Live with me my friend *YoonMin*

#134 [Namjoon]

Nachdem Jimin und Suga sich ziemlich offensichtlich ins Schlafzimmer eingeschlossen haben, flüchte ich aus der Ferienwohnung und mache mich auf in ein Kaufhaus. Ich muss mir noch immer überlegen, wie ich es wirklich bei Jin gut machen könnte, wenn ich das denn überhaupt kann. Blumen machen da überhaupt nichts mehr gut und ich bezweifle stark, dass irgendwas materialistisches das auch wieder gut machen könnte.

Ich habe Jin tief verletzt und ihm einen innigen Wunsch versaut. Tatsächlich kann absolut gar nichts das wieder gut machen.. 

Jeder Versuch, den ich in meinem Kopf durchgehe, macht es nur schlimmer. Wenn ich lediglich etwas materialistisches kaufe und es ihm schenke, dann wird er mich fragen, ob er mir wirklich so wenig wert ist. Versuche ich das Ganze mit etwas persönlichem wie ein Fotoalbum mit allen schönen Ereignissen zwischen uns wieder gut zu machen, dann wird er mir sagen, dass es das vermutlich auch nicht ersetzen kann.. Und versuche ich einen neuen glamurösen Tag zu arrangieren, dann wird er mir mitteilen, dass das eine billige Kopie seines möglichen Tags des Strahlens ist...

Ich verstehe mittlerweile die Intention dahinter. Gerade weil wir die Hauptpersonen des Tages verdrängt hätten und es riskiert hätten, ihren schönsten Tag des Lebens zu ruinieren, hätte es eine spezielle Wirkung auf uns beide gehabt. Es hätte eine Euphorie und eine Zufridenstellung in Jin geweckt, die nichts ersetzten kann... Und weil wir zusätzlich nicht wirklich jemanden von Belang verärgert hätten, würden wir danach nicht einmal Gewissensbisse davontragen. Wir wären wie Diamanten an ihrem finalen Schlifftag gewesen. Perfekt. Rein. Glänzend. Wunderschön.

So hat Jin das Ganze wohl betrachtet.. Nur konnte ich das nicht sehen, weil ich nicht so einen Sinn für Ästethik besitze. Ich habe nur gesehen, dass wir unnötig riskieren, jemanden zu verärgern, weil wir etwas rosanes getragen hätten, anstatt Schwarz oder Navy-Blue..

Ich habe Jin in diesem Moment nicht verstanden und es auch nicht versucht. Ich wollte ihn gar nicht nachvollziehen können.. Und jetzt bereue ich es umso mehr, weil An Ji und Kim uns wahrscheinlich wirklich nicht böse gewesen wären. Und weil ich demnach die ultimative Chance versaut habe.. 

Für mich würde das in etwa dasselbe sein, wie als würde ich Jin darum bitten, dass er mein finales Mixtape am "Dead Line"-Tag zu Big Hit bringt, aber er täte dieses nicht, weil er zuhause arbeiten müsste und nicht verstünde, was "Dead Line" heisst. Natürlich würde man verstehen, dass er nicht verstanden hat, wie wichtig das war, aber den Fakt, dass Big Hit mich dadurch nicht als Trainee aufnehmen würde, könnte man absolut nicht mehr ändern. 

Ich laufe daher verloren durch das Kaufhaus und denke weiterhin nach. 

Irgendetwas muss ich doch tun können, um meinen Fehler wieder gut zu machen.. 

Oder zumindest, um zu beweisen, dass ich verstanden habe, was für Mist ich gebaut habe und dass es mir unglaublich leid tut... 

Ich laufe an einem Krims-Krams Geschäft vorbei, an dem im Schaufenster eine kleine Kugel steht und dann kommt mir endlich eine Idee, die in meinem Kopf nicht im kompletten Desaster endet.

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In der Ferienhütte angekommen lege ich die Tüte mit gekauftem Zeug erst einmal an die Seite der Couch und überlege, wie ich meinen Plan in die Tat umsetzen soll. Aus dem Schlafzimmer höre ich zum Glück keine Stöhngeräusche, was wohl bedeutet, dass sich die beiden zurückhalten.. Oder sie machen eine Pause. Ich war ja auch relativ lange einkaufen. Jedenfalls erleichtert mich das, weil ich jetzt in Ruhe nachdenken kann. 

Nachdem ich einen Plan gefasst habe, geht es an die Vorbereitungen, die ich erst nur grob machen kann, da Jin ja bald zurück kommt. Nachdem ich die Westen und die Kugel vorbereitet habe, verstecke ich sie ebenfalls in der Ecke neben der Couch und räume das Wohnzimmer etwas auf. Immerhin rührt sich hier absolut keiner wirklich außer Jin. Nach einigen Minuten öffnet sich dann die Tür und nicht nur Jin, sondern auch die restlichen vier treten herein. Scheinbar hat meine Prinzessin sie unterwegs aufgelesen und darum gebeten, beim Tragen zu helfen.