18. Kapitel

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Damons Sicht:

Jetzt steckten wir wirklich tief in der Scheise! Mist! Ich musste mir einen neuen Plan ausdenken. Sonst saßen wir hier ewig fest. Es sei denn Darrek hatte es geschafft und hatte eine Nachricht geschickt. Aber darauf konnte ich mich natürlich nicht verlassen.

Wie sollte ich es hinbekommen eine Nachricht an den Orden zu schicken? Der Geheimdienst war eigentlich die letzte Hoffnung. Während ich fuhr, waren meine Gedanken in heller Aufruhr. Die Tatsache, dass wir uns geküsst hatten half da auch nicht. Daran denken war das Schlechteste, was ich tun konnte. Lieber machte ich mir Gedanken, wie wir hier wegkamen. Das würde sich aber warscheinlich als schwer erweisen.

Erstmal sollte wir wohl so weit wie möglich weg vom Geheimdienst. Ich allein hätte vielleicht eine Chance gegen ihn. Aber das galt nicht für sie. Bei ihrer Dummheit würde sie sich dabei den Hals brechen. Langsam zweifelte ich ein wenig an der Funktionsfähigkeit des Messers. Sie hatte sich innerhalb von 3 Wochen 2mal den Fuß gebrochen. Da fiel mir ein, dass ich das mal heilen sollte.

"Wie gehts deinem Fuß?" Sie schreckte hoch. Warscheinlich war sie gerade in Gedanken versunken. "Dem gehts beschissen", antwortete sie kühl. Ich lachte auf. Diese kühle Erkenntnis hätte ich ihr nicht zugetraut. Sie sah mich überrascht an. "Was ist?", fragte ich sie. "Ach nichts", murmelte sie. Ich hasste es keine richtige Antwort auf meine Frage zu bekommen. Deswegen verdrehte ich die Augen.

"Es wäre wirklich nett, wenn ich mal eine bessere Antwort bekommen würde", erwiderte ich. "Warum sollte ich dir ehrlich antworten?" "Das hatten wir doch schon", sagte ich einfach. Sie warf mir einen kühlen Seitenblick zu. "Oh ja. Aber ich seh es nicht ein. Warum soll ich dir ehrlich antworten, wenn du mir auch keine klaren Antworten gibst?", erklärte sie wütend. Allerdings hatte sie recht.

"Okay gut. Was willst du wissen? Ich werde dir hundertprozentig ehrlich antworten." Sie zögerte und schien nachzudenken. "Warum küsst du mich erst und weist mich dann zurück?", kam es dann leise von ihr. Ich bremste sofort das Auto. Sie sah mich erschrocken an. Aber das war mir gerade egal. Das war genau die Frage, die sie besser nie gefragt hätte. Sollte ich ihr ehrlich antworten? Aber wieso sollte ich? Sie würde die Wahrheit sowieso nicht verstehen? Ich seufzte.

"Ich.. Es geht nicht", meinte ich schlicht. Jetzt wich der erschrockene Ausdruck aus ihrem Gesicht und machte Wut und Trauer Platz. "Was geht nicht?", fragte sie scharf. Man konnte ihr anhören, dass sie sich versuchte zurückzuhalten. "Ich kann nicht mit dir zusammen sein." "Aber warum? Ich versteh das alles nicht!", rief sie wütend. "Es.. Das geht nicht! Ich.. Ich.." Wie konnte ich das alles erklären? "Was? Erklär es mir Damon. Bitte", flehte sie. Ich vermied es sie anzusehen. "Du.. Du weißt doch, dass ich jemand mit einer mächtigen Gabe bin, richtig?" Sollte ich ihr das alles wirklich erklären?

"Ja. Du kannst andere Leute heilen, ihnen aber auch große Schmerzen zufügen." Als sie das sagte, wurde mir klar, dass sie schon zu viel über mich wusste. Ich durfte ihr nicht noch mehr sagen.

Trish' Sicht:

Er sagte nichts mehr. Wieso redete er nicht weiter? "Damon?", fragte ich wieder. Langsam war ich es leid so viel zu fragen. Damon fuhr wieder los, schwieg aber immer noch. Ich verstand. Er wollte es mir nicht sagen. Wahrscheinlich hatte er keine Lust darauf. Für ihn war das alles wohl nur ein Spiel. Und ich war die, die mitspielen musste und nicht mal eine Ahnung hatte, wie dieses Spiel gespielt wird.

"Dann lass es halt", fauchte ich sauer über meine Erkenntnis. Mit verschränkten Armen lehnte ich mich zurück und starrte aus dem Fenster. Mal wieder. Das wird wohl mein neues Hobby, dank Damon.

"Trish..", setzte er an. Aber ich unterbrach ihn. "Nein. Ist schon okay. Erzähl mir nichts. Du würdest mich wohl ohnehin nur anlügen", fügte ich hinzu. Das saß. Er runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Ich war allerdings noch nicht mit ihm fertig.

"Mal im Ernst. Du bist der größte Lügner und Heuchler, den ich kenne!", rief ich wütend. Seine Fingerknöchel traten weiß hervor. Langsam wurde es ihm scheinbar auch zu bunt. Aber ich konnte mich nicht bremsen. "Ich will nicht wissen, wie du zu so einem Arsch werden konntest. Deine Eltern haben offenbar ziemlich viel falsch gemacht bei deiner Erziehung!" Das war ein Fehler.

"Du hast doch keine Ahnung Prinzessin! Red nicht von Dingen, die du nicht verstehst!", rief er aufgebracht und sah mich an, obwohl er die Straße im Auge behalten sollte. Seine Augen blitzten mich wütend an. Kurz erschrak ich. Aber nur für einen Augenblick. Denn dann kam die Wut zurück.

"Ich würde ja gern eine Ahnung von etwas haben. Aber du erzählst mir ja nichts!", warf ich ihm vor. "Weil dich manche Dinge nichts angehen! Und wie ich erzogen wurde schon mal gar nicht!", brüllte er. Dabei blickte er mich immer noch an. Obwohl ich so wütend auf ihn war, fiel mir auf, dass der Wagen nicht einen Millimeter von der Spur abgewichen war. Er fuhr ihn genauso, als würde er mich nicht gerade anschreien.

"Entschuldige, dass ich mich für das interessiere, was mich betrifft!", schrie ich jetzt. Man sah ihm an, dass er wohl am liebsten aussteigen und wegrennen wollte. Aber das konnten wir uns nicht leisten. Dennoch beherrschte er sich und schwieg wieder. Und ich auch. Es war alles gesagt.

Star Wars - GekidnapptWo Geschichten leben. Entdecke jetzt