Live with me my friend *YoonMin*

#106 [Jungkook]

"Also geht ihr heute wieder schwimmen?" frage ich nochmal, während ich meine Tasche packe. 

"Ja. Es sind heute wieder knapp 27°C und in der Hitze wollen wir ungern etwas aufwendiges unternehmen." lächelt Jin, aus dem Augenwinkel Suga musternd. 

"Willst du geschlagen werden?" faucht dieser daher, ehe er antäuscht, Jin zu boxen. 

"Was kann ich denn dafür, dass du Training hast?"

Suga schweigt, weshalb der Älteste kichert. 

"Ich nehme meinen Notizblock dieses Mal mit. Letztens sind mir ein paar coole Reime in den Sinn gekommen." 

Verständnisvoll nickt Jin auf Namjoons Aussage hin, woraufhin ich mich an Tae wende. 

"Bereit für den heutigen Tag?"

"Ja und dieses Mal habe ich sogar an Verpflegung gedacht." 

Ich nicke, zurückdenkend an Spanien, wo ich zum Ende hin beinahe zusammengebrochen bin. Das würde uns bestimmt kein zweites Mal passieren. Mich an Jin gewendet verabschiede ich Tae und mich folglich, damit wir schonmal gehen können - je früher wir dort sind, desto besser. 

"Wir gehen dann~ Habt Spass im Freibad~"

---

"Woah, guck mal, Tae! Da sind Tiger!" 

"Ja~ Sind sie nicht hübsch?" freut sich auch mein Freund. 

"Ja. Sie sind sehr anbetungsvoll.. Guck mal, auf dem Schild steht, dass sie um 9 Uhr gefüttert werden. Sollen wir solange warten?" 

Der um zwei Jahre ältere schaut auf die Uhr, welche zeigt, dass es 8:42 Uhr ist. Er nickt also, woraufhin wir uns eine Bank suchen, um uns darauf zu setzen. Erfreut beobachten wir die großen Raubkatzen dabei, wie sie miteinander kuscheln. Aus dem Augenwinkel schaue ich folglich meinen Freund unauffällig an, welcher total fasziniert von diesen Tieren ist. 

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber Taehyung ist total vernarrt in Tiger. Vielleicht liegt es daran, dass er auch ein kleiner Tiger ist - Total niedlich, verspielt und liebevoll, aber wenn es sein muss, dann kann er verdammt gefährlich werden. Jedenfalls fand ich seine Bewunderung für die großen Katzen schon immer süß, weshalb ich mittlerweile selbst gefallen an ihnen gefunden habe, obwohl ich früher mehr der Kleintierfan war. 

Mein Blick richtet sich folglich nach oben zu den Bäumen, dessen Blätter uns gerade Schatten spenden.

Noch ist die Sonne nicht so tödlich, aber spätestens gegen ein oder zwei Uhr wird sie uns erste Probleme machen. Deswegen sind wir relativ früh hingegangen - wir können so den kühlen Vormittag nutzen, um uns umzusehen und gegen Nachmittag suchen wir uns dann ein schattiges Plätzchen, um das schöne Wetter gemeinsam zu genießen. Um 13:30 Uhr soll es auch eine Delfinshow geben, also wäre es vielleicht gar nicht so verkehrt, dort aufzukreuzen. 

Nachdem ich das Blätterdach ausgiebig gemustert und meinen Gedankengang beendet habe, schaue ich wieder zu meinem Freund. Dieser lächelt nun lieblich, denn die großen Katzen haben sich nun dazu entschieden, miteinander zu spielen. Ihre Tatzen versuchen, nach einander zu greifen, woraufhin der kleinere Tiger auf den Größeren springt und sich mit seinem Freund auf dem Boden rollt. Auch mir schleicht sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen, aber dennoch kann ich dem Drang, meinen Freund anzusehen, nicht widerstehen. 

Den Blick, den er diesen Tigern schenkt, kann ich mir einfach nicht entgehen lassen und in gewisser Weise macht es mich sogar eifersüchtig, denn mit solch einem liebevollen Blick guckt mich Taehyung wirklich nicht oft an.

Natürlich weiß ich, wie sehr Tae mich liebt und dass er jede Sekunde mit mir genießt. Jedoch haben wir schon lange das Level der Gewohnheit erreicht - was keinesfalls schlecht ist, jedoch ist dieses frische Gefühl des verliebt seins schon schön. Die Euphorie und das Kribbeln, welches entsteht, wenn man seinen Freund das erste Mal küsst oder die Nervosität, die aufkommt, wenn man daran denkt, komplett allein mit der Person zu sein. Das Herzklopfen, das Zittern, das Stottern und rot werden.. Wenn man das Level der Gewohnheit erreicht, dann gibt es solche Momente relativ selten. Das bedeutet nicht, dass ich nicht ein kleines Kribbeln spüre oder nicht unendlich froh bin, wenn Tae mich küsst oder hält. Allerdings sind die Gefühle nicht mehr so stark, wie im Moment der absoluten Euphorie.