10. Kapitel

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Trish' Sicht:

Wir waren jetzt bereits fünf Tage unterwegs. Vor schätzungsweise zwei Tagen hatten die beiden ein Auto gestohlen. Oder naja eher Darrek. Damon hatte wie immer auf mich aufgepasst. Aber seit er mir von diesen Menschen mit besonderen Fähigkeiten erzählt hat, redet er nicht mehr besonders viel. Oder waren es vielleicht gar keine Menschen? Was für Gestalten wohl in ihrem Universum rumliefen.. Allein bei dem Gedanken bekam ich Angst. Schnell verdrängte ich diese Gedanken. Jedenfalls war Damon seitdem nicht besonders gesprächig. Und mit Darrek redete ich sowieso nicht. Wir fuhren bereits eine Weile und hielten nur wenns nötig ist. Das hieß wenn ich dringend aufs Klo musste oder Hunger hatte. Die beiden hatte ich bis jetzt erst einmal essen sehen. Wann aßen sie denn? Etwa wenn ich schlief? Aber wann schliefen sie dann? Sie verhielten sich wirklich nicht wie normale Menschen. Ich beschloss Damon mal wieder etwas zu fragen.

"Wo fahren wir hin?" " Wirst du noch sehen", antwortete Damon kurz angebunden. Mit diesen Antworten musste ich mich jetzt immer herum schlagen. Ich versuchte es dennoch weiter. "Und wann?" "Bald", erwiderte er nur. "Können wir mal kurz anhalten. Ich müsste mir mal die Beine vertreten" Er sah mich mit zusammen gezogenen Brauen an. "Bitte", meinte ich fast flehend. Ich brauchte dringend frische Luft. Und meine Beine fühlten sich an als wären sie abgestorben.

Er seufzte. "Na schön." Wir hielten mitten in der Pampa. Ich wartete bis Damon ausgestiegen war, denn leider war bei mir Kindersicherung. Er machte mir die Tür auf und ich stieg aus. Als ich aussteigen wollte, knickten mir allerdings die Beine weg und ich machte mich bereits auf einen schmerzhaften Aufprall gefasst. Schnell schloss ich die Augen und wartete auf den Schmerz. Aber er blieb aus und stattdessen fand ich mich in starken Armen liegend. Ich machte die Augen wieder auf und sah direkt in Damons schöne grüne Augen mit blauen Sprenkeln. Sie waren so schön.. Schön genug um sich darin zu verlieren..

Damons Sicht:

Wegen ihr mussten wir irgendwo mitten im nirgendwo halten. Verdammt! Das nächste Mal würde ich ganz sicher nicht auf ihre Bitte hören. Ich stieg aus um sie aus dem Auto zu lassen und öffnete ihre Tür. Als sie ausstieg knickten ihre Beine weg und sie drohte zu fallen. Blitzschnell fing ich sie auf. Ihre Augen sahen direkt in meine. Ihre hübschen blauen Augen trafen mich und für einen kurzen Moment verlor ich mich in ihnen. Für einen kurzen. Denn dann schlug die Fahrertür zu und dieser Moment war vorbei.

Schnell ließ ich sie los und trat einen minimalen Schritt zurück. Darrek kam auf mich zu. "Ich geh mal kurz mich umsehen. Pass gut auf sie auf", meinte er nur. "Ja klar. Bis gleich", sagte ich nur froh, dass er davon wohl nichts mitbekommen hatte. Er verschwand zwischen den Bäumen und Sträuchern. Ich hörte ihn noch kurz durch den Wald gehen, dann war es still. Schweigen. Ich drehte mich um und sah gerade noch, wie sie wie Darrek zwischen Bäumen und Sträuchern verschwand. Nicht schon wieder!

Ich rannte ihr nach. Es war nicht wirklich anstrengend. Aber ich spielte mit und ließ sie ein wenig rennen. Irgendwann stoppte sie. Sie stand vor einer riesigen Felswand. "Hast du endlich genug?", fragte ich mit einem Grinsen im Gesicht. Sie wollte wohl eine spitze Antwort geben, aber aus ihrem Mund kam kein Ton und sie sah mit weit aufgerissenen Augen auf etwas hinter mir. Oder besser gesagt jemand. Jetzt spürte ich auch diese Machtpräsenz. Nein! Bitte nicht.. Langsam drehte ich mich um und sah ihn.

Trish' Sicht:

Ich sah mit tief sitzendem Schock auf jemanden hinter Damon. Er hatte schwarzes nicht mehr wirklich volles Haar und trug wie Damon und Darrek nur schwarz. Er hatte seine Augen geschlossen. Ich wusste nicht warum, aber ich bekam eine tief sitzende Angst. So eine Art von Angst hatte ich noch nie gespürt. Und trotzdem fühlte sie sich an, als würde ich sie kennen.

Damon schien meinen Blick gesehen zu haben. Auch sein Grinsen wich plötzlich schnell aus seinem Gesicht. Als würde er wissen, wer hinter ihm stand. Er drehte sich um. Als er die Person erblickte, geschah alles ganz schnell. Er machte einen Sprung mit Drehung, landete direkt vor mir und zückte einen komischen Laser, der zischend nach oben fuhr. Er war blutrot. "Was willst du?", fauchte er seinen Gegenüber an. Dieser öffnete jetzt seine Augen. Ich schrie auf. Seine Augen! Sie waren rot! So rot wie Damons Laser!

"Aber Damon. Warum so unfreundlich?" Seine Stimme jagte mit einen Schauer über den Rücken. "Ich wollte mir nur euren neuen Nachwuchs ansehen", meinte der Typ. Damon stand immer noch mit gezücktem Laser schützend vor mir. "Willst du uns nicht vielleicht bekannt machen? Es ist äußerst unhöflich nicht zu wissen wie alte Freunde heißen" "Alte Freunde? Das ich nicht lache! Verschwinde von hier!", rief er.

Sein Ton machte mir noch mehr Angst. In ihm lag eine Mischung aus Wut und Angst. "Na gut.. Du willst also das ich gehe? Wenn ich nicht erwünscht bin geh ich eben..", meinte er, machte aber keinerlei Anstalten zu gehen. "..aber ich mag es nicht vertrieben zu werden."

Bevor ich wusste, was passierte fand ich mich etwas abseits im Gras liegend. Ich versuchte mich zu orientieren. Ich sah Damon dicht an die Felswand gepresst. Nein! Er stand nicht. Er schwebte über dem Boden und schien sich nicht bewegen zu können. Sein Blick war auf den Typ gerichtet. Er sah sehr wütend, aber gleichzeitig hilflos aus. Der Typ redete mit ihm und strahlte eine gefährliche Ruhe aus. Dann sackte Damon plötzlich zusammen. Und blieb reglos liegen. "Damon!", schrie ich. Jetzt sah der Typ in meine Richtung und kam auf mich zu. "Trish. Richtig?" Ich sah in nur völlig erstarrt an.

"Weißt du es ist unhöflich nicht zu antworten", lächelte er. Sein Lächeln hatte nichts sympathisches an sich. Es war kalt. Wie seine Augen. Ich starrte ihn weiterhin nur an und versuchte nicht zu ängstlich drein zu schauen. Ich würde ihm bestimmt nicht antworten! "Du hast Ähnlichkeit mit deiner Familie. Natürlich. Stur und dickköpfig", meinte er. "Aber das ist nicht von Belangen. Ich glaube ich werde..", er dachte nach,"euch einen kleinen Gefallen tun."

Bevor ich mich wirklich fragen konnte, was er meinte, spürte ich, wie ich schläfrig wurde. Sehr schläfrig.. Ich konnte nicht dagegen ankämpfen. Das letzte, was ich dachte, war Familie?

Star Wars - GekidnapptWo Geschichten leben. Entdecke jetzt