Live with me my friend *YoonMin*

#15 [Namjoon]

[Etwa anderthalb Stunden zuvor]

Ich sitze vor dem Fernseher und genieße eine Weile die freie Zeit, die ich mir ab und zu mal nehmen kann. Einfach rumsitzen und gammeln; so gerne ich rappen, lernen und Jin nerven auch tue, ab und zu braucht jeder mal seine faulen fünf Minuten.. Oder bei den meisten auch ihre faulen 24 Stunden. Und ja, jetzt könnte man sich denken; 'Was?! Namjoon, du lernst gerne?!', das war zumindest das, was Taehyung fragte, als ich ihm erklärte, ich würde jetzt gerne lieber lernen, als mit ihm Playsi zu zocken.. Aber ja, es stimmt. Ich mag es, mich fortzubilden und vor allem liebe ich es, Sprachen zu lernen. Zusammen mit den Sprachen lernt man nämlich auch etwas über die Kultur anderer Länder. Ich spreche jetzt Englisch wie meine Muttersprache und momentan lerne ich Japanisch. Wenn ich mit Japanisch fertig bin, möchte ich Spanisch oder Französisch lernen. Vielleicht bekomme ich dann auch irgendwann die Möglichkeit, in eines dieser Länder zu reisen? Aber erst einmal möchte ich mein Studium beenden und mich dann bei einer Agentur bewerben, um als Rapper Karriere zu machen. Klar träume ich davon, einmal ganz groß rauszukommen, aber mir würde eine kleine Fanbase, die mich unterstützt und feiert, auch reichen. Und wer weiß? Vielleicht kann ich irgendwann sogar als Rapper eine Tour machen und würde so andere Länder zu Gesicht bekommen?

Ich starre weiterhin auf die 0815 Sendung im Fernseher, die man sich aus Langeweile echt mal geben kann. Zwar ist es keine Sendung, die man ernst nehmen kann oder die die Gehirnzellen richtig auf Hochtouren bringt, aber wenn man sich einfach entspannen möchte, kann man sie sich geben. Ich schaue also diese unanspruchsvolle Sendung, als mein Handy klingelt. Ich lehne mich nach vorne und greife das extrem moderne Telefon mit tausendfach besserer Leistung als ein Computer der achtziger Jahre und nehme Stirnrunzelnd den Anruf von Jins Mutter an.

"Was gibt's, Heeji?"

"Namjoon?!"

"Was ist los..?"

Jins Mutter klingt aufgelöst und hat eine gebrechliche Stimme, weshalb ich etwas besorgt bin.

"Jin ist im Krankenhaus..! Er hatte einen Unfall und liegt auf der Intensivstation. Er wird bald operiert.. Bitte, du musst sofort zu meinem Sohn! Wir sind erst in etwa zwei Stunden da..!"

"WAS?!" frage ich nun aufgebracht.

"Warum erfahre ich erst jetzt davon?!"

Ich springe auf und ziehe schnell meine Schuhe an, während ich weiter mit Jins Mutter telefoniere.

"Du bist offiziell kein Mitglied seiner Familie, deswegen rufen sie dich nicht an und wir sind direkt losgefahren, als wir davon erfahren haben."

"Verdammt, das ist unfair.. Ich mache mich sofort auf den Weg!"

"Ich bitte darum."

Aufgebracht stürme ich in Sugas Raum, der scheinbar in seinem Bett schläft. Tränen bilden sich in meinen Augen, als ich verzweifelt den schlafenden Griesgram wecke.

"Was soll das?!" giftet er, als er endlich wach ist.

Seinem Gesicht nach zu Urteilen merkt er aber sofort, dass etwas nicht stimmt.

"Jin liegt im Krankenhaus." flüster ich leise.

"Bitte begleite mich.."

Suga nickt sofort und steht auf.

"Wir sollten Hobie und Kookie mitnehmen. Sie machen sich sicher auch Sorgen."

Nachdem wir also auch Hoseok und Jungkook Bescheid gegeben haben, machen wir vier uns auf den Weg zum Hauptkrankenhaus, in dem wir auch ziemlich schnell ankommen. Wir fragen nach, wo sich Jin befindet und wie es ihm geht, aber da wir keine Familienmitglieder sind, bekommen wir nur die Raumnummer genannt. Als wir zum Raum laufen, realisieren wir, dass es die Intensivstation ist, in der Jin wahrscheinlich darauf warten muss, dass sein Operationssaal vorbereitet wurde. Wir kommen also nicht einmal zu Jin und setzten uns in einen Warteraum in der Nähe. Während wir warten, schreibe ich Jins Mutter, dass wir nur warten können und sie dann zu uns kommen sollen, wenn sie angekommen sind. Als ich dann von einer Schwester angeschnauzt werde, da ich zur Ablenkung an meinem Handy spiele, schalten wir alle unser Handy aus, wobei Suga kurz noch mit Jimin telefoniert, da dieser Suga tatsächlich noch rechtzeitig erreichen konnte.