-46- ➳ Alarm

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Wir hatten uns noch nie in so einer angespannten Situation befunden, wie gerade jetzt.
Zu keiner Zeit im Skyland, noch nicht einmal während der Tierangriffe, hatte ich solch ein Herzrasen gespürt, während ich zeitgleich das Gefühl hatte, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen.

Es hatte nicht lange gedauert, bis auch die anderen aus den sanitären Anlagen zurückgekommen waren und Mason uns erzählt hatte, wie es um uns stand.
Nämlich gar nicht gut.

Irgendetwas lief hier laut Stefanie falsch.
Sie wusste, dass Liam nicht Harry war.
Unsere Aussicht auf ein Visum wurde immer schlechter.
Die Außenweltler waren für die mutierten Tiere verantwortlich.
Und die Skylander waren in der Nähe und würden nicht aufgeben, ehe sie uns gefunden hatten.

Bis sie Liam gefunden hatten, der sich hier als Harry ausgab.

Es war geradezu erstaunlich, dass Niall nicht sofort durchgedreht war, nachdem Mason seine Erzählung beendet hatte. Selbst Liam zuckte nicht einmal mit der Wimper, wobei ich bemerkte, dass er seinen Kiefer etwas anspannte. Wir alle wussten, wie kritisch es werden konnte, dass Mason sich verplappert hatte.

Megs lehnte sich gegen die Wand, schloss für einen kurzen Moment die Augen und schüttelte dann den Kopf. „Sie haben sie umgebracht. Sie haben sie alle umgebracht, sie sind für jeden einzelnen Toten verantwortlich", murmelte sie immer und immer wieder. Dann öffnete sie ihre Augen. „Sie sind für diese verdammt beschissenen Tiere verantwortlich, die komplette Familien in den Skyscrapern ausgelöscht haben..."

Diese Erkenntnis schien uns alle allmählich zu überrollen und auch mir wurde bei dem Gedanken speiübel. Wir waren zu Gast bei denjenigen, die jedem von uns bereits jemanden genommen hatte, der uns viel bedeutete.

Oder waren wir überhaupt zu Gast? Ich dachte an die abgesperrten Türen, die gesicherten Gänge und sofort musste ich mich erneut zusammenreißen, mich nicht zu übergeben.

„Stefanie weiß jetzt, dass wir nicht mit offenen Karten gespielt haben, genauso wie wir wissen, dass sie es genauso wenig tun. Wir sollten so schnell es geht die Biege machen", warf Niall ein, doch sein Blick war nur auf Megs gerichtet. Ich erkannte die Sorge in seinen Augen.

„Steffi wird nichts erzählen", kam es wie aus der Pistole geschossen von Mason.
„Ach ja? Genauso wie sie dich und die Skyscraper niemals verlassen würde? Ach nein, tut mir leid, ich vergaß: Das hat sie bereits", erwiderte Niall giftig und sofort spannte Mason sich an.

„Das ist jetzt unwichtig!", versuchte Jenia den nahenden Konflikt zu schlichten und trat in die Mitte. Ihre nassen Haare hatte sie zu einem Dutt hochgebunden. Als sie sie sich jedoch mit fahrigen Bewegungen immer wieder mit ihrer Hand durchstrich, lösten sich mehrere Haarsträhnen und fielen ihr ins Gesicht. „Viel wichtiger ist es, dass wir hier wegkommen. Das ist schon längst überfällig."

„Ich sehe es genauso, dieses Visum ist nur ein bescheuertes Blatt Papier. Es wird uns nicht vor den Tieren dort draußen schützen und aus den Regeln dieser Mörder mache ich mir auch nichts", fügte Megs hinzu und stand auf.

Auch Sam setzte sich neben mich in Bewegung und unsicher runzelte ich die Stirn. Denn die ganze Sache hatte einen Haken. „Wie wollen wir hier wegkommen?", fragte ich langsam.

Auch Liams Stirn legte sich in Falten und ich wusste, dass er genauso an die verschlossenen und gesicherten Gänge dachte. Wir kamen hier nicht so leicht weg. Besonders nicht, nachdem Emerson sowieso schon davon ausging, dass wir etwas verheimlichten.

Als mein Blick jedoch wieder auf Megs fiel, wurde mir bewusst, dass ich mir darum umsonst Sorgen gemacht hatte.
Als ich ihr leichtes Grinsen sah, wusste ich, dass ich für einen kurzen Moment vergessen hatte, mit wem ich es eigentlich zu tun hatte.

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