Felicitas POV
Ich sollte mich also sexy anziehen, ja? Was hatte sie vor? Alle diese Gedanken ließen mich mal wieder nicht los. Inzwischen war ich wieder zuhause und stand vor meinem Kleiderschrank. Was sollte ich nur anziehen? Es durfte ja nicht zu gewagt sein, aber auch nicht wie ein Kartoffelsack aussehen. Meine Güte war das kompliziert. Warum musste ich ihr in der Schule begegnen? Zudem konnte Ich konnte es immer noch nicht so recht fassen, dass sie so mit mir gesprochen hatte. Es war so selbstverständlich für die gewesen mich zu duzen. Zumindest kam es so vor. Genervt, ließ ich ein kleines Stöhnen von mir hören. Ich hatte jetzt echt kein Nerv dafür ein Outfit für den Abend rauszusuchen. Theoretisch könnte ich ja auch so bleiben, wie ich war! Warum sollte ich mir schließlich was von ihr sagen lassen! Vor einigen Wochen war ich noch diejenige gewesen, die hier das Sagen hatte und jetzt hatte ich mir das einfach so aus der Hand nehmen lassen?! Pah, ganz bestimmt nicht. Diese freche, junge Dame würde mich noch kennenlernen und lernen, wer hier die dominierende war. Mit einem siegessicheren Grinsen wandte ich mich nochmals meinem Kleiderschrank zu und entdeckte auf Anhieb des Kleid, welches ich heute tragen würde. Es war nicht zu freizügig und doch würde Anna aus dem Staunen gar nicht mehr rauskommen, wenn sie mich darin sehen würde. Es war ein schwarzes Abendkleid, welches einen tiefen V- Ausschnitt hatte. Dieser zeigte ein kleine wenig den Ansatz meiner Brüste. Die Rückenpartie war nur mit einem Spitzennetz gesetzt, so dass man noch genügend von der Haut sehen konnte. Das Kleid endete kurz über den Knien und die Ärmel, gingen bis kurz über den Ellbogen. Da es inzwischen ziemlich winterlich draußen war, entschied ich mich für eine etwas dickere hautfarbene Seidenstrumpfhose. Das ganze Outfit sollte von einem passenden Paar High Heels, die ziemlich gut für den Winter geeignet waren... oder eben nicht... und der passenden Unterwäsche abgerundet werden. Als alles auf oder vor meinem Bett stand, ging ich zufrieden mit mir selbst und meiner Wahl des Outfits in die Küche um mir vorher noch mal ein kleines Abendbrot zu gönnen, bevor ich mich fertig machen musste. Meine Gedanken kreisten dabei natürlich um Anna. Sie würde mit in diesem Outfit niemals widerstehen können. So viel war sicher und ich wollte auch nicht, dass sie mir widerstand. Ich wollte sie endlich vollkommen spüren und sie als meins deklarieren. Sie wollte mich anflehen ihr endlich die nötige Erlösung zu schenken. Gleichzeitig sollte sie mich beten endlich aufzuhören, weil sie nicht mehr konnte. Schon wieder war genug angeturnt, um durchzudrehen. Ich brauchte sie einfach und das möglichst bald. Dieses Spiel, welches wir beide spielten würde ich nicht mehr länger mitmachen und ich war mir ziemlich sicher, dass es ihr genauso ging. Wir waren beide ziemlich wild auf die jeweils andere und vor allem auf das was passieren würde. Immer noch tief in Gedanken versunken aß ich in Windeseile mein Salat mit Hähnchen und machte mich dann auf in mein Bad. Heute sollte alles perfekt sein, auch wenn nichts passieren würde. Ich wäre auf alle Eventualitäten vorbereitet. Nach 2 Stunden im Bad und einem Wohlfühlprogramm vom feinsten, ging ich nur mit einem Handtuch bedeckt in mein Schlafzimmer und zog mi dort mein Outfit an. Danach verschwand ich nochmals kurz im Bad um mich noch zu schminken und meine Haare etwas zu bändigen. Schlussendlich gab ich letzteres jedoch genervt auf. Meine Haare machten eh was sie wollten. Ich schnappte mir noch schnell meine Tasche, zog mir meinen Wintermantel und einen dicken Schal und machte mich auf den Weg. Inzwischen konnte ich die Aufregung kaum noch zügeln. Bald würde ich das komplette Outfit von Annas Kostüm sehen. Bei dem Gedanken daran sammelte sich schon wieder diese altbekannte Feuchtigkeit zwischen meinen Schenkeln. Gott ich kam mir wirklich langsam vor wie so ein hormongesteuerter Teenager! Als ich am Bahnhof ausstieg, hoffte ich inständig darauf Anna jetzt schon zu sehen. Ich war bis zum Zerreisen angespannt, doch sie war nicht da. Etwas enttäuscht machte ich mich auf zur Schule. Inzwischen war es dunkel geworden und die Straßen wurden erhellt von den Lichtern der Weihnachtsdeko und den Straßenlaternen. Eigentlich war Schneefall für heute an gesagt gewesen. Ich warf einen kurzen Blick in den Himmel. Es schien bewölkt zu sein. Die Chancen, auf ein weißes Weihnachten standen demnach nicht schlecht. Als ich in die kleine Seitenstraße einbog, in der die Schule war, hörte ich auf einmal ein Pfiff. Ich sah mich irritiert um. Drüben auf der anderen Straßenseite, lief eine Gruppe halbstarker Jungs, die auf mich aufmerksam geworden waren. Genervt richtete ich meinen Blick wieder auf meinen Weg und ging ohne stehen zu bleiben weiter. Ich hörte die Kommentare dennoch und einerseits nervten sie mich tierisch, doch andererseits bestätigte es mich nochmals in der Wahl meines Outfits und des Make- Ups. Keine 5 Minuten später, sah ich die rettende Tür der Schule. Endlich ins Warme. Vor der Türe herrschte reges Treiben. Viele Schülerinnen standen davor und redeten über alles Mögliche. Ich ließ meinen Blick über die Menge schweifen, konnte Anna aber noch nirgends entdecken. Als ich näher kam, erkannten mich die Ersten und grüßten mich freundlich. Das musste man dieser Schule lassen, so anstrengend auch einige Schüler im Unterricht waren, so höflich waren sie jedoch auch was das Grüßen anging. Ich nickte ihnen als Antwort nur zu und stieg die paar Stufen zur Tür hoch. In der Aula herrschte ein noch regeres Treiben. Tische wurden dekoriert und aufgebaut, um dort später selbstgebastelte Geschenke zu verkaufen. An der anderen Seite wurden gerade der Kuchen und die Plätzchen bereitgestellt und daneben wurden die ersten Becher mit Kaffee7/Tee oder Saft gefühlt. Alle trugen Nikolausmützen und hatten sich etwas rausgeputzt. Auf den Treppen sah man immer wieder Schülerinnen hin und her huschen. Man hatte sich dazu entschieden, dass sich die Akteure in den Klassenzimmern umziehen und schminken konnten. Oder sie legten einfach ihre Taschen dort ab. Schließlich sollte es in der Turnhalle selber halbwegs ordentlich aussehen und zugehen, wenn die Gäste kamen. Ich war inzwischen durch das Getümmel zur Treppe gekommen um im Lehrerzimmer im 1. Stock meine Sachen abzulegen und gleichzeitig zu holen. Im Lehrerzimmer angekommen, traf ich auf eine wild herumwuselnde Gitti. „Hey. Alles gut bei Dir?" sprach ich sie deshalb an. „Was?" total durch den Wind drehte sich Gitti zu mir um. Ich hatte inzwischen mein Mantel über meinen Stuhl gehangen und sah nun zu ihr. „Ja ja. Ich bin nur etwas aufgeregt und finde mein Blatt für die Einführungsrede nicht." „Warum machst Du sie nicht einfach aus dem Stehgreif? Außerdem kennst Du das Ganze doch schon aus den letzten Jahren. Wieso bist Du denn dann so aufgeregt?" ich lächelte sie aufmunternd an und ging zu ihr um ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter zu legen. „Da hast Du wie immer Recht." Sie musterte mich von oben bis unten. „Was hast Du denn heute noch vor?" Erstaunt sah sie mich an. „Wieso?" fragte ich unschuldig. „Naja, du siehst schon ziemlich gut aus für so einen Anlass. Hast Du danach noch ein Date oder wie?" Ich fing an zu lachen. „Das wird sich noch zeigen." Gitti stimmte in mein Lachen mit ein. „Ich muss Dich aber noch um etwas Bitten Felicitas." „Was denn?" ich war schon wieder zu meinem Tisch gegangen und hatte meine Sachen in der Hand. „Also wenn es Dir nichts ausmacht, dann wollte ich Dich bitten nach der Aufführung den letzten Check der Klassenzimmer zu machen. Wir wollen doch nicht, dass hier irgendwer eingesperrt wird. Wäre das okay für Dich und dein Date?" hoffnungsvoll sah sie mich an. Kurz musste ich überlegen, stimmte dem aber schlussendlich zu. „Okay, super ich danke Dir." „Nicht dafür" und mit diesen Worten stürzten wir uns wieder in das geschäftige Treiben auf den Fluren und der Aula. Auf dem Weg die Treppe runter versuchte ich mal wieder Anna in der Menge auszumachen, doch sie war anscheinend noch nicht da. Kaum am Fuß der Treppe angekommen, wurde ich schon von einer meiner Schülerinnen belagert. Wir gingen in die Turnhalle, wo noch mehr Schülerinnen anfingen mich zu belagern. Ich war bis kurz vor dem Beginn damit beschäftigt Schülerinnen zu beruhigen, ihnen ihre Sachen hinterher zu tragen oder ihnen einfach nur Plätze zuzuweisen und dann ging es auch schon los. Anna hatte ich bis jetzt noch nicht gesehen und ich zweifelte langsam daran, dass sie überhaupt da war. Doch wahrscheinlich war sie einfach in dem Geräteschuppen an der Technik und davor in dem Klassenzimmer, in dem die 11. Klasse untergebracht worden war. Als wir des erste Mal mit dem großen Orchester dran waren, konnte ich einen kurzen Blick hinter in den Raum werfen. Dort stand Anna. Zwar mit dem Rücken zu mir, aber ich wusste sofort, dass sie es war. Schon waren meine Sorgen wie weggeblasen und eine unglaublich starke Vorfreude erfasste mich. Vorfreude auf ihren Auftritt. Ich spielte das Stück durch und setzte mich wieder auf meinen Platz an der Turnhallenwand auf der Bank. Heute waren die Stühle in der Mitte allein den Gästen vorbehalten. Bis jetzt lief alles mehr als wundervoll. Kaum eine Schülerin spielte falsch oder vergaß ihren Text. Das Publikum war begeistert und wir Lehrer zufrieden mit uns und stolz auf unsere Schützlinge. Die erste Hälfte hatten wir nun hinter uns und alle strömten raus um dich Kuchen zu holen oder ein gebasteltes Geschenk zu kaufen. Wieder suchte ich in der Menge nach Anna. So langsam hatte ich das Gefühl, dass sie mir absichtlich aus dem Weg ging. Aber das war doch abwegig oder? Beim genaueren Hinsehen, stellte ich fest, dass ich keinen aus der 11. Klasse sah. Bestimmt hatte ihre Sportlehrerin sie mit in ihr Klassenzimmer genommen. Mir tippe jemand von hinten auf die Schulter. Ich drehte mich erwartungsvoll um und sah Marie und ihre Mutter vor mir. So ging es die gesamte pause über. Gespräche, Gespräche, Gespräche und keine Anna.
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Guten Morgen meine Lieben
Ich hoffe, dass Ihr ein schönes verlängertes Wochenende hattet.
Es ist nur ein unaufregender Zwischenteil geworden, aber sowas ist auch mal nötig nicht wahr?! ;)
Dafür verspreche ich Euch, dass Ihr euch auf die nächsten Teile freuen könnt ;)
LG Matschu
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Desire and Love / girlxgirl teacherxstudent
RomanceEine Person, die von einem anderen Menschen gebrochen wurde kann manchmal anfangen Dinge zu tun, die sie sonst so nicht tun würde. Sie schwört sich nie wieder solche Gefühle für einen anderen Menschen zu entwickeln wie zuvor. Doch was wenn diese Pe...