Anna POV
Die Ferien verbrachte ich damit nur unterwegs zu sein. Was dort an diesem Abend in dem Club passiert war, kam mir wie ein schöner Traum vor. Aber selbst für einen Traum, fühlte es sich zu real an und war schon wieder zu verrückt. Wir hätten uns beinahe geküsst. Wenn Phil nicht da gewesen wäre. Ob ich jetzt im Nachhinein froh über sein Erscheinen war oder sauer auf ihn sein sollte, wusste ich nicht. Einerseits war es verboten und unvernünftig von uns gewesen so miteinander umzugehen, während wir in der Öffentlichkeit waren. Wenn uns jemand gesehen hätte, der uns beide kennt? Das wäre unser Ende gewesen, bevor überhaupt etwas beginnen konnte. Doch andererseits fühlte sich das Verbotene so gut an. Wie konnte sich so etwas so gut anfühlen? Es war wirklich wie in diesen Lovestories in Büchern oder im Fernsehen. Eine unsichtbare Kraft ließ uns immer wieder zusammen kommen. Sie ließ mich immer verrücktere Dinge anstellen, so wie ich es in diesem Club getan hatte. Ich war nie der aktive oder offensive Part in einer Beziehung gewesen. Doch bei ihr war das anders. Ich tat es einfach. Ohne großartig darüber nachzudenken, was ich da überhaupt tat. Ich genoss es richtig zu sehen, was für eine Wirkung ich anscheinend auch auf sie hatte. Eine solche Wirkung hatte sie auch auf mich..... Doch wollte ich das denn überhaupt alles? Wollte ich, dass ich mich so anders in ihrer Gegenwart verhielt?... Wie dem auch sei. Ich beschloss die Ferien so wenig wie nur möglich an Frau Kres zu denken. Naja insofern das halt machbar war, denn sie beherrschte inzwischen ständig meine Gedanken. Eines Nachmittags traf ich mich mit Ronja. Josie war mit ihrem Vater weg und konnte deshalb nicht kommen. Doch das war uns beiden nur recht. Ich musste dieses Erlebnis vom Club einfach mit Ronja teilen. Vielleicht konnte sie mir helfen mit der ganzen Sache umzugehen. Ich ging also mal wieder zu ihr. Ihre Mutter hat einfach die geilste Wohnung, die ich kenne. Groß, hell und richtig gut eingerichtet. Wir saßen mal wieder auf dem Sofa und wollten eigentlich einen Film sehen. Doch wir beide hatten uns mal wieder verquatscht und kamen irgendwann bei diesem Abend in Club an. So fing ich an Ronja die Sache zu erzählen. Als ich mit der Geschichte am Ende angelangt war, sah ich sie fragend an und wartete auf ihre Antwort. Ronja hatte mir genau zugehört und ab und an Fragen gestellt um einiges besser zu verstehen. Ihre Mine wechselte während ich erzählt hatte immer von nachdenklich, zu überrascht, zu wissend grinsend und wieder zurück. Jetzt saß sie schweigend vor mir. „Hm" war das Einzige, was ihr über die Lippen kam. „Jetzt sag schon etwas dazu! Ich halte diese Spannung nicht mehr aus." Sie sah mich wieder ernst an und musterte mich, während ich nur nervös auf meinen Platz hin und her rutschte. „Du weißt, wie verrückt sich die ganze Sache von Anfang an angehört hat, oder? Und ich brauche Dir nicht mehr zu sagen, dass das verdammt nochmal verboten ist." Mit hochgezogener Augenbraue sah sie mich immer noch so ernst an. Ich senkte beschämt den Kopf. „JA ich weiß das alles sehr gut und das aus sowas nie was werden kann, weiß ich auch. Also wozu es ausprobieren", schrie ich schon fast. Ich war so wütend in diesem Moment. Wütend auf die Umstände. Mit einem Mal spürte ich einen nicht gerade kleinen Klaps auf den Hinterkopf. Erschrocken fuhr ich mit einer Hand zu der Stelle, an der mich Ronja geschlagen hatte. Erstaunt sah ich Ronja an, die immer noch so ernst aussah. „Sag mal spinnst Du jetzt eigentlich vollkommen?!" schrie sie mich quietschend an und sprang dabei aufgeregt auf mich zu, um mich in den Arm zu nehmen. „Natürlich wird das hier nicht enden! Du wirst es gefälligst probieren! Ich meine Hallo!!!!??? Du bist verrückt nach dieser Frau, die Du gar nicht kennst! Und wenn man es mal so betrachtet, könntest Du wahrscheinlich eh nicht damit aufhören, da Dein Körper in ihrer Gegenwart eh macht was er will!" überlegte sie jetzt wieder etwas ernster. „Ist aber auch egal. Go for it, girl! Hol Dir diese scharfe Lehrerin! So eine Chance bekommt nicht jeder und Du hast sie zum Greifen nah vor Deiner Nase. Das habe ich Dir doch schon mal gesagt, wenn ich mich recht entsinne, oder? Wie dem auch sei. Ich habe aber zwei Bedingungen an Dich." Überrascht und total überrumpelt von ihren Worten, sah ich Ronja einfach nur an. Was würde wohl jetzt kommen? „Du musst mir alles erzählen, was passiert! Ich möchte immer auf den aktuellen Stand sein. Nicht so wie in deiner letzten Beziehung, wo Du alles mit Dir selber ausmachen wolltest. Und wenn sie Dir weh tut, dann musst Du es mir erst recht sagen. Dann gehe ich zu ihr und breche ihr alle Knochen! Außerdem schwöre ich Dir, dass ich niemals jemanden davon erzählen werde. Noch nicht mal Josie. Denn das ist komplett Deine Aufgabe, Süße!!" Anscheinend mit sich zufrieden, lehnte sie sich wieder zurück und sah mich dämlich grinsend an. Ich sah nur erwartungsvoll zurück und fragte nach kurzer Zeit: „ Und was nach?" „Wie was noch?" „Na Du sagtest, dass Du zwei Bedingungen hättest." Ronja nickte zustimmend. „Aber Du hast nur eine genannt und zwar die, dass ich Dir immer alles erzählen soll. Was ist also die zweite Bedingung?" „Ach Du Klugscheißer. Nimm doch nicht immer alles so wortwörtlich und lass uns jetzt endlich den Film sehen!" sagte Ronja bespielt beleidigt und drehte sich dem Fernseher zu. Ich musste schmunzeln, denn ich wusste, dass sie nicht wirklich sauer auf mich war. Sie lächelte ja schon wieder vor sich hin. Ich drehte mich zum Fernseher und war erleichtert, dass ich so ehrlich zu Ronja sein konnte. Sie war eben meine Beste und ich wusste, dass sie ihr Wort halten würde. Während des Filmes bestellten wir und noch was zu Essen und warteten solange mit dem Film. In dieser Zeit besprachen wir noch, wie es denn mit Frau Kres und mir weitergehen sollte. Da Ronja mich ja in und auswendig kannte, schlug sie vor erstmal abzuwarten, wie Frau Kres sich nach den Ferien mir gegenüber verhalten würde. Je nach Art der Reaktion, könnte man dann entscheiden wie es weiter gehen sollte. Als das beschlossene Sache war, redeten wir noch über Gott und die Welt. Das Gespräch kam auch nochmal auf den Typen von der Disco zu sprechen, von dem Ronja die Nummer bekommen hatte. Sie hatte sich noch nicht wirklich getraut sich bei ihm zu melden, da sie an diesem Abend ja einen solchen Absturz gehabt hatte. Doch den Typen, sein Name war übrigens Florian, würde sie schon gerne wiedersehen. Doch bevor wir weiterreden konnten, kam auch schon unser Essen. Wir sahen uns den Film zu Ende an. Danach musste ich aber auch schon los. Während ich mir meine Schuhe anzog, musste mir Ronja versprechen, dass sie Flo schreiben würde und mir dann den Screenshot von dem Text schicken sollte. Verlegen und etwas wiederwillig stimmte sie dem Ganzen zu und zog mich zur Verabschiedung nochmal in eine lange Umarmung. „Sei nicht ungeduldig wegen der Kres. Das wird schon, da bin ich mir sicher und jetzt genießen wir erstmal den Rest unserer hartverdienten Ferien!" „Da sagst Du was und Du kennst mich doch: Ich bin die Geduld in Person. Schreibe Du nur Flo an." Entgegnete ich ihr lachend. Selbst lachend und kopfschüttelnd schob sie mich aus der Tür und schloss diese hinter mir. Ich drehte mich um und ging die Treppen runter. Ronja hatte
Recht. Ich wollte Frau Kres viel zu sehr als dass ich das Ganze noch aufhalten konnte.————————————————————————
Guten Morgen meine Lieben :)
Ich hoffe, dass Ihr ein schönes Wochenende hattet. Ich muss ehrlich sage , dass ich ziemlich geflasht bin. Die Story hat seit dem letzten Kapitel ein riesigen Sprung gemacht. Also zumindest für mich ist das so. :)
Ich möchte mich dafür herzlich bei Eich bedanken. Habt einen angenehmen Montag.
Lg Matschu
DU LIEST GERADE
Desire and Love / girlxgirl teacherxstudent
RomanceEine Person, die von einem anderen Menschen gebrochen wurde kann manchmal anfangen Dinge zu tun, die sie sonst so nicht tun würde. Sie schwört sich nie wieder solche Gefühle für einen anderen Menschen zu entwickeln wie zuvor. Doch was wenn diese Pe...