Ohne Titel Teil13

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Irgendwann fand ich mich in der Dorfmitte wieder. Unbewusst war ich hier her gelaufen und wusste auch nicht, was ich hier jetzt sollte. Immerhin regnete es noch nicht, was schon fast an ein Wunder grenzte. Der Himmel war mit bedrohlich aussehenden, grauen Wolken verhangen und der Wind war eiskalt.

Ich beschloss durch den kleinen Supermarkt zu schlendern, vor dem ich bei meiner Ankunft Leah und Seth getroffen hatte. Es war ein alter, gemütlicher, kleiner Laden. Man konnte hier alles kaufen, was man für das tägliche Leben brauchte, auch wenn die Auswahl meist auf ein oder zwei verschiedener Artikel beschränkt war, war das Angebot mehr als ausreichend. Hinter der Kasse saß eine Frau, die etwas so alt war wie meine Mutter und mich freundlich begrüßte, als ich meine Waren vor ihr auf den Tresen legte.

Ich kaufte mir eine Cola und einen Schokoriegel und verließ den Laden wieder. Um den Parkplatz herum war noch eine kleine Ansammlung an verschiedener Läden. Wenn wollte, musste man nie aus La Push raus, stellte ich lächelnd fest. Das Reservat war fast wie eine eigene kleine Welt und mir gefiel das. Ich mochte die Vorstellung, das hier jeder jeden kannte. Man hier geboren wurde und auch hier starb. Ganz anders als in New York, wo ich nach drei Jahren noch immer nicht wusste, wie die neuen Nachbarn hießen. Ich erkundigte noch ein wenig die Gegend, bevor mein Weg mich am späten Nachmittag wieder zurück nachhause brachte.

Ich hatte das Gartentor hinter mir noch nicht wieder geschlossen, als ein aufgeregter Jared :) aus dem Haus trat. Ohne Umschweifen zog er mich in eine feste Umarmung.

„Gott sei dank Lucy, dir geht es gut!", er löste sich von mir und betrachtete mich ganz genau, „Dir geht es doch gut, oder?"

„Ähm, ja", ich war zu überrumpelt, um daran zu denken, dass ich eigentlich sauer auf ihn war, „warum sollte es mir nicht gut gehen."

Er sah komisch aus. Seine Augen glitzerten ein wenig und es lag ein gehetzter Ausdruck in ihnen. Auf seiner Stirn waren Falten, die auf Sorgen hin deuteten und sein gesamter Körper wirkte, als stünde er unter Hochspannung. Als er sah, dass es mir gut ging, sah er augenblicklich erleichtert aus.

Ich schob mich sanft, aber trotzdem energisch, an ihm vorbei und betrat die Küche. Jared folgte mir sofort, schloss die Tür und reichte mir eine Tasse Kaffee. Dankbar nahm ich sie an, nachdem ich mir die Jacke ausgezogen und diese über einen der Stühle gehängt hatte. Der Wind war mir doch ganz schön durch die Klamotten gefahren und hatte mich abgekühlt. Doch das war mir erst aufgefallen, als Jared mich umarmt hatte. Seine Wärme, die auf meine Kälte getroffen war, hatte mir bewusst gemacht, wie sehr ich doch fror. Kim saß am Tisch und war mit irgendjemandem am Telefonieren.

„Ja, reg dich ab, sie ist wider da.", dabei lächelte sie mich an und wirkte fast ebenso erleichtert wie Jared. Sie scheinen sich ernsthafte Sorgen um mich gemacht zu haben. Dabei war ich doch gerade mal zwei stunden weg gewesen. Vielleicht sollte ich mir doch mal wieder ein Hand zulegen. Dann konnte er mich wenigstens anrufen, bevor er in Panik geriet.

...

„Nein, ihr geht es gut."

...

„Weiß ich noch nicht, sie ist gerade erst zur Tür rein."

...

„Ja, mach ich, bis später."

Jared und ich hatten uns zu ihr an den Tisch gesetzt und gewartet, bis sie fertig war. Mom war noch auf der Arbeit und würde erst spät nachhause kommen. Sie arbeitete meistens bis spät abends. Irgendetwas in der Verwaltung des Reservates. Oft dauerten die Stammessitzungen bis in die Nacht, hatte sie mir erzählt. Naja, war hier wohl einfach so.

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