Ein letzter Blick in den Spiegel, ein letztes Mal das Make-up checken, ein letztes Mal tief durchatmen. Das hier war der letzte Abend, an dem ich noch eine unverheiratete Frau sein würde, doch dies war nicht der Grund für meine Aufregung. Dieser würde in wenigen Sekunden vor meiner Tür stehen, weshalb ich nochmal an meinem Kleid zupfte ehe ich einmal tief ein und ausatmete. Das letzte Mal als ich dieses Kleid getragen hatte war es eine unvergessliche Nacht geworden und ich musste mich wirklich zusammen reißen um mich nicht von den Erinnerung überrollen zu lassen.
Du bist verlobt.
Doch auch diese Gedanken konnte nicht helfen, immer wieder erinnerte ich mich an das Baumhaus, Ryan's Hände auf meinem Körper und wie...
Stopp!
Jetzt reichte es wirklich.Um mich wenigstens kurz auf andere Gedanken zu bringen fuhr ich über den angenehm weichen Stoff meines Kleides und prüft erneut ob alles saß. Meine Zofen hatten mir das Kleid ein wenig gekürzt da es für das Essen doch bis zu meinen Knöcheln gereicht hatte und so zum Ausgehen nicht unbedingt vorteilhaft war. Doch jetzt wünschte ich mir jedes Stück Stoff zurück, denn nun bedeckte es gerade mal das nötigste von dem gewagten Rückenauschnitt wolllte ich garnicht erst anfangen.
Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken und ich zuckte zusammen dabei wartete ich ja bereits auf Ryan. Nicht ganz so selbstbewusst wie ich es gerne hätte öffnete ich die Tür wobei mein dummes, kleines Herz doppelt so schnell schlug. Das weißen Hemd, bei dem der junge Prinz zwei Knöpfe offen gelassen hatte und man so den Ansatz seiner trainieren Brust sehen konnte, was meine Gedanken nicht wirklich in die richtige Richtung leitete, dazu noch die verwaschene schwarze Jeans und die Lederjacke in der selben Farbe...
Mir war durchaus bewusst, dass ich starrte doch er tat dies auch also schwiegen wir einfach ein paar Sekunden in denen wir uns gegenseitig musterten. Danach durchbrach Ryan das peinliche Schweigen in dem er sich räusperte.
"Lass uns gehen.", meinte er und auch wenn es teilnahmslos klang, ich kannte Ryan lang genug um zu wissen, dass er mir hier etwas vorspielte, denn er war nervös, fuhr sich immer wieder mit den Fingern durch das dichte, schwarze Haar. Stumm folgte ich ihm die Treppen hinunter bis zu dem Auto, welches bereit stand. Es war ein schicker schwarzer Audi, in matt gehalten. Ich könnte schwören, dass er Ryan gehörte, alleine schon wegen der Farbauswahl, doch auch wenn dem so war, heute fuhr uns ein Chauffeur, da wir beide etwas trinken wollten. Sonst würden wir den Abend wohl kaum überstehen.
Er schwieg. Seit den fünfzehn die wie bereits hier saßen hatte der Prinz kein Wort mit mir gesprochen, zwar Getränke bestellt, doch mich nicht gefragt was ich wollte sondern einfach ein paar Cocktails bringen lassen. Und so langsam wurde mir das zu blöd. Er war derjenige gewesen, der mir nach meiner ersten Liebeserklärung erklärt hatte er könne mich nicht heiraten und jetzt Abigail zur Frau nahm, dabei konnte ich wirklich nicht verstehen wie man sich so eine Schlange an seine Seite wünschen konnte.
Ich wollte gerade aufstehen und gehen, ich hatte von anfangen gewusst das würde nicht gut ausgehen, da hielt Ryan mich am Arm zurück.
"Es tut mir leid.", murmelte er leise und meine Stirn legte sich in Falten. Hatte ich gerade richtig gehört? Ryan Deamon Cameron Schreave hatte sich gerade entschuldigt?
Nur kam diese Entschuldigung 1 Woche zu spät.
"Rachel bitte setz dich."
Wiederwillig folgte ich seinem Wunsch und ließ mich dieses Mal auf dem Platz neben ihm nieder. Bevor ich mir anhörte, was der Prinz zu sagen hatte, nahm ich einen großen Schluck aus meinem Cocktail, denn Alkohol konnte ich jetzt mehr als dringend gebrauchen. Abwartend glitt mein Blick dann zu Ryan, er war mir eine Erklärung schuldig und wenn diese nicht bald kam würde ich gehen, und diesmal wirklich.
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Selection ~ Die Rebellin ~
FanfictionRachel, ein rebellisches Mädchen, das nie die Chance hatte ein Kind zu sein. Eine Waise, eine 6 und eigentlich so garnicht königlich. Doch Dank ihrer besten Freundin jetzt Kandidatin für die Selection der drei Prinzen. Erstmals ist sie dagegen, strä...