15. Kapitel

254 18 1
                                    

Darreks Sicht:

Dieses Rumgeturtle von den beiden war ja echt bekloppt! Aber das würde ich jetzt wohl oder übel ertragen müssen. Mein kleiner Bruder war auch so dumm! Und sie! Sie war es auch!

Aber ich hätte mehr von Damon erwartet. Bei ihr war es ja normal. Vielleicht war sie machtbegabt, aber sie war nicht stark genug. Das würde sie nie. Aber Damon.. Er war einer der Vier und trotzdem war er nicht klug genug, um es zu durchschauen. Niemand würde es rechtzeitig durchschauen. Niemand.

Trish' Sicht:

Ich kam mir mittlerweile wirklich wie ein kleines Kind vor. Aber fragen musste ich trotzdem. "Wann sind wir da?" "In circa einer Stunde", antwortete Damon. "Und wie machen wir es, wenn wir dort sind?..Wo immer wir auch hin fahren", hing ich schnell noch an. Beinahe hatte ich vergessen, dass ich unser genaues Ziel eigentlich nicht wusste.

"Das wirst du dann sehen", grummelte Darrek. Ich seufzte. Immer bekam ich nur diese Antworten. Gelangweilt lehnte ich mich wieder zurück in den Sitz. Ich schloss die Augen. Aber der Schlaf wollte nicht kommen. Zu viel ging mir durch den Kopf. Was wollte Damon damit sagen? Und warum träumte ich so einen Mist? Sowas war mir seit Jahren nicht mehr passiert!

Durch diese ganzen Fragen und durch das Zum-Fenster-hinaus-starren wurde ich langsam schläfrig. Bis ich schließlich ganz einschlief.

Ich sah Flure. Viele Flure. Und ich sah Damon, der in einen hinein ging. Ich folgte ihm. Er ging den Flur entlang. Doch plötzlich kamen schwarz gekleidete Männer. Damon kämpfte mit ihnen, bis einer der Männer ihm von hinten einen Schlag verpasste. Eine weiterer kam mit einer Pistole. Ich saß wie erstarrt da und konnte nur zusehen. Der Mann hob die Pistole und schoss. Ich schrie. Ich schrie so laut wie noch nie..

"Trish!", rief eine Stimme. Davon wachte ich auf. Irritiert sah ich mich um. Hatte da nicht jemand gerufen? Langsam sah ich alles scharf und erkannte, dass es Damon war, der mich rief.

"Was ist?", fragte ich verwirrt. "Du hast geschrien", erwiderte er. Scheise! Ich hatte geschrien? Da erinnerte ich mich an den Traum und erschauderte. Wieso träumte ich sowas? "Das.. Es war nur ein Traum", sagte ich gespielt locker. "So wie das klang kein besonders guter", meinte er.

Ich bemerkte, dass Darrek nicht da war. Ah das erklärte seine Redseligkeit. "Darf man fragen, worum es in deinem Traum ging?", fragte er. In seiner Stimme schwang ein Hauch Neugier mit. "Warum so höflich? Das kenn ich ja gar nicht von dir", grinste ich neckend. "Es gibt vieles von mir was du nicht kennst", lächelte er geheimnisvoll. Zusätzlich sah er mich mit einem undeutbaren Blick an, der in mir ein flaues Gefühl auslöste. Fast verlor ich mich mal wieder in diesen grünen Augen.

Schnell riss ich mich von ihnen los. Verdammt! Über was hatten wir gerade geredet? Achja.. "Dann ehm muss ich die wohl noch kennen lernen", meinte ich lächelnd. Damon sah mich einfach nur an. Warum sah er mich so an? Bevor ich fragen konnte, schien er sich wieder zu fangen.

"Also.. Worum ging es in deinem Traum?", fragte er wieder. Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Aber dann wüsste er von.. Ja von was eigentlich? Nein. Ich konnte ihm die Wahrheit nicht sagen. Er würde das warscheinlich falsch verstehen. Wie das auch immer war.

"Es war nur ein Alptraum. Nichts weiter" Er sah mich mit.. Misstrauen? an. "Trish. Ich seh dir an, dass es nicht nur ein Alptraum war. Was ist los?" Na toll! Wo war Darrek wenn man ihn mal brauchte? "Es war nichts. Wirklich!", sagte ich energisch. "Dann hättest du wohl kaum so geschrien. Verdammt Trish! Sag mir, was dir so Angst macht!", rief er wütend. "Es war nichts!", sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen. "Trish!", rief er wieder. Aber ich hatte genug.

"Damon! Es geht dich einen Dreck an, was ich träume! Und überhaupt.. Was interessiert es dich?!", fauchte ich. Er sah mich mit zusammen gezogenen Brauen an. Ganz klar. In ihm baute sich Wut auf. Und das nur weil ich ihm nicht sagen wollte, dass er in meinem Traum gestorben ist. Es diente ja eigentlich nur zu seinem Schutz. Obwohl er warscheinlich keine Angst vor dem Tod hatte. Das passte nicht zu ihm.

"Es geht mich sehr wohl was an! Ich bin für dich verantwortlich! Ich hab dir zweimal deinen Arsch gerettet!", rief er ziemlich wütend. Warum machte ihn das so wütend? Er hatte überhaupt keinen Grund dafür. Schließlich wollte er in meine Privatsphäre eindringen.

"Ach soll ich mich jetzt etwa dafür bedanken, dass ich von euch entführt wurde?! Dass ich meine Familie nie wieder sehen werde oder meine Freunde?! Nein Damon das werde ich ganz sicher nicht tun! Also lass mir verdammt nochmal das letzte bisschen Privatsphäre, dass ich noch habe!", schrie ich und konnte dabei nicht verhindern, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Aber ich würde nicht heulen. Diesmal nicht.

Ich sah, wie Damon schlucken musste. Er drehte sich wortlos um. Wir warteten bis Darrek, woher auch immer, wieder kam und fuhren weiter. Die Tränen brannten immer noch in meinen Augen. Aber ich sah stur aus dem Fenster und versuchte verzweifelt an nichts zu denken. Aber das Nichts-Denken konnte ich noch nie besonders gut.

Die ganze Zeit musste ich an Damon denken und an das, was er gesagt hatte. Es kostete mich einiges an Kraft nicht loszuheulen. Warum nahm mich das so mit? Ich kannte ihn gerade mal zwei Wochen. So sehr konnte ich ihn gar nicht mögen. Oder?

Wieso war das alles nur so schwer? Ich wünschte, er wäre mir egal. Aber das war er leider nicht. Obwohl ich nicht mal etwas über ihn wusste. Ich wusste nur eins: Dieser Typ war gefährlich. Das hatte er im Wald bewiesen. Und deshalb sollte ich mich zu meiner eigenen Sicherheit von ihm fernhalten!

Damons Sicht:

Warum wollte sie mir nicht sagen, worum ihr Traum handelte? Ich konnte ihre Angst spüren. Deswegen hatte ich sie ja auch geweckt.

Es fühlte sich schlecht an, sie so voller Angst zu sehen. Scheise! Was dachte ich da schon wieder? Das war ja wieder absoluter Mist! Wahrscheinlich hatte mich nur ihr Rumgeschreie genervt. Das war klar. Aber warum konnte sie mir ihren Traum nicht sagen? Oder besser gesagt: Warum wollte sie mir ihren Traum nicht verraten?

Ich wusste, dass es kein guter Traum gewesen war. Warscheinlich war sogar jemand gestorben, der ihr nah stand. Aber dann konnte sie mir verdammt nochmal sagen, wovor sie so Angst hatte!

Das alles hier war doch absoluter Mist! Seit ich sie kannte war nichts mehr wie vorher. Alles hatte sich verändert. Alles! Dafür musste ich sie hassen! Also warum tat ich es nicht? Es war doch so leicht jemanden zu hassen. Warum hasste ich sie dann nicht?

Ich beschloss sie, sobald sie beim Orden war, zu vergessen. Und dann musste ich sie auch nicht mehr hassen. Auch wenn es mich verdammt wütend machte, dass ich sie nicht hassen konnte! Aber ich durfte keinen zu sehr an mich heran lassen. Sie schon gar nicht. Ich würde mich erstmal voll und ganz auf die Mission hier konzentrieren. Und dann vergaß ich sie auch ganz schnell.

Hey. Tut mir leid, dass ich schon ne weile nichts geschrieben hab. Aber ich bin im Urlaub und hab nur sehr schlechtes Wlan. Ich versuch schnell wieder ein neues Kapitel reinzustellen. Freu mich auf Kommies und Votes :):)

Star Wars - GekidnapptWo Geschichten leben. Entdecke jetzt