Ohne Titel Teil14

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Der Rest der Woche verlief relativ ereignislos. Mom war mehr als nur froh, dass Jared und ich unseren Streit aus der Welt geschafft hatten. Sie strahlte ihre gute Laune so stark aus, dass sie mich ein wenig damit ansteckte. In der Schule lief jetzt auch wieder alles super. Jared hatte vermutlich mit den anderen gesprochen, denn die verfolgten mich nun nicht mehr mit ihren Blicken. Im Gegenzug dazu, redete ich auch hin und wieder mit ihnen, wenn ich sie in den Gängen traf, oder wir einen gemeinsamen Kurs hatten. Alles in allem war die Lage sehr entspannt.

Am Samstag war ich mit Samy und Dena auf dem weg nach Port Angeles. Dena fuhr mit dem Wagen ihres Bruders, da keiner von uns ein eigenes Auto hatte. Wir hatten noch nichts bestimmtes vor, als wir uns an diesem Morgen zum Frühstück bei Samy getroffen hatten. Doch recht schnell einigten wir uns darauf ein wenig Shoppen zu gehen. Auch wenn Dena zunächst hatte überredet werden müssen, fuhr sie uns nun bereitwillig in die Mall.

Ich war froh, mal wieder etwas mit den beiden zu unternehemen und hoffte, dass es dieses Mal nicht ganz so katastrophal enden würde. Enola konnte uns heute leider nicht begleiten. Sie hatte etwas wichtiges zu tun, hatte sie mir am Telefon gesagt.

„Und Lucy, hast du dich mittlerweile gut hier eingelebt?"; wollte Samy irgendwann von mir wissen. Über ihre Frage dachte ich kurz nach, bevor ich ihr antwortete.

„Ja, ich glaube schon. Immerhin scheine ich irgendwie hier her zupassen. Hier hab ich eine Familie, die mich liebt und schon gute Freunde gefunden. Ich denke also schon, dass ich mich hier gut eingelebt habe."

„Ach ja, gute Freunde?"; stieg nun auch Enola ein.

„Ja klar, ihr!", sagte ich, als wäre es selbsterklärend.

„Aha!", entgegnete Samy grinsend. „Nur wir?"

„Ähm, ja, wer denn sonst. Immerhin verbringe ich fast meine gesamte Freizeit mit euch.", ich hatte absolut keinen Plan, worauf sie hinaus wollte. Aber ich war mir sicher, dass ich es nicht so genau wissen wollte. Daher betete ich stumm dafür, dass sie auf etwas anderes zu sprechen kommen würde. Doch wie so oft, wurden meine Gebete nicht erhört.

„Naja, ich dachte du bist auch irgendwie mit Paul befreundet.", sagte sie mit einem Unterton, der mir nicht gefiel. Ich atmete einmal tief durch.

„Ja, schon irgendwie...", ich zögerte kurz, „Ach ich weiß auch nicht so genau. Wir haben diese Woche kaum mehr als Hallo miteinander geredet."

„Aber du magst ihn schon?", warf nun unsere Fahrerin ein und grinste mich durch den Rückspiegel wissend an.

„Keine Ahnung!", gestand ich frustriert. Das war die 1.000.000$ Frage. Auf welche Art mochte ich Paul. Ich hatte darauf keine Antwort.

„Oh doch, du magst ihn!", sagte Enola.

„Definitiv! Und er mag dich!", stimmte auch Samy zu.

„Ach quatsch!", wollte ich das Thema schnell beenden. Ich hatte ja geahnt, dass es komisch für mich werden würde.

„Lucy, mach mal die Augen auf. Das kann jeder sehen, so wie ihr euch beim Essen immer quer durch den Raum anseht!", ließ Samy nicht locker, „Ich geb euch höchstens noch einen Monat, bis da was läuft!"

„Niemals", warf Enola ein, „Ich geb denen keine zwei Wochen mehr!"

„Hallo! Darf ich da auch noch was zu sagen?", protestierte ich auf der Rückbank.

„Nein!", kam es einstimmig von vorne, was dafür sorgte, dass wir einen mächtigen Lachanfall bekamen. Zum Glück endete damit auch das Thema Paul und ich. Was hätte ich auch noch dazu sagen sollen. Die beiden waren sich in ihrer Meinung einig und ich wusste nicht einmal, ob ich ihnen wirklich widersprechen wollte. Scheiße war ich verwirrt, wenn es um diesen Kerl ging.

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