#31 [Jungkook]

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"Doch, das musste jetzt sein." lacht Suga, ehe er Jimin einen Kuss auf die Wange gibt.

Auch ich lache kurz und wische mir dann meine Tränen aus dem Gesicht.

Das ist eine Ausnahme, die okay ist.

Nachdem wir uns mithilfe von Suga alle aus der depressiven Stimmung befreien konnten, fällt mir ein, dass ich die Jungs wegen der Einladung von An Ji zu Kims Geburtstag ansprechen könnte. Doch bevor ich dazu komme, fängt Jin das nächste Thema an, welches ihm auf dem Herzen liegt.

"Leute, ich hab übrigens etwas zu verkünden.."

Wir schauen nun alle zum Ältesten, der im Rollstuhl sitzt und mustern ihn überrascht.

"Aufgrund der Umstände, die gegeben sind, werden Namjoon und ich für die nächsten zwei Wochen nach Gyeonggi-do zu meinen Eltern ziehen."

"Was?! Warum?? Das könnt ihr nicht machen!" sage ich geschockt.

Wenn die beiden wegziehen, werden sie doch nicht zu Kims Geburtstag kommen!

"Wir wohnen hier im fünften Stock eines Hauses ohne Fahrstuhl. Im Notfall würde ich nicht aus dem Haus kommen und außerdem ist auch tagsüber niemand da. Ich wär die ganze Zeit allein und darauf habe ich ehrlich gesagt keine Lust."

"Aber.. Ihr könnt uns doch nicht allein lassen."

"Hoseok und Suga sind noch hier, um auf die Maknae Line aufzupassen."

"Und wann fahrt ihr los?" fragt Suga.

"Bin ich echt der einzige, der was dagegen hat?"

"Naja, ich denke, wir können Jin verstehen und er wird ja wiederkommen." zuckt Hoseok mit den Schultern.

"Ach man, bitte geht nicht.." flehe ich.

"Hoseok hat recht, wir kommen zurück. Es ist ja nur vorrübergehend." sagt nun Namjoon.

"Das weiß ich ja.. Es ist ja nicht so, dass ich was dagegen hätte, dass ihr weggeht, damit Jin tagsüber nicht allein ist.."

"Was ist es dann?"

"Kim-... Ach vergesst es.."

Ich stehe auf und gehe hinter die Couch, während ich verwirrte Blicke von allen ernte.

"Wenn ihr zu deinen Eltern fahrt, passt bitte auf, okay? Nicht, dass Jimins Mobber sich rächen.."

"Machen wir, mach' dir keine Sorgen."

Ich nicke und gehe dann in mein und Taes Zimmer.

Es ist schon irgendwie egoistisch, dass ich Jin hier halten will, wo er für Stunden komplett auf sich allein gestellt ist, nur weil ich möchte, dass er und Namjoon mit zu Kims Geburtstag kommen..

Nach einigen Minuten kommt Taehyung wieder ins Zimmer und setzt sich auf seinen Schreibtischstuhl.

"Habt ihr noch irgendwas wichtiges besprochen?"

"Warum bist du einfach aufgestanden?"

Ich seufze.

"Es ist nichts wichtiges. Wir waren ja eh schon fertig, oder?"

"Trotzdem hättest du nicht aufstehen müssen. Was ist los? Und warum hast du versucht, Jin mit seinem Nachnamen anzusprechen?"

"Was? Ich hab nicht-"

Mir fällt ein, dass Jin, Tae und Namjoon ja mit Familiennamen alle Kim heißen. Deswegen fiel es nicht so sehr auf, als ich Kims Namen gesagt habe, bevor ich es direkt aufgegeben habe.

"Tae, ich erzähle es dir, aber renn' jetzt nicht direkt zu den anderen." murmel ich.

Taehyung nickt zufrieden und mustert mich neugierig.

"Kim Huwan Choi. Ich hab dir von ihm erzählt; der Mann, der mich aufgenommen hat und sich um mich gekümmert hat.. Er hat nächste Woche Geburtstag und ich wollte euch alle mit zu seiner Feier nehmen.. Auch, um seine Frau geldtechnisch zu entlasten. Aber da Jin und Namjoon jetzt gehen, wird das doch eh nicht klappen."

"Wieso sollte das ein Problem sein?" fragt Tae mit schiefgelegtem Kopf.

"Na, weil die Beiden dann zwei Stunden mit dem Zug von uns entfernt sind?"

"Sind doch nur zwei Stunden. Wenn es dir wichtig ist, dann werden sie kommen."

"Meinst du echt...?"

Tae nickt lächelnd und steht dann wieder auf.

"Ich geh' die beiden direkt fragen. Dann bist du beruhigt, richtig?"

Ich nicke leicht.

"Ja.. Frag' sie bitte."

Sobald mein Freund also für mich rausgeht und die beiden Älteren fragt, werfe ich mich auf's Bett und starre an die Decke, während ich gespannt auf die Rückkehr meines besten und festen Freundes warte. Ich höre in der Wohnung leise Gespräche, Musik aus Hoseoks Zimmer und den Fernseher im Wohnzimmer. In unserem Zimmer ist es jedoch leise.

Man muss schon sagen; dafür, dass wir in Seoul leben, haben wir mit der Wohnung Glück gehabt, denn sie ist nicht nur verdammt groß, sondern auch Geräuschedicht. In so manch' anderer Wohnung kannst du deinen Nachbar nebenan niesen hören, aber bei uns nicht, zumal das auch ein Problem wäre, da in unserer Wohnung nach wie vor mindestens alle zwei Tage ein Paar von uns Sex hat und Hoseok ist auch nicht so unschuldig; ich hab' abends schon mitbekommen, dass er auf Pornos masturbiert hat.

Ich höre leise Schritte, weshalb ich zur Tür gucke und Tae zusammen mit Appa-Mon hereinkommen sehe. Ich richte mich also auf, während Namjoon mich anlächelt und mir plötzlich den Kopf tätschelt.

"Wenn du einen Wunsch hast, dann sag' es doch einfach. Wir werden natürlich zu dem Geburtstag von Kim kommen."

Mein Herz erwärmt sich plötzlich und meine Wangen färben sich vor Freude zart rosa.

"Wirklich?!" frage ich leicht quiekend.

"Ja klar."

Glücklich falle ich Namjoon nun um den Hals und freue mich.

"Dankedankedankedankedanke~~" sage ich ganz schnell hintereinander.

"Tae sagte, wir müssten seine Frau geldtechnisch entlasten?" grinst Appa-Mon.

"Oh, ähm.. Das ist nicht so wichtig; das mach' ich schon."

"Vergiss' es. Wann sollen wir ihr das Geld geben und wie viel soll es sein?"

"Appa-Mon, du bist zu toll." flenne ich leicht.

"Ich frag' sie nachher und schreib euch dann."

Ich wische kleine Tränen der Freude aus meinen Augen, weshalb Namjoon glücklich lächelt.

"In Ordnung. Ich freu' mich schon darauf, die Person zu treffen, die sich um dich gekümmert hat, als wir es nicht konnten."

Ich nicke, woraufhin Namjoon aufsteht und wieder aus dem Raum geht. Dafür wirft sich aber Tae auf mich und kuschelt sich an mich.

"Ich freu' mich auch darauf~" summt er fröhlich.

Ich bin erleichtert und vor allem auch glücklich darüber, dass meine Freunde Kim nicht als Buh-Mann sehen, weil er mich von ihnen ferngehalten hat, sondern dass sie ihn als helfende Person sehen, die sich um mich gekümmert hat, als sie es nicht konnten.. Ich wüsste echt nicht, was ich tun sollte, wenn sie meinen gefühlten, zweiten oder vielleicht sogar dritten Vater hassen würden.

Live with me my friend *YoonMin*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt