36. Kapitel

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Trish' Sicht:

Mir wurde es zu viel. Ich wollte wissen, was sein Problem war. Energisch stand ich auf und ging zu Damon. Noel sah mir erschrocken hinterher. Aber das war mir egal. Damon lag in einem der Schlafräume. Ohne zu zögern drückte ich auf den Öffner und stürmte regelrecht in das Zimmer.

"Was ist dein Problem?!", schrie ich. Er fuhr hoch und stöhnte auf, als er mich sah. "Antworte!", rief ich wieder und ließ ihm damit keine Zeit zu wach werden. "Boah! Du nervst!", nörgelte er. Er klang tatsächlich wie ein kleines Kind.

"Jetzt sag schon! Es muss ja einen Grund geben, warum du sauer auf mich bist." Jetzt erst schloss sich die Tür. Ein leicht beklemmendes Gefühl machte sich in mir breit. Mir fiel auf, dass ich jetzt völlig allein mit ihm war und dass sich gerade eine starke Spannung in der Luft ausbreitete. Aber keine Positive. Meine anfängliche Wut war verraucht und machte leichter Angst Platz, die ich aber versuchte zu vertuschen. Er hatte sein Gesicht immer noch in den Händen vergraben.

"Damon", murmelte ich. "Ich bin nicht sauer", sagte er in seine Hände. Ich glaubte ihm kein Wort. "Wieso bist du dann so ausgerastet, als ich dich.. vor Tatsachen gestellt hab? Und was hatte es mit diesem Blick auf sich, den du mir am Schiff zugeworfen hast?" Es gab noch viel mehr Fragen. Aber diese beiden waren vorerst am wichtigsten.

Damons Sicht:

Da stürmte sie einfach hier rein und schrie mich an. Ich war erst noch etwas benommen. Aber dann wurde ich schlagartig wach. Diese Fragen gehen tief in meine Gefühlswelt. Zu tief. Ich sprang auf.

"Es geht dich nichts an!", rief ich sauer und drängte sie in Richtung Wand. Jeder normale Mensch hätte gemerkt, dass sie Angst hatte. "Wer hat denn Wrayer erst vor ein paar Tagen angeschrien, dass er sich aus den Gefühlen anderer heraushalten soll? Und wer macht genau das jetzt bei Anderen?" Sie stand jetzt mit dem Rücken zur Wand. Ich fühlte ihre Angst deutlich und stützte meine Arme provozierend neben ihrem Kopf ab. Um es auf die Spitze zu treiben, ging ich mit meinem Gesicht sehr nah an ihres. Man konnte sehen wie sie schluckte.

"Du hast uns belauscht", stellte sie fest. "Mir war langweilig. Tut mir echt leid wenn ich eure Mädchengespräche belauscht hab", flüsterte ich ironisch. Ich kam ihrem Gesicht so nah, dass nur ein paar Millimeter unsere Münder voneinander trennte. Sie schloss abwartend die Augen. Ein Grinsen huschte über mein Gesicht.

"Wenn du das hier so sehr willst, solltest vielleicht du aufhören mit meinem Bruder rumzuknutschen.", flüsterte ich in ihr Ohr und atmete ihren Geruch tief ein. Dann drehte ich mich um und ging.

Trish' Sicht:

Ich wartete, dass er mich endlich küsste. Aber stattdessen flüsterte er mit rauer Stimme: "Wenn du das hier so sehr willst, solltest du vielleicht aufhören mit meinem Bruder rumzuknutschen." Vor Schreck riss ich die Augen auf. Doch da waren keine grünen Augen mit blauen Sprenkeln. Er war weg.

Ich schluckte wieder. Er hatte uns gesehen. Beziehungsweise er hatte gesehen wie Darrek mich geküsst hatte. Jetzt verstand ich auch was Darrek meinte mit Ziel anders erreicht. Damon stand hinter mir und hatte die Situation wahrscheinlich falsch gedeutet.

"Verdammt!", fluchte ich. Ich rannte raus und suchte Damon. Leider fand ich ihn bei Noel im Cockpit. Sie unterhielten sich. Als sie mich bemerkten, verstummten sie.

"Gut das wäre geklärt", meinte Damon und rauschte wieder ab. Wie zufällig rammte seine Schulter meine. Kurz sah ich ihm nach. Dann wandte ich mich an Noel. "Was habt ihr geklärt?"

"Wir werden sie bei unserem Zwischenstop auf Tatooine absetzen. Im Gegenzug werden sie ihrem Orden nichts von der Erde erzählen und machen keinen Ärger mehr. Das ist doch das, was du wolltest", erklärte er.

"Ja stimmt", murmelte ich, kam aber nicht den traurigen Ton in meiner Stimme herum. Er sah mich misstrauisch an. "Mir gehts gut. Ich müsste nur mal wieder schlafen", beantwortete ich seine unausgesprochene Frage.

"Dann leg dich hin. Ich komm hier klar." - "Nein. Ich setz mich zu dir." Er seufzte, ließ mich aber machen. Mit Damon konnte ich sowieso nicht reden. Er war ein Sturkopf.

Ich wand mich Noel zu. "Noel ich.. es tut mir leid.. was ich gesagt habe. Aber ich.. es ist alles so neu für mich und ich glaube ich muss erst noch lernen wie es in dieser Welt zugeht. Vielleicht brauch ich eigene Erfahrungen um zu wissen, was gut und was schlecht ist."

"Das Problem ist, dass er die reinste Gefahr darstellt. Und du hast keine Ahnung wie gefährlich."

Ich schwieg, weil mich die Müdigkeit plötzlich zu übermannen schien. "Die Zeit fehlt", hörte ich ihn noch murmeln, bevor ich ins Land der Träume glitt.

Star Wars - GekidnapptWo Geschichten leben. Entdecke jetzt