41. Kapitel

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Noel kam herein. "Stör ich?", fragte er. Ich setzte schon zu einer Antwort an, aber Luna kam mir zuvor. "Ja tust du. Also hoffen wir, dass es wichtig ist", meinte sie direkt. Er sah sie perplex an. Zwar glaubte ich nicht, dass Luna das erste Mal so war, aber sie hatte ihn trotzdem kalt erwischt.

Mir kam das gerade völlig unrealistisch vor. Schließlich war mein Leben bis vor zwei Monaten völlig normal und Noels Blick war einfach nur zum Totlachen. Also hielt ich mein Lachen nicht zurück und prustete los. Die beiden warfen mir einen verwirrten Blick zu. Für sie ergab das ganze hier wahrscheinlich keinen Sinn.

Luna hatte gerade erfahren, dass ihre Freundin (eine fest geplante Jedi wohlbemerkt) einen Sith liebte und das ist ist für sie das wohl unmöglichste auf der ganzen W.. im ganzen Universum. Und Noel wurde gerade von Luna aus irgendeinem Grund eiskalt erwischt. Ja die ganze Situation war für die beiden wohl ziemlich komisch.

"Ehm.. also.. ja es ist wichtig", meinte Noel. Jetzt hörte ich auf zu lachen. Er hatte mich neugierig und etwas ängstlich gemacht. Mittlerweile hatte ich das Gefühl, dass Überraschungen hier oft nicht gut waren.

"Um was geht es?", fragte ich mit gemischten Gefühlen. "Um dich", antwortete er kurz. Soweit war ich auch schon!

"Und?", fragte ich weiter. "Mehr wirst du gleich beim Rat erfahren." Der Rat? Alles nur das nicht! Vor denen konnte ich unmöglich lügen. Die würden mir das doch ansehen genauso wie Luna und Noel. Ich brauchte Hilfe.

"Okay.. Was meinst du mit gleich?", fragte ich nervös. "Wie ich es gesagt habe. Wir gehen jetzt zu ihnen", erklärte er. Das würde ich nicht überleben. Aber Noel war knallhart.

"Wir müssen jetzt zu ihnen Lun. Also bis nachher", sagte er zu Luna und zog mich am Arm in Richtung Tür. Ich warf ihr einen hilfesuchenden Blick zu, aber sie sah nur entschuldigend zurück.

Zusammen liefen wir den Gang entlang. Was sollte ich nur tun? "Noel ich schaff das nicht. Wenn die merken, dass ich.." "Soweit kommt es doch gar nicht", meinte er. Wie konnte er sich so sicher sein? Er seufzte.

"Ich bin mir so sicher, weil sie dich nicht über die Mission ausfragen wollen. Das haben sie schon mit mir durchgekaut. Und wenn sie es doch tun werde ich dir helfen", beantwortete er meine unausgesprochene Frage.

"Wolltest du nicht aufhören meine Gedanken zu lesen?", fragte ich ohne sauer zu sein. Dafür war ich ihm viel zu dankbar. "Wenn du genau zuhören würdest, wüsstest du, dass ich deine Gedanken nicht lesen kann. Ich fühle nur deine Gefühle. Okay deine Gefühle und die Tatsache, dass ich dich schon ganz gut kenne, lassen mich deine Gedanke erahnen. Aber direkt lesen kann ich sie nicht", erläuterte er mir besserwisserisch.

"Besserwisser", lachte ich. Er schüttelte grinsend den Kopf. Aber das Lachen blieb mir im Hals stecken, als ich die riesige Tür zum Rat sah. "Ganz ruhig. Kurzfassung vom Plan: Du beantwortest ihnen alle Fragen. Wird eine zur Mission oder zu.. persönlich, spinge ich ein. Okay? Und vor allem: Lüg sie nicht an!", erklärte er nochmal eindringlich. In dem Moment war ich ihm das erste Mal dankbar, dass er meine Gefühle kannte. So musste ich ihm wenigstens nicht sagen, wie es mir gerade ging.

"Okay", murmelte ich. Zwar half mir die Tatsache, dass er da war. Aber trotzdem wäre ich jetzt lieber auf der Erde und würde mir lieber den Verhütungsvortrag von meinen Eltern anhören. Und das sollte was heißen!

Noel schob mich zur Tür und stieß sie auf. Wieder saßen dort die ganzen Personen. Aber diesmal musste ich sofort in die Mitte, wo mich alle anstarren konnten. Zum Glück begleitete er mich und ließ mich nicht allein.

"Hallo Trish", lächelte mich Noels Vater an. Auch sein Großvater lächelte leicht. Dafür betrachtete mich der Gruseltyp mit grimmigem Blick. Genauso wie sein Nachbar links von ihm. Was hatte ich ihnen denn getan? Andere warfen mir einen gleichgültigen oder neutralen Blick zu.

"Weswegen bin ich hier?", fragte ich etwas neugierig. "Keine Sorge. Wir wollen dir nur ein paar Fragen stellen", meinte der Typ mit der verzerrten Stimme und der Maske. Ich war mir nicht sicher ob es mit seiner Maske zusammenhing oder an der Art seiner Worte, aber das klang nicht besonders überzeugend.

"Noel! Könntest du bitte zur Seite gehen?", erwiderte der Typ mit dem länglichen Kopf. Es war wohl keine Frage, sondern eher eine Aufforderung. "Sehr wohl Meister San Flho", meinte er und ging zur Wand, gegen die er sich lehnte.

"Also Trish.. wie wir gehört haben war die Mission leider nur teils erfolgreich. Wie war sie für dich?", fragte er mich dann. "Ehm.. sie war sehr aufregend und lehrreich für mich", sagte ich nach kurzem Zögern. Mit 'lehrreich' und 'aufregend' konnte man wohl nichts falsch machen.

"Was genau war lehrreich?" - "Naja mir wurde beigebracht, wie man mit einem Blaster umgeht und ein wenig von der Macht habe ich auch bereits gelernt", erklärte ich nicht ganz ohne Stolz. Gemurmel setzte ein.

"Und was hat dir nicht gefallen?", fragte der Gruseltyp mit stechendem Blick. Jetzt musste ich vorsichtig sein. Bloß nicht lügen. "Bei allem Respekt, Meister Lenon. Das hat doch nichts mit der Mission zu tun", warf Noel ein. "Nun es geht hier doch um Trish und nicht um die Mission. Also", zischte er.

"E-es war nicht immer besonders einfach mit diesen.. Sith zusammenzuarbeiten. Und nicht alles Gelernte war gut", erzähle ich ehrlich.

"Aha." Er sah mich noch einmal prüfend an. "Nun gut. Alles in allem sind wir froh, dass du nicht verletzt wurdest trotz diesen.. unvorhersehbaren Umständen", beendete Noels Großvater das Gerede über die Mission.

"Der eigentliche Grund, warum du hier bist, ist, dass wir gehört haben, dass du vorhast ein Jedi zu werden." Erstaunt sah ich zu ihm. Noel hatte ihnen davon erzählt? "Stimmt das?" Ich nickte zögerlich.

"Nun gut. Dann haben wir eine gute Nachricht für dich. Wir haben dich einem Meister zuordnen können. Und deine Antworten auf diese Fragen haben uns nur noch bestätigt, die richtige Wahl getroffen zu haben", berichtete er weiter.

Jetzt hatte er meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Mein Meister würde mich für längere Zeit unterrichten und mir alles beibringen. Hoffentlich bekam ich nicht diesen Meister Lenon. Am besten wäre wohl Noels Dad. Aber mal sehen, wen ich zugeteilt bekam.

"Wir haben entschieden, dass Meister Beth die richtige Meisterin für dich ist." Wer war Meister Beth? Ich sah mich etwas verwirrt um und entdeckte eine Frau. Sie kam zu mir in die Mitte und legte eine Hand auf meine Schulter. Sie hatte blonde Haare, braune Augen, war sehr schlank und zum Glück ein Mensch. Nicht dass ich die 'Aliens' nicht okay fand. Nein. Aber ein Mensch war mir einfach lieber, weil es so für mich so einfacher war.

"Ich werde mich gut um sie kümmern, Meister Wrayer", meinte sie. "Sehr gut. Dann ist die Sitzung hiermit beendet." Das große Räumen setzte ein und alle verschwanden aus dem großem Saal. Auch meine neue Meisterin und ich verließen ihn.

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