53. Flaschendrehen II

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Fortsetzuuuuuuuuung xD

PoV Ardy

Alle im Raum starrten Palle und Manu an, wie sie sich küssten. Auch ich sah den Beiden lächelnd zu und freute mich für sie. Manu hatte sich noch vor zwei Tagen bei mir darüber ausgeheult, dass er Angst hatte, Palle seine Liebe zu gestehen, aber wie es aussah, war das wohl auch nicht mehr nötig.

Als sie sich voneinander lösten, sah sich Manu schüchtern um, bis Rewi plötzlich anfing zu klatschen. Lachend stiegen wir anderen mit ein und auf den Gesichtern der Beiden zeichnete sich schnell ein breites Grinsen ab. Die zwei hatten es gut...

Irgendwann griff Manu wieder nach der Flasche und drehte sie. Letztendlich blieb sie bei mir stehen, woraufhin ich mit aufgeregt klopfendem Herzen auf meinem Handy herum tippte, um meine App zu befragen. Kurz darauf las ich den Anderen vor: „Lass dir die Augen verbinden. Deine Mitspieler dürfen machen, was sie wollen."

Ängstlich sah ich auf, doch Taddl legte seine Hand auf meine Schulter und sagte grinsend: „Ich pass schon auf dich auf!", was mich zumindest halbwegs beruhigte. Dann stand ich auf, um aus dem Flur einen Schal zu holen, den ich mir dann um den Kopf schlang und zuknotete. Irgendjemand fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum, um zu testen ob ich etwas sah, doch durch den dicken Stoff drang kein Licht, ich war also auf meine restlichen vier Sinne angewiesen.

Nachdem ich kurz hilflos mitten im Raum gestanden hatte, spürte ich plötzlich, dass jemand leicht von hinten an meinem Pullover zog und kurz darauf wurden mir ein paar Eiswürfel in den Nacken geschüttet. Erschrocken quiekte ich auf und hüpfte hektisch auf und ab, damit die kalten Eisklumpen wieder aus meinem Pulli fielen.

Zum Glück war ich das Eis relativ schnell los, allerdings kam schon wieder jemand an, der irgendetwas mit mir vorhatte, denn ich hörte kurz ein Knistern, dass von einer Plastiktüte kommen musste, dann stülpte mir jemand etwas über den Kopf. Ich spürte, dass meine Arme und mein Kopf durch Risse im Plastik geschoben wurden und wegen dem Knistern, das bei jeder meiner Bewegungen zu hören war, ging ich davon aus, dass man mir eine Mülltüte angezogen hatte.

Als die Jungs um mich herum anfingen, zu lachen, musste ich automatisch mit lachen und bemerkte deshalb nicht, dass sich jemand von rechts näherte. Erst, als mir ein Glas eiskaltes Wasser über den Kopf gekippt wurde, quiekte ich erschrocken auf und neben mir erklang das tiefe Lachen meines besten Freundes.

Endlich verkündete Rewi: „Okay Ardy, kannst deinen Schal abnehmen!", und ich zog mir das durchnässte Stück Stoff vom Kopf. Izzi reichte mir ein Handtuch, mit dem ich mir die Haare trocken rubbelte, dann setzten wir uns wieder in einen Kreis und ich drehte die Flasche. Diesmal stoppte sie bei Dner.

„Wahrheit:", las ich vor, „Schläfst du nackt?" Dner schüttelte grinsend den Kopf und antwortete: „Das wäre dann doch ein Bisschen seltsam, immerhin pennen wir heute alle hier!"

Dann griff er nach der Flasche und drehte diese. Diesmal hielt sie bei Taddl und mein Herz klopfte mir wieder bis zum Hals, als ich vorlas: „Was ist eine Sache, die niemand über dich weiß?" Taddl schwieg relativ lange und wir anderen warfen uns schon verwirrte Blicke zu, da fing er plötzlich an, zu reden: „Es gibt eine Sache. Und vielleicht ist das jetzt keine so gute Idee, es euch einfach zu sagen, aber es ist eigentlich nichts Schlimmes... Also naja... ich bin schwul."

Ein paar Sekunden lang starrten ihn alle überrascht an, bis Manu plötzlich lachend sagte: „Na, dann sind wir ja schon zu dritt!"

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und mir lagen diese Beiden Worte auf der Zunge, die ich schon so lange hatte aussprechen wollen. Ich konnte die Erleichterung, die auf das Outing folgen würde schon beinahe spüren, doch ich konnte einfach nichts sagen.

Mit roten Wangen sah ich zu Taddl, dessen Blick traurig zu Boden gerichtet war. Verwundert hob ich die Augenbrauen doch der Größere bemerkte es nicht, er schien in seiner Gedankenwelt gefangen zu sein. Im Augenwinkel sah ich, wie Izzi Luft holte, um etwas zu sagen und ich wusste, wenn ich meine Chance jetzt nicht nutzte, wäre der Moment vorbei. Ich würde mich dann nie mehr trauen, deswegen ergänzte ich Manu: „Zu viert."

Augenblicklich lag die Aufmerksamkeit im Raum komplett auf mir. Alex, der seinen Mund wohl schon zum Sprechen geöffnet gehabt hatte, schloss ihn jetzt wieder und sah dabei aus, wie ein überraschter Fisch. Alle anderen hatten die Augen aufgerissen und starrten mich an. Nur Manus Blick wanderte zwischen mir und Taddl hin und her, während sich ein breites Lächeln auf sein Gesicht legte.

Und ein Blick zur Seite verriet mir auch warum. Taddl starrte mich, genau wie die anderen, fassungslos an, doch in seinen Augen lag nicht nur Überraschung, sondern vor allem auch Hoffnung. Und diese Hoffnung gab mir genug Mut, mich zu ihm zu beugen und ihm einen Kuss zu geben.

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Iiiiiiih Kitsch, kill it with fire xD

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