Handy/ Durchsage

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Hallo meine Lieben :)
Es ist wieder soweit. Donnerstag, der neue Montag ;)
Ob wir heute mehr erfahren was passiert ist?!
Findet es heraus :)
LG Matschu

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Anna POV

Was sollte ich nun tun? Ich war hier in der Schule gefangen, im Unterricht. In der Pause würde ich sie anrufen und fragen ob ich vorbeikommen könnte. Dann würde ich mich um sie kümmern und sie pflegen. Meine Gedanken wanderten weiter. Immer weiter und kamen bei Möglichkeiten an, die mir nicht gefielen. Was wenn ihr doch was Schlimmeres passiert war? Wenn sie einen Unfall oder ähnliches?! Mit einer Grippe hätte sie sich doch wenigstens melden können! Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich immer noch eine ganze Stunde warten musste, bis die nächste Pause anbrach. Wenn meine Laune nicht eh schon angeschlagen wäre, dann wäre sie es spätestens jetzt! Ich sollte noch eine ganze Stunde darauf warten, dass ich sie anrufen konnte?! Nein, das würde ich nicht aushalten. Vielleicht konnte ich mich ja auf die Toilette verdrücken? Ja das war ein guter Plan. Sofort schoss meine Hand in die Höhe. Meine Englischlehrerin bemerkte es kurze Zeit später. „Ja Anna?" fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen und schon wieder diesen besorgten Blick. „Dürfte ich bitte auf die Toilette?" Ihr Blick wurde nur noch besorgter. „Ja, doch bitte nimm jemanden mit. Du gefällst mich immer noch nicht so ganz." So ein Mist! Sofort spürte ich eine Hand auf meinem Arm. „Ich gehe mit ihr mit" meldete sich Ronja zu Wort. Skeptisch sah unsere Lehrerin Ronja an. „Bist du sicher? Der Stoff ist wichtig für die Klausur nächste Woche." Ronja nickte eifrig. „Ich schreibe einfach alles von Lena oder Sanja ab" gab sie mit einem Lächeln zu bedenken. „Nun gut." Schnell stand ich auf und lief zur Tür. Ronja folgte mir dicht auf den Fersen. Als die Klassenzimmertür hinter uns geschlossen war, drehte Ronja mich mit einem sanften und doch bestimmenden Griff um die Schultern zu sich um. „Was ist passiert?" fragte sie bestimmend. „Sie ist nicht da" antwortete ich verzweifelt. Verwirrt sah sie mich an. „Okayyy, aber deswegen geht doch nicht gleich die Welt unter. Ihr seht euch doch nachher. Wo liegt das Problem?" „Das Problem liegt darin, dass wir die letzten Tage kaum bis kein Kontakt hatten. Auch nicht gestern oder Heute Morgen" schrie ich meine beste Freundin schon fast an und merkte, wie meine Augen begannen wässrig zu werden. Perplex starrte Ronja mich an. „Wie kein Kontakt?! Hast du ihr mal geschrieben in den letzten Tagen?" „Du denkst auch, dass ich bescheuert bin, oder? Natürlich habe ich ihr geschrieben. Die Nachrichten kamen auch an... irgendwann." Ich ließ meine Schultern sinken und sah Ronja an. „Doch es kam keine Antwort... bis jetzt und ich weiß einfach nicht was los ist!" Hinter der Stirn meiner besten Freundin begann es zu rattern, nachdenklich sah sie mir fest in die Augen. „Dann ruf sie doch einfach an." Schnaubend sah ich sie an. „Was denkst du, was ich eigentlich auf dem Klo machen wollte." „Oh!"  kam es überrascht von ihr. „Ja. Oh!" wiederholte ich. Ich drehte mich um und lief Richtung Toilette. Ronja folgte mir in einem kurzen Abstand. In der Toilette angekommen, checkten wir kurz ob wir alleine waren oder nicht. Als das geklärt war, zückte ich mein Handy, entsperrte es, ging auf meine Kontakte und suchte Felicitas Namen heraus. Dort stand er auf meinem Display. Mein Herz raste, mit war warm und kalt zugleich. Mein Finger schwebte über dem Wort „Anrufen". „Nun mach schon" forderte mich Ronja auf. Schon drückte mein Finger drauf und ich führte mein Handy ans Ohr. Gespannt sah Ronja mich an. Freizeichen... Freizeichen... Freizeichen... „Hallo Felicitas Kres hier" mein Herz tat ein Satz vollführen, dass ich schon wieder Tränen in die Augen bekam. „Ja, hallo Felicitas... Anna hier..." doch dann hörte ich genauer hin. „Ich bin gerade nicht zu erreichen, Hinterlasst mir einfach eine Nachricht nach dem Signalton." Tuuut... Fassungslos starrte ich einfach gerade aus. „Anna?! Was ist los?!" Ronja berührte mich leicht an meinem Arm. Ich ließ das Handy sinken und wendete meinen Blick Ronja zu. „Mailbox" sagte ich entgeistert. Etwas verwirrt sah Ronja mich an. „Das muss doch gar nichts heißen Anna. Vielleicht schläft sie ja einfach nur. Komm lass es uns in der Pause einfach nochmal probieren, ja?" Aufmunternd sah sie mich mit einem Lächeln an. „Ja, vielleicht..." brachte ich immer noch fassungslos und schwach heraus, doch dieses ungute Gefühl in meinem Magen blieb. Sanft schob mich Ronja aus der Toilette und wieder ins Klassenzimmer zurück. „Es wird alles gut werden, dass wirst du sehen" flüsterte sie zu mir, als wir uns unter dem besorgten Blick unserer Lehrerin setzten. Die Stunde über konnte ich an nichts mehr anderes denken außer, dass diese Pause endlich anbrechen sollte. Die Uhr war heute mein Feind und schien sich einen Spaß daraus zu machen, dass ich hier voller Ungeduld darauf wartete, dass die Stunde endlich vorbei wäre. Mein Blick richtet sich zum millionsten Mal auf dieses verfluchte Gerät und mit immer mehr Wut, Enttäuschung und Angst sah ich, dass es immer noch 10 Minuten waren. Genervt stöhnte ich auf. „Du kannst es kaum erwarten, oder?" fragte mich Ronja leise von der Seite. Genervt sah ich sie an. „Ich kann das verstehen. Nicht mehr lang." Ich nickte nur. Eine halbe Unendlichkeit später klingelte es endlich zur Pause. Da ich meine Sachen es nicht groß aufgepackt hatte, warf ich mir jetzt einfach meine Tasche über die Schulter und verschwand so schnell wie möglich aus dem Klassenzimmer. Auf dem Hof gab es eine etwas verstecktere Ecke, in der eine Bank stand. Ich wollte möglichst vor den Rauchern da sein. Obwohl es eher unwahrscheinlich war, dass hier nun ein Raucher auftauchen würde. Heute hatte eine ziemlich strenge Lehrerin Aufsicht, da verdrückten sich die Raucher lieber hinter die Turnhalle. Mein Mantel schmiss ich mir achtlos um und dachte gar nicht daran ihn zu zumachen. Ebenso erging es meinem Schal, der einfach so um meinen Hals hing.  Ich eilte die kleinen Stufen vom Schulgebäude zum Hof hinab und rannte schon fast zu der Bank. Dort angekommen, zog ich mein Handy wieder heraus und ging auf meine Anruferliste. Ich tippte auf Felicitas Namen und hielt mir das Handy ans Ohr. Sofort sprang der Ab an. Ich legte aus und tippte direkt wieder auf ihre Nummer. Wieder sprang die Voicemail an. War ihr Handy etwa... Noch einmal versuchte ich es und wieder kam ich nur zu der Voicemail. Ich nahm das Handy vom Ohr und sah es ungläubig an. Das schlechte Gefühl breitete sich rasend schnell in mir aus. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten. Etwas in mir brach heulend zusammen, während mein Körper nur da stand. Mein Blick war auf das Handy in meiner Hand gerichtet und doch sah ich es nicht. Alles war weg. Alles war leer. Was.. war alles was ich in diesem Moment denken konnte. Mein Kopf war voll mit Fragen und doch fand ich keine Worte für das was ich sagen wollte oder fühlte. Meine Sicht verschwamm zunehmend und doch nahm ich es nicht wirklich war. Meine Knie drohten unter mir nachzugeben, doch etwas hielt mich davon ab zu Boden zu fallen. Wie durch Watte nahm ich war, dass ich auf die Bank gesetzt wurde und etwas sanft mein Gesicht abtupfte. „Komm. Wir sollten wieder in den Unterricht gehen. So kann ich dich nicht alleine hier draußen oder irgendwo hingehen lassen" sagte mir eine bekannte Stimme. Ich war wie betäubt. Die Stimme oder besser die Person, die zu der Stimme gehörte, legte mir einen Arm um und führte mich sanft nach drinnen. „Wir fahren nach der Schule einfach zu ihr. Es gibt bestimmt eine gute Erklärung für all das. Was hältst du davon?" fragte mich diese Person. Doch in meiner wiedergekehrten Trance konnte ich nichts weiter tun als zu nicken. Wie stiegen die Treppen empor und erreichten irgendwann das Klassenzimmer. Die Blicke meiner Klassenkameraden fielen mir nicht mal ansatzweise auf und auch nicht, wie die Person neben mir, Fragen abwimmelte, die gestellt wurden.

Langsam kehrte ich wieder in das Hier und Jetzt zurück. Ich saß mitten im Unterricht. Wann war denn unsere Lehrerin gekommen? Wie spät war es? Wie lang ging die Stunde schon? Verwirrt sah ich mich um. Ronja saß neben mir und schrieb gerade etwas von der Tafel ab. Immer noch verwirrt sah ich vor mich auf den Tisch. Mein Block lag offen vor mir und irgendwie hatte ich es geschafft die Überschrift mitzuschreiben doch dann... Nichts. Mein Blick glitt wieder zu Ronjas Blatt, die trotz ihrer kleinen Schrift  schon fast eine ¾ Seite voll hatte. Der Blick zur Tafel verriet mir, dass ich das wohl von Ronja abschreiben musste, da unsere Lehrerin bereits die Seiten füllte und man das Innere nicht mehr sehen konnte. Genervt stöhnte ich leise auf und ergab mich meinem Schicksal. Die Hälfte hatte ich nun schon von Ronja kopiert, als der Signalton der Sprechanlage erklang. „Achtung eine Durchsage..." Warum unsere Sekretärin das immer noch zusätzlich sagte, war mir schleierhaft. „Anna Joy, aus der Klasse 11a soll bitte sofort ins Direktorat kommen. Anna Joy bitte sofort zur Direktorin." Alle, aber auch wirklich alle sahen mich an. Es war so still, dass man selbst eine Feder auf dem Boden hätte aufkommen hören können. Ich sah von der Lautsprecherbox oben an der Wand zu meiner Lehrerin und dann zu Ronja. Ronjas Gesichtsausdruck war genauso, wie ich mich gerade fühlte. Panisch! Normalerweise sollten die Leute eher ins Sekretariat komme, wenn es etwas gab. Aber gleich zur Direktorin?! Nein, das kam nur sehr sehr selten vor und dann nur wenn... Meine Augen weiteten sich. Ich konnte spüren, wie all die Farbe aus meinem Gesicht wich... Felicitas! Schoss es mir durch den Kopf. Meine Brust schnürte sich zu und ich hatte das Gefühl, als würde mir jemand mit einem Mal zentnerweise Gewichte auf meine Schultern legen. Vollkommen verzweifelt, sah ich Ronja an und spürte, wie sich das Wasser in meinen Augen zu sammeln begann. Was wenn... Felicitas! „Kann ich mit ihr mitgehen?" fragte Ronja in die Stille hinein. „Ja" kam es monoton von unserer Lehrerin. Langsam erhob sich Ronja von ihrem Stuhl. Als sie stand, legte sie mir sanft eine Hand auf die Schulter. „Komm" sagte sie leise zu mir. Mechanisch stand ich ebenfalls langsam auf. Wir verließen das Klassenzimmer heute schon zum zweiten Mal während des Unterrichtes zusammen. Auf dem Gang sah Ronja mich an. „Glaubst du...?" doch weiter kam sie nicht. „Ich hoffe nicht" sagte ich nur leise und voller Grauen vor dem was da kommen würde. Der Gang runter in den ersten Stock war die Hölle auf Erden für mich. Einerseits wollte ich wissen was los war, anderseits... was wenn es um Felicitas und mich ging?! Hatte irgendwer etwas bemerkt?! Das konnte doch nicht sein?!Ronja öffnete soeben die Tür zum Sekretariat und ließ mir den Vortritt. Der Gesichtsausdruck unserer Sekretärin war auf den Tod ernst. So kannte man sie fast gar nicht. „Da bist du ja endlich! Geh bitte sofort rein. Sie warten schon auf dich." Sie?! Ich sah Ronja über die Schulter an, doch diese zuckte nur nichts ahnend mit den Schultern und nickte Richtung Tür. Höfflich klopfte ich an der Tür an und wartete auf die Erlaubnis eintreten zu dürfen. Von drinnen kam ein deutliches: „Ja" und ich öffnete die Tür. Im Raum war meine Direktorin, die an ihrem Schreibtisch saß. Ein Mann, der mit den Händen auf den Rücken verschränkt da stand und ernst dreinblickte und eine weitere Dame, die auf einem der beiden Stühle saß, der unserer Direktorin gegenüber stand. „Ah hallo Anna" begrüßte mich meine Direktorin ernst. „Bitte setze dich doch zu uns." Sie deutete auf den noch leeren Stuhl vor sich. Ich nickte nur stumm und sah Ronja hinter mir an. Auch sie nickte und wollte mir gerade folgen, als unsere Direktorin wieder zu sprechen begann. „Ronja, du bitte nicht. Warte draußen. Wir müssen mit Anna alleine sprechen." Mein Blick schnellte zu meiner besten Freundin. Mit einem Ausdruck von Bedauern und Aufmunterung zugleich zeigte, drückte sie nochmal leicht meine Schulter und verließ den Raum. Ich drehte mich wieder um und sah die drei Personen vor mir an. Alle versuchten zu lächeln und doch konnten sie den Ausdruck in ihren Augen nicht verbergen. Was war das? Was war hier los? Wo war Felicitas?! Ich setzte mich mit dem unguten Gefühl in diesen Stuhl und sah meine Direktorin fragend und etwas ängstlich an. Sie atmete tief ein und schloss die Augen kurzzeitig. „Anna... ich möchte, dass du jetzt ganz stark und ehrlich zu uns bist."

Desire and Love / girlxgirl teacherxstudentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt