Kapitel 61

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Luna's Sicht:
Ich rief Gaston bereits zum 16. Mal an, aber er ging einfach nicht ran. Die Mailbox meldete sich mal wieder.
,,Hallo Gaston, es würde mich sehr freuen, wenn du mal an dein Telefon gehen würdest UND DEINEN VERDAMMTEN ARSCH INS KRANKENHAUS BEWEGEN WÜRDEST, WEIL DEINE FREUNDIN SEIT STUNDEN IN DEN WEHEN LIEGT UND NUR AUF DICH WARTET.", rief ich ins Telefon und legte auf.
Ich war bereits bei ihm zuhause und sogar in Ninas Wohnung. Doch er war wie vom Erdboden verschluckt. Gut, das war jetzt meine letzte Chance. Ich rief Matteo an.
,,Hey Luna, alles in Ordnung?", meldete dieser sich gut gelaunt.
,,Nein. Hast du ne Ahnung wo Gaston steckt?", fragte ich direkt.
,,Hm... Der wollte mit Simon nach Córdoba zu seinen Eltern, etwas abholen.", meinte Matteo nach kurzem überlegen.
,,Was?! Ist er komplett bescheuert? Nina liegt bereits in den Wehen. Wann sind sie losgefahren?", rief ich erneut in den Hörer.
,,Vor 2½ Stunden...", murmelte Matteo zerknirscht.
,,Was?! Ok danke, ciao.", meinte ich knapp und legte auf.
Dann wählte ich Simons Nummer. Die waren doch alle komplett bescheuert. Nina war im 9. Monat schwanger, stand kurz vor der Geburt und Gaston meinte echt noch in eine Stadt fahren zu müssen, die knappe 10 Stunden entfernt war... Manche Menschen haben echt kein Hirn.
,,Hallo?", holte Simons Stimme mich aus meinen Gedanken.
,,Wo seid ihr?", fragte ich direkt.
,,Wieso?"
,,Wo seid ihr?!"
,,Ähm... Gerade aus Azul rausgefahren.", antwortete Simon schließlich.
Das war nur 1 Stunde entfernt, die haben ganz schön rum getrödelt.
,,Sofort umdrehen und ins Krankenhaus fahren. Aber zack zack und fahrt vorsichtig! Ein toter Vater/Freund bringt Nina auch nichts.", befahl ich und wollte auflegen.
,,Halt, bedeutet das, sie steht kurz vor der Geburt?!", rief Gaston plötzlich.
,,Oh hallo Gaston, schön dass man von dir auch noch mal was hört. Ja, das heißt es. Also wenn du die Geburt deiner Tochter noch miterleben willst, dann komm sofort zurück!", antwortete ich und legte endgültig auf.
Man war das stressig hier. Ich tippte Ninas Nummer ein.
,,Hi.", meldete diese sich nach wenigen Minuten.
,,Du klingt nicht gut. Wie viel Zeit bleibt noch, bis es losgehen soll?", fragte ich.
,,In spätestens einer Stunde ist der Muttermund weit genug geöffnet. So wie es scheint, läuft alles gut. Es wird also eine ganz normale Geburt.", murmelte Nina schwach, aber hörbar lächelnd.
,,Das ist schön. Ich bin gerade noch vor deiner Haustür. Gaston ist in Azul... Aber er ist auf dem Rückweg, also mach dir keine Sorgen. Ich komme dann jetzt au..."
Das plötzliche Ziehen in meinem Bauch unterbrach mich arg.
,,Au.", zischte ich.
Das ziehen wurde zu einem unerträglichen Stechen.
,,Luna?! Luna!!!", rief Nina besorgt.
Mir wurde schwarz vor Augen und ich taumelte zu Boden. Das letzte, woran ich dachte, war mein Kind. Ich hatte Angst, um mein Kind...

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