66. Jublali

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Ich hab am Anfang tatsächlich ganz kurz überlegt, ob ich den OS mit dem Shipping Tolian schreiben soll aber dann war mir die Idee doch zu cringy xD

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Ju ist hier der Kleinere der Beiden.

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PoV iBlali

Ich hatte einen Crush auf dieses Mädchen.

Oder?

Ja.

Natürlich.

Ja, verdammt! Natürlich hatte ich einen Crush auf sie!

Ich schlug wütend auf den Boxsack, der von meiner Zimmerdecke baumelte, sodass dieser gegen die Wand knallte.

Frustriert ließ ich mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. Ein deprimierter Seufzer entwich mir und ich schüttelte immer wieder leicht den Kopf.

Ich sollte froh sein, dass Jodie mit ja geantwortet hatte, als ich gefragt hatte, ob sie mich auf unseren Abschlussball begleiten wollte. Sie war eine der schönsten und nettesten Mädchen der Jahrgangsstufe, so gut wie jeder mochte sie und mit Sicherheit waren einige Jungs neidisch auf mich, weil ich tatsächlich mit ihr tanzen würde.

Aber warum freute mich das nicht? Warum musste ich jedes Mal an dieses rätselhafte, enttäuschte Flackern in den Augen meines besten Freundes denken, als ich ihm erzählt hatte, dass ich eine Begleitung für den Ball gefunden hatte? Ju hatte keine Partnerin bekommen, da in unserer Jahrgangsstufe fast doppelt so viele Jungs wie Mädchen waren, deswegen tanzte er mit Sebastian, vielleicht hatte es daran gelegen?

Ju und Basti mochten sich eigentlich, stritten aber trotzdem ständig und dementsprechend stressig waren auch die Tanzstunden verlaufen. Und jetzt war es so weit: Wir würden heute Abend aufführen, was wir die letzten Monate gelernt hatten. Eigentlich war es für mich längst Zeit, mich umzuziehen, aber ich saß jetzt bestimmt seit zehn Minuten einfach nur da und starrte ins Leere.

Schließlich gab ich mir einen Ruck, stand auf, ging ins Bad und nahm eine Dusche. Als ich wieder in mein Zimmer zurück schlurfte, fiel mein Blick auf den Anzug, der an der Schranktüre hing. Ich wollte dieses Teil nicht anziehen. Wollte nicht mit einem Mädchen tanzen, wo ich doch einen Jungen, Ju, viel lieber mochte.

Erst einige Sekunden, nachdem dieser Gedanke in mein Bewusstsein gedrungen war, realisierte ich, was der Satz, der durch meinen Kopf hüpfte, eigentlich bedeutete. Erschrocken wich ich einen Schritt zurück und starrte den Anzug an, als hätte er Zähne bekommen und würde gleich auf mich losgehen.

Nach einigen Sekunden, in denen ich nur regungslos da gestanden hatte, machte ich schließlich einen Schritt auf den Schrank zu, nahm den Anzug vom Kleiderbügel und fing an, ihn anzuziehen. Dabei geisterte der Gedanke weiter durch meinen Kopf, hüpfte herum und versuchte, Aufmerksamkeit zu erlangen, verschaffte sich gewaltsam Zutritt zu meinem Bewusstsein.

Irgendwann war es mir zu viel und ich ging zu meiner Stereoanlage, um viel zu laut Musik aufzudrehen. Ich wusste, dass das keine dauerhafte Lösung war, aber im Moment wollte ich diese absurden Gedanken einfach nur betäuben.

Als ich den Anzug fertig angezogen hatte, fing ich an, meine Haare zu stylen, doch obwohl ich mir noch mehr Zeit ließ als sonst, wurde ich viel zu schnell fertig und hatte jetzt wieder nichts zu tun. Nichts, womit ich mich beschäftigen konnte, nichts, was diesen Gedanken vertrieben hätte.

Schnell griff ich nach meinem Handy, entsperrte es und öffnete nach kurzem Überlegen WhatsApp. Sofort sprang mir eine Nachricht von Ju ins Auge, der mir ein Bild geschickt hatte, auf dem er neben einem Anzug stand und diesen mit übertrieben erschrockenem Blick anstarrte.

OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt