Ferien/ Fotos

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Anna POV

Inzwischen war die erste Hälfte der Weihnachtsferien vorbei. Weihnachten hatte ich mit meiner Mutter und ihrem Freund verbracht. Es war eigentlich ganz okay gewesen. Ich war aber noch nie dieser Weihnachtstyp gewesen. Mir ging das ganze Getue eher auf den Keks. Außerdem war ich dieses Jahr eh ganz wo anders mit meinen Gedanken, denn bis jetzt hatte ich Felicitas weder nochmals gesehen, oder gehört oder mit ihr geschrieben. Doch irgendwie vermisste ich die. In den letzten Wochen waren wir uns sehr nahe gekommen. Meine Güte, wir hatten sogar miteinander geschlafen, verdammt nochmal! Und dann war da noch dieses Foto!!! An dem Abend der letzten Aufführung, als Felicitas noch mit anderen Lehrern weggegangen war, erhielt ich mitten in der Nacht eine Nachricht von ihr. Diese hatte ich jedoch erst am nächsten Tag geöffnet, da ich genau das getan hatte, was Menschen normalerweise nachts tun. Ich habe geschlafen. Zurück zu dem Foto. Als ich die Nachricht öffnete und das Foto sah, wurde ich erstmal in eine Schockstarre versetzt. Auf dem Foto sah ich Felicitas, wie sie sich anscheinend genüsslich verwöhnte. Sie hatte nur noch ihre Reizunterwäsche an. Zu meiner Erleichterung hatte sie dieses Foto anscheinend selber aufgenommen. Allein schon bei dem Gedanken daran, dass sie jemand anderes so gesehen haben könnte, versetzte mir einen Stich ins Herz und ich wurde extrem wütend. Doch wie gesagt, dass schien nicht der Fall zu sein. Während ich diese Bild so betrachtete, wurde ich immer feuchter und unruhiger. An diesem Morgen hatte ich mich des Öfteren gefragt, wann ich sie denn wiedersehen würde und wann ich sie wieder so verwöhnen durfte. Das fragte ich mich bis heute noch. War hatten uns an dem letzten Schultag leider nur flüchtig vom weitem auf dem Flur gesehen. Doch es ergab sich keine Chance alleine mit ihr zu sein. Irgendwie hatte ich es auch nicht geschafft ihr zu schreiben. Erst jetzt hatte ich das erste Mal richtig Zeit für mich. Ich lag auf dem Bett, hörte Musik und dachte an sie. Vielleicht sollte ich ihr einfach schreiben. Entschlossen nahm ich das Handy zur Hand, öffneten WahtsApp und begann zu tippen.

A: Hey Du...

Nein. Doof! Also nochmal...

A: Schöne Weihnachten gehabt?

Das war schon besser und schon war die Nachricht versendet. Beruhigter legte ich das Handy wieder zur Seite und fing wieder an über alles Mögliche nachzudenken. Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn das dauerhafte Vibrieren meines Handys weckte mich. Verschlafen wie ich war ging ich ohne großartig darüber nachzudenken ran. „Ha..." Ich versuchte ein Gähnen zu unterdrücken. „....llo?" Von der anderen Seite kam mir das schönste Lachen entgegen, welches ich sofort jemanden zuordnen konnte. Wie vom Blitz getroffen saß ich mit einem Mal aufrecht in meinem Bett. „ Hey du Schlafmütze." Begrüßte mich Felicitas. Vollkommen überrumpelt, wusste ich nicht was ich sagen sollte. Wieder lachte diese schöne Frau am anderen Ende der Leitung. „Na habe ich dich sprachlos gemacht" „Ähhhhh... j...ja." Kam es stotternd von mir. „Gut so und ja ich hatte ein gutes Weihnachtsfest und du?" Betrieb sie gerade wirklich Smalltalk mit mir? „A... Auch." Oh Mann! Anna! Was Besseres fällt dir wohl nicht ein, oder?! Jetzt bekomme doch mal anständige Sätze raus. Das wirst du doch wohl hinbekommen. „Du weißt aber schon, dass immer zwei zu einer anständigen Konversation gehören?" „Das... ist mir schon klar. I.. Ich bin nur.." „Überrascht?" „Ja." „Hm, das merke ich. Wie sind deine Ferien sonst so?" „Eigentlich ganz gut. Glaube ich." „Glaubst du?!" kam es ungläubig von Felicitas. „Naja." So langsam fand ich meinen Mut wieder. „Sie könnten noch besser sein." „Ach was? Was würde sie denn besser machen?" Sie wusste ganz genau, was sie tat und sie wusste auch ganz genau worauf ich hinaus wollte, aber dennoch spielte sie mit mir uns setzte mich somit ein klein wenig unter Druck. „Sie wären noch besser, wenn ich dich nicht nur auf diesem Foto so sehen würde." Einen kurzen Moment blieb es still und ich hatte schon Angst etwas Falsches gesagt zu haben. „Welches Foto meinst du?" Verwirrt über diese Frage musste ich erstmal kurz nachdenken. „ Na das, welches du mir vor den Ferien geschickt hast." „Ich habe dir aber kein Foto geschickt, Beauty. Da meinst du sicherlich eine andere." Kam es lachend zurück. „Hmmmm. Das könnte sogar stimmen, wenn du einen Zwilling hast, der zufälligerweise auch Felicitas heißt und mit deinem Handy Fotos macht." Ich betonte ihren Namen extra. Es fühlte sich so gut an ihn laut zu ihr sagen zu können. Ich spürte jedes Mal, wie es warm um mein Herz wurde dabei. „Warte mal." „Klar doch. Auf dich warte ich jederzeit, Baby." Nach einiger Zeit kam ein kurzes „Oh!" von ihr. Ein Lachen konnte ich mir nun nicht mehr verkneifen. „Hahaha. Du hast nicht wirklich vergessen, dass du mir dieses Foto geschickt hast, oder?!" „Tja, scheint so. Ich war an diesem Abend aber auch gut dabei um ehrlich zu sein." Ihr Lächeln konnte ich förmlich durch das Telefon hören. „Wenn das so ist, dann kannst du ruhig öfter gut dabei sein, wenn ich dafür immer solche Fotos bekomme!" mein Ton wurde verführerisch. „Haaa, wie wäre es, wenn du dir das ganze Ausmaß nicht einfach nur auf Fotos ansiehst?! Sondern live dabei wärst?!" „Mmmmm. Nur zu gerne." Ihre dunkle tiefe Stimme in meinen Ohren verhieß nichts Anständiges. Ich vernahm ein leises Stöhnen von der anderen Seite der Leitung. „Was tust du gerade Baby?" „Das weißt du ganz genau, Beauty!" Ein dreckiges Grinsen schlich sich auf meine Lippen. „Du wirst mir doch wohl nicht den ganzen Spaß nehmen, oder?" „Wie meinst du das?" kam es gepresst von der Schönheit. „Nun ja. Wenn ich bei dir wäre, dann..." „Dann?" kam es gespannt und voller Ungeduld von der anderen Frau. „... würde es eine Fortsetzung von vor einer Woche geben." So einfach war das. „Ach, ist das so, ja?" „Ja, oder zweifelst du daran?" „Nein, ich frage mich nur, wann du vorhattest diese Fortsetzung durchzuführen, denn wenn es mir zu lange dauert, dann muss ich jetzt wohl weiter machen und mir dabei vorstellen, dass du mich so berührst." „Leider fahre ich morgen für die letzte Ferienwoche mit einer Freundin in die Berge zum Wintersport und um dort Silvester zu feiern." Ein unzufriedenes Knurren drang an meine Ohren. „Dann muss ich es wohl bei meiner Vorstellung belassen." Oh nein, ich wollte sie unbedingt sehen. Ich wollte sie unbedingt berühren, schmecken und necken, in dem ich ihr nicht das gab, was sie und ich so sehr brauchten. „Was ist mit heute? Können wir uns nicht heute sehen?" „Leider nicht Beauty." „Warum nicht?" Verwirrung machte sich in mir breit. „Weil ich nicht in der Stadt bin." „Oh." So viel dazu. Aus der Verwirrung wurde ganz schnell Enttäuschung. „Sei nicht zu enttäuscht. Es wird ein nächstes Mal geben. Also zumindest was mich betrifft." Ein leichtes Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. „Gut, denn mir geht es genauso." Ein kurzes aber angenehmes Schweigen folgte. „Ich muss jetzt los, Beauty. Hab viel Spaß in den Bergen und denk immer daran: du gehörst mir!" Leicht enttäuscht, weil wir uns nicht sehen konnten und schon wieder auflegen mussten verabschiedete ich mich ebenfalls von ihr. Nach diesem kurzen, aber eigentlich wirklich schönen Telefonat, ließ ich mich wieder in die Kissen fallen. In Gedanken und mit dem Herzen ganz bei Felicitas. Sie war einfach die wunderbarste Frau, die es auf dieser Erde gab und ja ich gehörte ihr und wollte auch niemand anderem mehr gehören. Sie war zu meinem Mittelpunkt geworden. Meine Sehnsucht, meine Träume, mein Verlangen, meine Erregung, all das galt nur noch ihr und ich genoss diese Gefühle immer mehr und verlor mich auch immer mehr in ihnen. In dieser Stimmung stand ich nach einigen Minuten auf um meine Sachen für die kommende Woche zu packen. Ich freute mich schon darauf mal wieder etwas mehr Zeit mit Ronja verbringen zu können. Außerdem könnte ich mich ja bei Felicitas revanchieren, indem ich ihr auch so ein ähnliches Foto schicken könnte. Mit diesem Gedanken, ging ich später ins Bett und fiel in einen erholsamen Schlaf.

Desire and Love / girlxgirl teacherxstudentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt