Kapitel 1

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Es regnete. Ich hatte den Regen schon immer gemocht, sie Luft war frisch klar danach, es roch unglaublich gut und, da fast alle Menschen vor den Tropfen flüchteten, war es so angenehm still. Eigentlich genoss ich dieses Gefühl in vollen Zügen, doch heute war es anders. Ich war auf dem Weg in die reicheren Viertel der Gegend, dort wo sich Menschen keine Sorgen um Essen oder Geld machen mussten. Sie hatten Kutschen, prunkvolle Kleider und vor allem hatten sie ein Leben ohne Sorge. Dank des Regens kamen nicht viele Menschen den Weg entlang, die abfälligen Blicke ernteten wir aber dennoch, wenn sich eine Kutsche auf diesem Weg verirrt hatte, oder eine kleine Gesellschaft zum morgendlichen Spaziergang aufbrach. Warum war ich hier überhaupt hergekommen? Es war von Anfang an nicht meine Entscheidung gewesen, sondern Hopes, meine beste und einzige Freundin, die neben mir ging. Wir kannten uns seitdem ich ins Waisenhaus gekommen war, mit gerade Mal sieben Jahren, da meine Mutter von Rebellen am Marktplatz erschossen wurde. Es war ein Unfall, sie war eigentlich nicht das Ziel gewesen, doch nach ein paar Tagen starb sie an den Verletzungen. Mein Vater wusste wahrscheinlich nicht einmal dass es mich gab. Zwei Jahre habe ich auf der Straße gelebt, mich bei Leuten aus Kaste 8 versteckt oder gebettelt. Letzen Endes fanden sie ihn dann aber doch und brachten mich in ein Heim, in welchem ich Hope kennenlernte. Den Namen hatte sie sich selbst ausgesucht, ihren echten mir erst Jahre später verraten, denn auch Hopes Kindheit war alles andere als leicht gewesen, den Namen abzulegen, ihre Eltern ausgesucht hatten, half ihr die schwere Zeit zu überwinden. Unsere Freundschaft entstand nachdem man uns in ein Zimmer gesteckt hatte. Anfangs ignorierten ur uns gekonnt, doch dann, eines Nachts weinte Hope sich in den Schlaf, weil sie so Hunger hatte und das Essen heute wieder einmal sehr knapp ausgefallen war. Da klaute ich ihr ein halbes Kilo Brot und Käse. Seit dem akzeptierten wir uns, wir waren nicht so verschieden und teilten das selbe Schicksal. Unzählige Male hatten wir versucht zusammen aus dem Heim auszubrechen. Mit 18 würde wir endlich frei sein. Nur mehr ein Jahr dann wäre es vorbei.

Vor zwei Wochen kam ein Brief im Waisenhaus an. Alle Mädchen von 16-19 Jahren wurden eingeladen sich anzumelden. Hope war begeistert gewesen im Gegensatz zu mir. Ich wollte mit alledem nichts zu tun haben. Doch schließlich hatte ich mich doch über zeugen lassen mitzukommen. Jetzt standen wir vor dem riesigen Gebäude indem wir unsere Anmeldung abgeben sollten. Vor uns standen schon hunderte Mädchen die alle das selbe wollten. Zu den 35 glücklichen Auserwählten gehören.

Nach einer Gefühlten Ewigkeit kamen endlich wir an die Reihe. Auf dem Formular wurde ziemlich viel gefragt. Von Kaste bis zu Hobbys alles quer durch. Ich schrieb einfach hin was mir gerade einfiehl. Am Schluss wurde noch ein Foto geschossen.

Nach geschlagenen zwei Stunden machten wir uns endlich auf den Heimweg. Wir redeten nicht viel miteinander beide waren wir in Gedanken versunken.

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