17. Kapitel

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Damons Sicht:

Was war da gerade in mich gefahren? Ich wollte sie doch vergessen und nicht abknutschen! Das hätte niemals passieren dürfen! Klasse Damon Levis! Wirklich toll gemacht!

Nachdem ich ihren Arm geheilt hatte, der wohl das schlimmste gewesen war, nahm ich sie wieder in meine Arme und ging zurück zum Auto. Darrek war wohl schon damit beschäftigt, in das Geheimquartier einzusteigen. Wenn er nicht schon längst drinnen war. Jedenfalls war das Auto leer.

Ich legte sie auf die Rückbank und setzte mich neben sie. Sie schlief tief und fest. War ja klar. Meine Heilungen führten immer zum Einschlafen der jeweiligen Person. Es war schon wunderlich, dass sie es tatsächlich geschafft hatte nach der letzten Heilung wach zu bleiben. Und was sagte dir das Levis? Sie war stark. Und sie war so schön.

Ich betrachtete sie, wie sie schlief. Ihr Atem war ruhig, ihre roten Haare fielen ihr in Stränen über ihr Gesicht und damit auch über ihre Lippen, die ich gerade noch geküsst hatte. Es hatte sich gut angefühlt. Aber es war falsch! Ich durfte ihr nicht zu nahe kommen. Das würde sie in Gefahr bringen. Und ihr damit nur im Weg stehen. Sie konnte eine mächtige Sith werden. Auch wenn sie natürlich nicht so mächtig war wie ich. Und dann war da ja auch noch die Prophezeiung. Deshalb war besser für sie nicht zu viel für mich zu empfinden. Ich war nicht gut für sie. Also war es doch gut für uns beide wenn ich mich von ihr fernhielt?

Trish' Sicht:

Ich wachte in mit einem schmerzendem Fuß auf. Was war passiert? Nur langsam kamen die Erinnerungen zurück. Wiedereinmal war ich weggelaufen und hingefallen. Das war aber nicht Zufall. Es war absichtlich. Warum? Das ergab doch keinen Sinn.

Aber dann erinnerte ich mich an Damon. An Damon und.. Den Kuss! Wir hatten uns geküsst. Oder eigentlich er mich. Ich legte meine Finger auf meine Lippen. Es fühlte sich an als würden seine Lippen immer noch auf meinen liegen. Was sie wohl schon eine Weile nicht taten. Vermutlich war es schon einige Stunden her. Jetzt wusste ich auch wieder, warum ich weggerannt war. Mein Traum! Wo war Damon? Panik stieg in mir auf. Bitte nicht. Ich schrak hoch, wobei mein Fuß protestierte.

"Damon?!", rief ich. Keine Antwort. Wo war er? War er etwa gegangen, obwohl ich ihm von meinem Traum erzählt hatte? Ich bemerkte, dass ich auf der Rückbank lag. "Damon?!", schrie ich jetzt und versuchte hektisch aus dem Auto zu kommen. Nach einigen Minuten gelang es mir auch. Endlich!

Schnell riss ich die Tür und rief wieder nach ihm. Ich fiel aus dem Auto. "Autsch", entfuhr es mir. "Trish!", hörte ich es. Damon! "Was machst du denn?", rief er. Blitzschnell war er bei mir und half mir auf. "Ich.. Ich hatte Angst, dass du.." "..Dass ich doch ins Quartier gegangen bin?", vollendete er. "Ja", gab ich zu.

Ich stützte mich auf seine Schulter, hob meinen Fuß an und sah beschämt zum Boden. "Keine Sorge. Darrek hat den Job für mich übernommen, weil ich dir ja folgen musste. Ich würde mir eher Sorgen um deinen Fuß machen", erklärte er. "Hm naja. So schlimm ist er nicht", murmelte ich. "Achja? Er ist wieder gebrochen", meinte er. Ein Hauch von Vorwurf schwang in seiner Stimme mit.

"Oh", entfuhr es mir. Er seufzte. "Tu das nie wieder. Nie!" "Okay", versprach ich beschämt. "Wo.. Wo warst du gerade?" Wieder ein Seufzer von ihm.

"Ich hab mich nach Darrek umgesehen. Er ist schon viel zu lang da drin", erwiderte er. War da ein Hauch von Besorgnis zu hören? "Wenn ich fragen darf: Wo drin?" "Im Quartier des Geheimdienstes", erläuterte er. "Er ist in das Quartier des Geheimdienstes eingebrochen?!", rief ich erschüttert. Das war doch eine Art Himmelfahrtskommando! "Ja. Irgendwie müssen wir Kontakt zum Orden aufnehmen. Solange sitzen wir fest." Trotzdem konnte man doch nicht einfach so beim Geheimdienst einbrechen! "Aber in das Quartier des Geheimdienstes?! Warum denn ausgerechnet beim Geheimdienst?" "Weil es hier die beste Technologie auf der Erde gibt. Aber er ist schon viel zu lange da drinnen." Den letzten Teil murmelte er mehr zu sich selbst.

"Aber du gehst ihm jetzt nicht nach?", fragte ich fassungslos. "Naja.." Er kratzte sich am Hinterkopf. "Oh nein Damon! Du wirst da nicht reingehen!", stellte ich klar."Das hast du ja wohl nicht zu sagen!", knurrte er. Seine Stimme nahm wieder diesen besonderen Ton an. Wenn ich jetzt so weiterredete würde er wohl bald dicht machen. Ich musste mir eine andere Taktik zusammen stellen.

"Ja. Ja du hast recht. Ich hab dir das nicht zu sagen. Aber was ist wenn er gefangen genommen wurde? Dann werdet ihr beide wohl zu Testobjekten. Und ich? Ich werde entweder freigelassen und kann mich dann wohl an nichts erinnern oder einfach umgebracht", versuchte ich es anders. Das schien ihn zum Denken zu bringen. Vielleicht sollte ich dem ganzen jetzt noch die Krone aufsetzen und ihn einfach küssen? Damit konnte man Typen eigentlich gut überreden. Unsicher sah ich ihn an. Er bemerkte meinen Blick und sah mich an. Kurz entschlossen zog ich ihn wieder zu mir nach unten und küsste ihn. Er erwiderte ihn. Doch dann stieß er mich plötzlich weg.

Er wollte wohl gerade etwas sagen, doch in diesem Moment schien er etwas zu spüren und drehte sich um. Jetzt konnte ich es auch spüren. Ich drehte mich auch um und sah.. nichts. Aber mir war als würde dort jemand sein. Und nicht nur einer. Es waren viele Personen. Aber ich sah nicht eine einzige. Ich sah Damon an. Er runzelte die Stirn. Offenbar sah auch er nichts. Doch dann schien ihm ein Gedanke zu kommen.

"Schnell ins Auto!", sagte er mir leise. "Was? Aber warum?" "Tus einfach!", knurrte er eindringlich. Sein Ton machte mir Angst. Er klang wütend. Schnell stieg ich auf der Beifahrerseite ein. Jedenfalls so schnell es mit einem gebrochenem Bein ging. Auch Damon ging jetzt mit gefährlicher Ruhe zur Fahrertür und stieg ein und fuhr los.

Plötzlich klirrte die Rückscheibe und sprang in tausend Einzelteile. "Kopf runter!", rief Damon mir zu. Ich tat, wie mir gesagt wurde und hielt mir die Hände über den Kopf. Damon duckte sich nicht und fuhr mit vollem Tempo die Straße entlang. Ich hörte wie weitere Schüsse auf das Auto prasseln, traute mich aber nicht den Kopf zu heben. Irgendwann wurden die Schüsse weniger und hörten schließlich ganz auf.

Langsam hob ich meinen Kopf und sah mich um, konnte allerdings niemanden hinter uns ausmachen. Ich sah zu Damon herüber. "Was war das?!", rief ich völlig entgeistert. "Schüsse", erwiderte er ruhig. "Schüsse?!",.rief ich jetzt aufgebracht. Jemand hatte auf uns geschossen? "Ja Schüsse. Hab ich doch gesagt." "Wer verdammt nochmal schießt auf uns?!", fragte ich verwirrt. Obwohl das ja eigentlich auf der Hand lag.

"Der Geheimdienst", erklärte er immer noch ruhig. "Wieso schießt er auf uns?!" "Vielleicht weil wir bei ihm eingebrochen sind", meinte Damon zynisch. "Und jetzt beruhig dich doch mal." "Mich beruhigen?! Wie soll ich mich beruhigen, wenn der Geheimdienst auf uns schießt?!", schrie ich ihn an. Ich wollte mich zwar beruhigen, konnte aber nicht. "Ja ist ganz einfach. Tief durchatmen und an was Entspannendes denken", meinte er ohne mich anzusehen. Ich befolgte seinen Rat und atmete tief durch. An etwas Entspannendes zu denken, war aber nicht ganz so einfach.

Und gerade als ich es endlich geschafft hatte den auf uns schießenden Geheimdienst aus meinem Kopf zu verbannen, kam mir ein neuer Gedanke: Damon hatte mich weggeschubst. Er wollte nicht, dass ich ihn küsse. Aber warum hatte er ihn erst erwidert? Mein Herz fühlte sich gerade ziemlich wund an. Aber zu meiner Verwunderung kamen mir keine Tränen. Nicht das ich weinen wollte. Nein ganz und gar nicht. Aber es war komisch. Die ganze Zeit waren mir wegen allem möglichen die Tränen gekommen. Doch jetzt kamen sie gar nicht erst.

Erleichtert darüber sah ich aus dem Fenster. Überall nur Sand und Gestein. Zum ersten Mal seit Wochen war mein Gehirn frei von Gedanken. Das Einzigste was da war, war der Schmerz in meiner Herzgegend.

Star Wars - GekidnapptWo Geschichten leben. Entdecke jetzt