechtigt.
Denn keine Minute würde Niall mit dem Gedanken verschwenden, ihnen wirklich hinterher zu fliegen.„Keine Sorge, Tyllis und Samson werden sich gut um die Helikopter kümmern. Wir befinden uns hier in den Zonen der Außenweltler, das Kommunikationssystem eurer Regierungs-Helikopter wird hier nur durch die Störsignale Probleme bekommen... Aber nun sollten wir wirklich los!"
Sie musste nichts weiter sagen, ging einfach voraus und wie nach einer stillen Absprache, formierten sich die anderen um sie herum. Felix bildete hinter uns das Schlusslicht und ich fühlte mich seltsam eingeengt.
Den anderen musste es auch so gehen, denn Megs Gesichtsausdruck glich einer Gewitterwolke, während Nialls Auge immer wieder zu zucken schien. Liam ging voran, während Mason uns mit ausdrucksloser Miene und ein paar Metern Abstand folgte.
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Skyland
Fanfiction"Wir sind zehn Jugendliche, die dem Tod ausgeliefert sind, um all die anderen Lebenden zu retten." "Aber dennoch sind wir nur Jugendliche." Während Sophia immer mehr zwischen die Fronten gerät, scheint die ganze Situation innerhalb der Ausgestoßene...