Beobachtungen/ Das Mädchen

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Frau Kres POV

Die Wochen vergingen schleppend. Michael (mein Ex- Verlobter) hatte rein gar nichts an seiner Meinung zu seinem Verhalten geändert. Wenigstens tauchte er nicht mehr jeden zweiten Tag vor meiner Nase auf. Ich hatte mir zusätzlich noch eine neue Nummer zugelegt, weswegen er mir nun auch nicht mehr schreiben konnte. Ich behielt die SIM Karte aber dennoch. Im Moment würde ich ihm so ziemlich alles zutrauen! Es war als hätte ich ihn er's in den letzten zwei Wochen so richtig kennengelernt. Er hatte diese dunkle und ziemlich kriminelle Seite an sich, die er mir erst jetzt zeigte, wo ich nicht mehr das tat, was er von einer guten Frau erwartete. Ja ich muss zugeben: mir war immer etwas mulmig zumute, wenn ich nun alleine in der Wohnung war. Die Schlösser hatte ich nun schon vor Wochen austauschen lassen und gerade war ich dabei alle seine Sachen und gemeinsame Erinnerungen zu packen. Ich würde sie dieses Wochenende zu gemeinsamen Freunden bringen, bei denen er sich die Sachen dann abholen konnte. Ich wollte nicht mehr mit ihm reden. Geschweige denn ihn sehen. Um meine Einsamkeit, dieses ungute Gefühl und die Verletzten Gefühle zu verbergen und nicht ständig ertragen zu müssen, hatte ich angefangen mehr Alkohol zu trinken und auf Partys oder in Bars zu gehen. Auch unter der Woche. Von dort kehrte ich zumeist nicht alleine nach Hause zurück. Eine meiner besten Freundinnen, Nadine, die das Ganze mit einer tiefen Sorgenfalte im Gesicht mitansehen musste, quittierte das alles nur mit einem trockenen: „Du versuchst Dir gerade die Enttäuschung, die Einsamkeit und den Schmerz weg zu trinken und vor allem auch weg zu vögeln. Aber lass Dir gesagt sein: das wird Dir alles nicht helfen. Du musst Dich dem stellen und damit abschließen." Ich wusste ja, dass sie damit im Recht lag. Dennoch versuchte ich mir einzureden, dass ich doch schon längst mit Michael und seinem Betrug abgeschlossen hätte und jetzt einfach nur meinen Spaß haben wollte. Ich fing an mich auszutesten. Dies hatte ich vor der Beziehung mit Michael nie getan. Der erste Kuss mit einer Frau war eine völlig neue Erfahrung für mich. Meine erste Nacht mit einer Frau war atemberaubend gewesen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Michael war schon gut im Bett gewesen, oder zumindest dachte ich dies. Doch mit ihm bin ich max. 1 Mal gekommen. Er ist damals nie richtig auf mich eingegangen. Mich verwöhnen? Sowas war nicht. Oder sagen wir es so: er wollte es nicht. Das erste Mal mit einer Frau war also überwältigend für mich. Es war eine völlig andere Welt und sie begeisterte mich immer mehr. Zumal ich feststellte, dass ich mit einer Frau mehr als einmal zum Orgasmus kam. Ich schlief also inzwischen immer öfter mit Frauen als mit Kerle und ich bereute ich es nicht. Es war als würde ich mich nochmal neu kennenlernen auf diesem Gebiet. Ich erfuhr worauf ich stand und was ich gar nicht interessierte. Man könnte sagen, dass ich ein klein wenig süchtig geworden bin. Süchtig nach diesem Hochgefühl, welches mich beim Orgasmus durchströmte. Aber mal davon abgesehen, dass ich in meiner Freizeit inzwischen so war, lebte ich mich in der Schule immer besser ein. Ich freundete mich sogar mit ein paar Kollegen an und wir unternahmen auch mal was zusammen. Die Klassen, die ich unterrichtete hatten mich inzwischen akzeptiert und behandelten mich mit dem nötigen Respekt. Klar gab es da den einen oder anderen Schüler, der es dennoch fertigbrachte mich von 0 auch 180 in nur kürzester Zeit zu bringen. Doch auch dies war eher selten. Zwei davon waren aus der 5. Klasse, die ich in Englisch unterrichtete. Marie und Sondos. Sondos war eine nervige Klette. Wirklich schrecklich. Hatte man ihr erlaubt, dass sie eine Frage stellte, hörte sie einfach nicht wieder auf damit. Außerdem hing sie einem an den Rockzipfel sobald sie einen sah. Aber sie war eine gute Schülerin, anderes konnte man es nicht sagen. Marie hingegen war der Klassenclown schlecht hin. Es war ja auch von Zeit zu Zeit ganz lustig, aber sie konnte einfach nicht Stillsitzen und ihren Mund halten. Zu den Pausen war sie immer die Langsamste um ihr Zeug einzupacken. Ganz einfach aus dem Grund heraus, dass alles andere wichtiger war, als das Zusammenpacken ihrer Sachen. Das Quatschen und Rumalbern mit ihren Klassenkameraden in etwa. Dementsprechend waren die meisten Lehrer dieser Klasse genauso wie ich ziemlich entnervt von ihr. Wie oft hatten wir sie ermahn Still zu sitzen im Unterricht oder nach der Stunde schneller zusammen zu räumen? Aber es half einfach alles nichts. Schrecklich. Im Großen und Ganzen ging es mir also gut. Wie gesagt, dass wollte ich mir zumindest so einreden. Ach ja und dann war ja da noch dieses unbekannte Mädchen, welches mich in meiner ersten Woche hier so fasziniert beobachtet hatte. Ich sah sie immer häufiger auf den Gängen oder in den Pausen, wenn ich Aufsicht hatte. Wahrscheinlich fiel sie mir durch ihre Augen einfach öfter auf als andere. Ich begann unbewusst damit sie zu beobachten und auf jede Regung von ihr zu achten. Ich hörte ihr herzliches warmes Lachen, wenn sie mal wieder mit ihren Freundinnen rumalberte oder sah ihre ernste, mittfühlende Seite, wenn es einer ihrer Freundinnen nicht gut ging und sie sie trösten musste. Sie schien insgesamt sehr beliebt bei den anderen Schülern zu sein, da sie immer mit einer größeren Gruppe von Mädchen zusammen stand. Außerdem schienen meine 5. Klässler sie zu vergöttern. Ihr hingen quasi an ihren Lippen wenn sie etwas sagte und buhlten nur so um ihre Aufmerksamkeit, welche sie ihnen auch nur zu gerne schenkte, wie es schien. Doch ab und an schien auch sie ihre Ruhe zu brauchen, dann stand sie alleine auf dem Flur an eine Wand oder an einem Geländer gelehnt und beobachtete das Treiben um sich herum, während sie auf die nächste Stunde wartete. Dabei hatte sie immer diesen nachdenklichen Ausdruck auf ihrem wunderschönen Gesicht. Ihre blauen Augen strahlten in solchen Momenten eine Ruhe aus, welche man schon vom weiten deutlich erkennen konnte. Wenn sich unsere Blicke trafen –was sie ziemlich oft taten- wandte sie ihren Blick relativ schnell wieder ab und wurde leicht rot dabei. Wahrscheinlich war es ihr peinlich, weil ich sie mal wieder dabei erwischt hatte, wie sie mich taxierte. Doch inzwischen hielt sie meinem Blick stand und wir sahen einander tief in die Augen. Wenn wir uns nun so ansahen, begann ich immer mehr in ihren tiefblauen Augen zu versinken und in meiner unteren Körpergegend entstand ein angenehmes Ziehen, welches ich nur zu gut kannte. Die Luft zwischen uns schien sich dann immer aus heitern Himmel aufzuladen und ich spürte förmlich wie mich ein unsichtbarer Sog zu ihr zog. Bis jetzt konnte ich diesem Gefühl mich ihr nähern zu müssen immer noch ganz gut widerstehen. Das würde auch irgendwie komisch rüberkommen, wenn ich sie jetzt einfach so ansprach ohne wirklich etwas mit ihr zu tun zu haben, oder?! Ich finde schon. Doch noch etwas anderes fiel mir auf. Meine Vermutung darüber, dass sie eine hammerscharfe Figur haben musste, bestätigte sich. Es gab Tage, da trug sie sehr figurbetonte Kleidung. Sie waren selten solche Tage, aber es gab sie und das freute mich mehr, als es eigentlich sollte. Eines Tages hatte mich das Glück direkt hinter ihr die Treppen zum 2 und 3 Stock hochzusteigen, als sie mal wieder eine hautenge Jeans trug. Was soll ich sagen?! Mein Blick klebte förmlich an ihrem unglaublich heißen Apfelpo. Gott, er sah in diesem Moment wirklich verführerisch aus. Dazu schwang sie ihn beim Gehen auch noch so sexy hin und her... das war schon fast zu viel für mich. Ich konnte mich kaum noch zurückhalten um ihr nicht einmal beherzt an den Arsch zu greifen und diese Backen mal richtig zu kneten. Doch in diesem Chaos, mit den Unmengen an Schülern um uns rum, war mir dies nicht möglich. Zu meinem Glück wahrscheinlich. Sie schien von meinen Blicken auch nicht viel mitbekommen zu haben. Auch wenn ich mir sicher war, dass sie ganz genau wusste, dass ich hinter ihr lief. Was passierte hier nur mit mir? War ich nicht mehr ganz dicht? Wie konnte ich solche starken Gefühlsregungen für eine Schülerin haben?

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Ich hoffe ich habe Euch nicht zu lange warten lassen mit diesem Teil. Ich dachte mir, da wir nun die Hälfte der Woche hinter uns gebracht haben, schenke ich Euch das neue Kapitel. :)
Habt noch eine schöne Woche.
LG Matschu

Desire and Love / girlxgirl teacherxstudentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt