Unruhe/ Machst Du mit?

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Frau Kres POV

Endlich war es Donnerstag. Der Lehrgang war zwar sehr interessant und wirklich lehrreich gewesen, doch in meinem Kopf und vor allem in meiner Mitte schwirrte immer nur Anna rum. Sobald ich auch nur die kleinste Unaufmerksamkeit zuließ. Nur einmal mit den Gedanken bei etwas anderem gewesen war, als bei dem Lehrgang, war sie schon wieder präsenter den je in meinem Kopf. So hieß es eben die Konzentration so lange aufrecht halten, bis es mir vom Lehrgang aus gestattet war abzuschalten. Mittwoch dann, war ja der große Tag für den Besuch der Nobelpreisträgerin gewesen, doch Anna sah ich bei diesem Event leider nicht. Wahrscheinlich hatte sie sich dazu entschieden lieber beim Unterricht mitzumachen, worüber ich ziemlich traurig war. Leider hatte ich donnerstags erst zur dritten Stunde, weshalb ich mich noch etwas gedulden musste und nicht gleich losspringen konnte um mich auf dem Weg zur Schule zu machen. So hatte ich beschlossen, dass ich in der Zeit, die ich noch warten musste, noch ein paar Arbeiten kontrollieren konnte und saß mit einem Kaffee an meinem Küchentisch und dachte nach. Als mein Blick zur Uhr an der Wand ging, erschrak ich mich so sehr, dass ich fast den Schluck Kaffee, den ich gerade genommen hatte, wieder ausgespuckt hätte. Ich war schon viel zu spät dran! Wann war denn die Zeit so verflogen? Ich hatte gerade doch noch zwei Stunden! Ich sprintete quasi zur Bahn und schaffte es auch gerade rechtzeitig hineinzuspringen, bevor die Türen sich schlossen. Gleich würde ich Anna wiedersehen. Die Ereignisse vom letzten Freitag ließen mich einfach nicht los. Ihre Lippen, ihre Hände auf meinem Körper und vor allem ihr Stöhnen. Vor der Schule angekommen, hörte ich schon das Geschnatter und Rumgegröle der Schüler, die sich inzwischen auf die zwei Aulen verteilt hatten. Als ich die erste Aula betrat, suchten meine Augen automatisch nach Anna, doch ich konnte sie nirgendwo entdecken. Es gab jetzt zwei Möglichkeiten, wo sie mit ihren Freundinnen sein konnte, dachte ich mir unterbewusst. Entweder sie war an den Spinten vor er Turnhalle oder in der anderen Aula, die links von mir lag. Ich entschied mich dazu nach rechts zu gehen und in den kleinen Vorraum vor der Turnhalle nach ihr Ausschau zu halten. Doch auf den ersten Blick war sie nicht dort. Innerlich verfluchte ich mich. Das ging schon wieder viel zu weit. Ich hatte es am Freitag schon zu weit kommen lassen, auf dem Treppenabsatz und jetzt schon wieder? Ich wollte sie doch gar nicht so nah an mich ran lassen und doch... mein Unterbewusstsein ließ mir keine Ruhe und wollte sie unbedingt wieder sehen. Ich blieb kurz stehen, um die doch etwas unübersichtliche Situation vor der Turnhalle überblicken zu können. Nein, der Großteil ihrer Freunde war dort vor der Turnhalle. Nach einen zweiten Blick erkannte ich, dass ihre Freundinnen ebenso fehlten. Das Ganze kam mir schon etwas komisch vor. Doch ich hatte nicht mehr viel Zeit und musste noch einige Kopien für die nächste Stunde ziehen, weshalb ich mich verwirrt und zugegebenermaßen etwas enttäuscht auf zum Lehrerzimmer machte. Dort angekommen, herrschte wie immer reges Treiben. Wir waren eben nicht besser, als die Schüler. Es wurde gelästert, geredet, sich über Schüler aufgeregt oder gelacht und somit der neuste Klatsch und Tratsch ausgetauscht. Doch heute war irgendwas anders. Es war viel mehr Stimmengewirr als sonst. „Hey Felicitas" Gitti unsere Musiklehrerin kam auf mich zu. „Hey na Du? Was gibt's?" fragte ich sie. Sie war eine Seele von Mensch. Klein und fast genauso breit wie hoch, hatte immer gute Laune und war bei den Schülern ziemlich beliebt. „Also, es ist ja dein erstes Jahr bei uns und bald steht ja Weihnachten vor der Tür. Wir veranstalten zu Weihnachten immer ein Weihnachtsmusical mit Basar für die Eltern und Schüler. Ich wollte Dich fragen, ob Du mit deiner Querflötengruppe auch mitmachen möchtest? Wir hätten da noch etwas Platz im Programm." Lächelnd hielt sie mir ein Zettel hin. „Das Motto dieses Jahr ist aber nicht nur Weihnachten. Wir wollen es dieses Jahr mit ein klein wenig neuem Charme erfüllen und dachten uns, dass wir ein „Fernsehabend zu Weihnachten und Silvester" machen. Ein paar aus der 11. werden z.B. ein „Late- Night- Programm aufstellen, zusätzlich zu der Technik, die sie schon die ganzen Jahre über betreuen." Grinsend sah sie mich an. Ich musste kurz überlegen. „Ich werde meine Kleinen mal fragen, aber ich gehe stark davon aus, dass sie mitmachen wollen. Wie wird das Ganze den Ablaufen?" Der Gedanke daran bei diesem Musical mitzumachen, gefiel mir immer besser. So konnte meine Gruppe mal allen zeigen, was sie schon gelernt hatten. Sie waren wirklich sehr gut und ich war wirklich stolz auf sie. Ja auch auf eine gewisse Marie, die kleine Störenfriedin und Bummelletzten und sagte nicht gerade auch dass die 11 Klasse auch mitmachen würde? Vielleicht also auch Anna. Dies ließ mein Unterleib schon wieder gefährlich ziehen. „... wie gesagt." Vollkommen aus meinen Gedanken gerissen, bemerkte ich, dass Gitti mir inzwischen den Ablauf erklärt hatte. Doch es schien ihr nicht aufgefallen zu sein, dass ich gar nicht zugehört hatte. „Wir werden die zwei Tage vor den Aufführungen alle zusammen proben. Da die erste Aufführung am Mittwoch vor Weihnachten sein wird, werden wir Montag und Dienstag und Mittwoch proben. Bis dahin übt jede Gruppe für sich selbst." Ich sah die Begeisterung in ihren Augen. Es musste wirklich immer ein großes Spektakel sein für die gesamte Schule. „Ich freue mich schon darauf. Entschuldige mich bitte. Ich muss noch ein paar Vorbereitungen für meine nächste Stunde treffen." Lächelnd nickte sie mir zu und drehte sich um, um mit dem nächsten Lehrer zu reden. Ein Late- Night- Show Programm also. Ich war wirklich gespannt ob Anna da auch mitmachen würde. Einen gefühlten Herzschlag später, klingelte es auch schon zur nächsten Stunde und ich packte eilig meine Sachen zusammen um mich auf den Weg zu meiner Klasse zu machen. Irgendwie ließ mich eine gewisse Grundnervosität nicht los und meine Gedanken waren schon wieder voll und ganz bei einer gewissen Schülerin. Ich wollte sie sehen. Ich wollte sie wieder nah bei mir wissen. Näher, als wir uns schon gekommen waren. Mein Kopf fing an sich bei dem Wort Late- Night schon wieder die heißesten Szenen auszumalen. Im Treppenhaus angekommen, wurde ich schon von den Massen der Schüler mitgerissen. Es blieb keine Zeit sich umzusehen oder nach einer bestimmten Person zu suchen. Im Klassenzimmer angekommen, musste ich wohl oder übel mit dem Unterricht beginnen. Später wurde mir klar, dass ich Anna an diesem Tag nicht mehr sehen sollte.

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Hey Leute. 😊
Genießt ihr die freien Tage? Mein Ostern ist vollgestopft mit Familienbesuchen usw. Gerade bin ich auch wieder auf Achse.
Es sind ein paar Zwischenkapitel notwendig, hoffe ihr versteht das. 😉
LG

Desire and Love / girlxgirl teacherxstudentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt