Ohne Titel Teil7

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Im laufe der Woche lebte ich mich immer mehr ein. Zuhause, so wie in der Schule, begann ich mich zu fühlten, als gehörte ich wirklich hier her. In den vergangenen Tagen hatte ich in der Schule immer bei Samy und den anderen beiden gesessen und betrachtete sie mittlerweile schon als Freunde. Auch wenn Jerad immer wider versuchte mich an seinen Tisch, voller Anabolika-Monster zu bekommen. Ich war mehr als froh, mich alleine zu recht zu finden und ihm nicht wie ein junger Hund hinterher laufen zu müssen. Daher lehnte ich jeden Tag aufs neue dankend ab, was mir immer einen enttäuschten Blick von ihm ein brachte. Irgendwie hatte er es nur durch diese Blicke geschafft, mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Immerhin gab er sich Mühe, damit ich mich schnell einleben konnte. Das war auch der Grund dafür, dass ich mich hatte überreden lassen, den heutigen Samstag mir ihm und seinen Monster-Freunden am Strand zu verbringen. Auch wenn ich meine Zusage fast augenblicklich in frage gestellt hatte.

Trotz meinem mangelnden Interesse, die Jungs näher kennen zu lernen – sie schienen mir nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte zu sein - , stand ich wie verabredet um Punkt zehn Uhr in der Küche und wartete darauf, dass mein Bruder sich runter bequemen würde. Ich wartete schon etwas mehr las fünfzehn Minuten auf ihn und war so langsam aber sicher genervt. Ich hätte natürlich auch einfach hoch laufen können und ihn holen können. Aber Kim hatte mal wieder hier übernachtet, da wollte ich lieber nicht wissen, weswegen sie mich hier warten ließen. Manche Bilder wollte ich in meinem Kopf einfach nicht haben. Hatte dieses Mädchen kein zuhause?

Ich meine, ich mochte sie wirklich, doch manchmal wäre es schon leichter, wenn sie nicht immer da wäre.

„Na, können die beiden sich wieder nicht von einander Trennen?"; kam es belustigt von meiner Mutter, die gerade dabei war die Einkäufe zu verstauen.

„Sieht ganz so aus.", gab ich gequält zurück und füllte meine Kaffeetasse nach. Wenn ich hier eh noch warten musste, konnte ich mir genau so gut noch einen Kaffee gönnen.

„Geh doch hoch und hol ihn!", schlug meine Mutter lächelnd vor.

„Ernsthaft?", fragte ich völlig entgeistert, doch sie nickte nur und verschwand wieder mit dem Kopf im Kühlschrank.

„Ja klar und dann kann ich mir nen Job suchen, um die ganzen Stunden beim Therapeuten zu bezahlen. Und das würden echt viele werden, um den Anblick zu verarbeiten. Ne lass mal, das tu ich mir nicht an."

Auf meine Worte bekam ich von meiner Mutter nur ein nachsichtiges Lächeln. Sie wusste wahrscheinlich genau, was mich erwarten würde, würde ich jetzt ernsthaft hoch gehen.

„Wo sie recht hat", kam es gut gelaunt von Leah, die gerade durch die Hintertüre rein kam.

„Hey, was machst du denn hier?", wollte ich von ihr wissen.

„Ich komme um dich zu retten", sagte diese so ernsthaft, dass man meinen könnte, ich stände kurz vor meiner Hinrichtung.

„Ah. Und wo vor muss ich so dringend gerettet werden?"

„Jerad!", sagte sie in einem Tonfall, als wäre damit alles gesagt. Und was mich betraf war das auch so.

„Meine Heldin!",ich warf theatralisch die Arme in die Luft, bevor sich bei mir unter hackte und mit mir hinaus in den Garten lief. Ich konnte grade so noch nah meiner Tasche greifen und meiner Mutter ein „Bis später", zu rufen. Diese unterdrückte angestrengt ein Kichern und schloss die Türe hinter uns. Wir waren noch nicht ganz aus dem Gartentor raus, als wir uns kurz an sahen und in schallendes Gelächter aus brachen. Auch wenn ich in der vergangenen Woche nur ein zwei Sätze mit Leah gewechselt hatte, verstand ich mich mit ihr doch Blind. Ich vermutete, dass uns mein erster Abend hier so sehr miteinander verbunden hatte, das es zwischen uns so einfach machte.

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