29. Kapitel

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Noels Sicht:

Trish zeigte auf den oberen Teil eines Doppelkontinents. Ich flog dort hin. Aber irgendwann fing sie an zu stottern.

"Weißt du nun wo genau?", unterbrach ich sie. Ich versuchte ruhig zu bleiben. Zu meinem Entsetzen schüttelte sie den Kopf. "I-ich e-e-es tut mir leid. Ich hab es mir nicht genau gemerkt." Damit saßen wir in der Patsche. Ich überlegte.

"War es in der Nähe, wo ich euch gefunden habe?", fragte ich sie. "Ja! Ziemlich in der Nähe!", rief sie erleichtert. Also ging es dort hin.

Leider hörte es da schon auf. Das wäre aber auch zu einfach gewesen! Ich landete vorerst und stieg aus. Draußen setzte ich mich auf einen Stein und grübelte.

Trish' Sicht:

Ich könnte mich ohrfeigen! Warum hatte ich mir den Weg nicht gemerkt? Naja passte ja zu mir. Ich war ziemlich vergesslich. Schon immer. Wie sagten meine Eltern immer? Kopf wie Sieb.

Ich trainierte noch ein wenig während Noel nachdachte, wie es weitergehen würde. Gleichzeitig überlegte ich, ob mir der Weg nicht doch noch einfiel. Aber das passierte nicht. Deswegen konzentrierte ich mich voll und ganz aufs Schießen. Bis ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung bemerkte.

Okay ganz ruhig Trish. Hinter dir steht jemand und du hast eine Waffe in der Hand. Dreh dich langsam um und halt sie ihm unter die Nase.

Meine innere Stimme meldete sich mal wieder. Wenigstens etwas Vernünftiges, was sie mir riet. Blitzschnell drehte ich mich um. Die Waffe schussbereit sah ich meinem Gegenüber in die Augen. Mir stockte der Atem. Nein. Das konnte nicht sein.

"Hallo Trish", sagte er. Er hatte nicht die geringste Angst, dass ich abdrücken würde. Das sah ich in seinen Augen. Diese Augen, die mir so sehr gefehlt hatten, obwohl ich sie nur knapp eine Woche nicht gesehen hatte. Es kam mir trotzdem wie eine Ewigkeit vor.

"Was machst du hier?", fragte ich entgeistert. "Ich seh mich um", meinte er gelassen. So als würde ich nicht gerade mit einer Waffe in der Hand vor ihm stehen.

"Witzig. Was machst du hier?", fragte ich wieder. Diesmal aber mit festerer Stimme. Seine Miene wurde ernst. "Ich will meinen Bruder befreien. Deswegen steh ich hier vor dir", erwiderte Damon mit stechendem Blick. Er kam auf mich zu.

"Bleib wo du bist!", rief ich. "Sonst was? Willst du mich erschießen? Oh bitte Trish." Verhöhnte er mich gerade?

Los schieß! Er hat es nicht anders gewollt!

Ich schoss. Allerdings nur knapp vor seine Füße. Zu unserem Glück hatte ich ihn wirklich nicht getroffen. Es zeigte die gewünschte Wirkung. Er blieb stehen.

"Trish.. Du musst mich nicht erschießen. Ich.. ich liebe dich doch." Er setzte sich wieder in Bewegung. Doch diesmal konnte ich nicht schießen. Ich war wie erstarrt. Er stand jetzt genau vor mir. Der Blaster lag auf seiner Brust. Ich könnte ihn abschießen. Mein Ziel konnte ich nicht verfehlen.

"Trish", hauchte er, "Sieh mich an." Vorsichtig blickte ich auf. Seine wunderschönen Augen. Ich verlor mich in ihrem grün. Seine blauen Sprenkel funkelten mir entgegen. Langsam beugte er sich zu mir runter und küsste mich. Ich schloss die Augen und ließ den Blaster sinken. Es war wunderschön. Bis mir die Waffe aus der Hand gerissen wurde.

"Tut mir leid." Er richtete die Waffe auf mich. Es sah nicht so aus, als würde es ihm wirklich leid tun. Wütend sah ich ihn an.

"Mistkerl!", fauchte ich. Mir würden noch ganz andere Wörter für ihn einfallen, aber ich beließ es dabei. Vorerst. Damon ging hinter mich und drehte mir die Hände auf den Rücken. Es tat verdammt weh, aber ich würde ihm nicht den Gefallen tun und vor Schmerzen aufstöhnen. Den Blaster drückte er mir an den Kopf. Wir gingen in Richtung Luke. Das hieß er schob mich dorthin.

Star Wars - GekidnapptWo Geschichten leben. Entdecke jetzt