27. Kürbistumor

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Okay es ist seeehr viel Kürbistumor hier. Aber heyyyyy, die 2 sind schon eeecht cute!

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Eine Sekunde zu spät

PoV Manu

Ich rannte, als ginge es um mein Leben. Ich war völlig außer Atem, meine Füße waren schon Taub, ich hatte Seitenstechen und meine Beine fühlten sich an, als würden sie brennen. Schon seit einigen Minuten unterdrückte ich krampfhaft einen Asthma – Anfall. Doch ich blendete meine Schmerzen aus, das Einzige, was jetzt wichtig war, war rechtzeitig zu Palle zu kommen und ihn vor etwas Dummem zu bewahren

Niemand hatte von Palles Depressionen gewusst. Niemand außer mir. Schon seit über einem halben Jahr hatte er mich immer wieder mitten in der Nacht angerufen und unter Tränen von wirren Albträumen oder Ängsten erzählt. Und ich hatte immer wieder versucht ihm zu helfen und dabei offenbar kläglich versagt. Ich hatte schon lange Bescheid gewusst, dieser Abend hatte nur einfach das Fass zum Überlaufen gebracht.

Wie hatte ich die Anzeichen übersehen können? Ich könnte mich immer wieder dafür ohrfeigen, so dumm gewesen zu sein und Palle ständig unbewusst zu friendzonen. Den ganzen Abend über hatte er mit mir geredet und ich hatte ständig dieses Kribbeln im Bauch gespürt. Es war schon die ganze Woche, die ich hier im YouTube Haus zu Besuch war, da gewesen, wenn Palle in meiner Nähe war, doch ich hatte mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht.

Und heute hatten wir alle bei Peter zu Abend gegessen und später noch zusammen gezockt. Palle war immer neben mir gesessen. Ich hatte es für einen Zufall gehalten, doch er schien sich absichtlich immer in meiner Nähe aufgehalten zu haben.

Immer wieder hatten wir uns zufällig berührt. Das Kribbeln war jedes Mal stärker geworden und trotzdem hatte ich Stoffel nicht bemerkt, was los war. Erst, als Palle immer trauriger gewirkt hatte und plötzlich aufgesprungen und aus der Türe gestürmt war, war mir klar geworden, dass ich irgendetwas falsch gemacht haben musste.

Fragend hatte ich Peter angesehen und er hatte mit traurigem Blick gemurmelt: „Ich glaube, er liebt dich. Bitte lauf ihm nach und pass auf ihn auf."

Und plötzlich war mir klar geworden, was der Grund dafür war, dass ich in Palles Nähe immer entspannter und glücklicher war, als in der Anwesenheit von irgendjemand anderem. Warum ich mit ihm lieber redete, als mit meinen anderen Freunden. Wieso es mich nicht ein einziges Mal gestört hatte, wenn er mich nachts geweckt hatte. Wieso ich ihn so gerne berührte. Und was es mit dem Kribbeln auf sich hatte. Ich empfand dasselbe für ihn, wie er für mich.

Und deswegen rannte ich. Hetzte Palle hinterher und rief immer wieder seinen Namen, doch entweder hörte er mich nicht, oder er wollte mich nicht hören, denn er lief einfach weiter, ohne auch nur einen Blick zurück zu werfen.

Er entfernte sich immer weiter von mir, sein Vorsprung wurde größer und meine Hoffnung, ihn noch einzuholen schrumpfte. Ich hasste mich für meine eigene Dummheit. Ich hatte alles zerstört. Was, wenn er sich jetzt etwas antat? Wenn er sich verletzte oder sogar umbrachte? Und das alles nur wegen mir? Mein Herz zog sich qualvoll zusammen, bei dem Gedanken, ich könnte an Palles Tod schuld sein.

Verzweifelt beschleunigte ich und bog um eine Ecke, hinter der mein bester Freund vermutlich verschwunden war. Die Straße mündete in eine Brücke. Und hier stand Palle.

Good End

Er lehnte sich über das Geländer und sah auf das Wasser, das in der Dunkelheit schwarz dahin floss. Erschrocken rannte ich auf ihn zu und packte ihn am Arm, um ihn zurück zu ziehen. Er drehte sich um und starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. Dann wollte er sich losreißen, doch ich erwischte ihn am Handgelenk und hielt ihn fest.

Schnell ging ich zwei Schritte auf ihn zu und ohne groß darüber nachzudenken, küsste ich ihn einfach. Einige Sekunden lang rührte sich keiner von uns, doch irgendwann, begannen wir, unsere Lippen vorsichtig gegeneinander zu bewegen. Meine Schmerzen, das Asthma und das Seitenstechen waren vergessen, es zählte nur der Moment, das Gefühl von Palles Lippen auf meinen.

Irgendwann lösten wir uns voneinander und ich schlang meine Arme um die Hüften meines Gegenübers. Erleichtert zog ich ihn zu mir und klammerte mich regelrecht an ihm fest. Leise flüsterte ich: „Palle, es tut mir so leid... Ich hab deine Zeichen nicht verstanden, ich war so blind! Aber ich liebe dich. Bitte bleib bei mir!"

Lange sah er mir in die Augen und flüsterte schließlich: „Natürlich bleibe ich. Ich liebe dich auch!"

Wäre ich auch nur eine Sekunde später gekommen, könnte ich ihn jetzt vielleicht nicht im Arm halten.

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Wem dieses Ende nicht passt, kann weiter lesen, wer hier schon zufrieden ist, sollte es vielleicht lassen...

Für das zweite Ende gilt eine
!Triggerwarnung!

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Sad End

Er war über das Geländer geklettert und beugte sich über das rauschende Wasser, das sich unter ihm bedrohlich aufbäumte. Mit erschrocken aufgerissenen Augen rannte ich auf ihn zu, doch als ich ihn fast hätte berühren können, ließ er das Geländer los.

Ich stürzte nach vorne und erwischte tatsächlich Palles Handgelenk. Geschockt starrte der Kleinere mich an. Kurz sahen wir uns nur in die Augen, dann flüsterte ich: „Palle, ich liebe dich!" Perplex blickte er mich an und sah aus, als wollte er etwas antworten, doch im selben Moment spürte ich, dass mir seine Hand entglitt.

Hektisch griff ich auch mit meiner anderen Hand nach Palle, doch ich erwischte nur seine Jacke. Hysterisch fing ich an, um Hilfe zu schreien. Palles Hand entglitt mir immer weiter, seine Jacke hielt das Gewicht nicht aus. Panisch versuchte sich Pat am Geländer festzuhalten, doch er kam nicht an die Eisenstangen heran.

Mir liefen inzwischen Tränen in Strömen über mein Gesicht und eine davon tropfte auf Palles Wange. Traurig sah er mich an und flüsterte: „Manu, ich liebe dich auch, schon so lange." Und im nächsten Moment rutschten seine Finger ab, sie entglitten mir. Der Stoff der Jacke zerriss zwischen meinen Fingern und ich musste hilflos dabei zusehen, wie mein bester Freund, die Liebe meines Lebens in die Dunkelheit stürzte.

Mein Leben lang machte ich mir Vorwürfe, diese eine Sekunde zu spät gekommen zu sein.

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Tut mir Leid, wenn ich bei den Depressionen irgendwas falshc, überspitzt oder zu >schwach< dargestellt hab, ich kannte mich da noch nicht so gut mit dem Thema aus.

Soll ich öfter Sad End / Good end Storys schreiben?

Bye!

OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt