Kapitel 22.

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Ich wurde durch einzelnen Sonnenstrahlen geweckt, die meine Nase zum Kitzeln brachten. Langsam streckte ich meine Arme und spürte zwei Hände um meiner Taille. Ich erblickte die zwei wundervollsten braunen Augen, die mich besorgt musterten.

,,Morgen Pheobe, gut geschlafen?", fragte Leon und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Mir entfuhr ein Gähnen und ich nahm meine rechte Hand vor meinen Mund: ,,Ja, du warst ja da."

Er lachte und zog mich enger an sich. Es tat gut, ihn bei mir zu haben. Er war mein Halt, wenn ich alles um mich herum verlor. Er war immer für mich da und ich konnte auf ihn immer zählen. Leise schlichen sich Zweifel in mir hoch. Konnte es sein, dass ich ihn vernachlässigt hatte in den letzten 3 Monaten. Zu wenig Zeit hatte ich mit ihm verbracht, ihm nicht geholfen, ihm nicht zur Seite gestanden, mit ihm zu wenig über sich geredet. Ich hatte mich nur um mich und Luka gekümmert und dabei die wichtigste Person aus meinem Leben aus den Augen verloren, die immer für mich da ist. In mir kamen Gefühle auf, die ich schon lange nicht mehr gespürt habe.

Schuldgefühle...

Ich hatte ein schlechtes Gewissen, ich hätte mehr mit ihm machen müssen, nicht nur mit Luka und man sieht ja jetzt wohin das geführt hat.

Meine Lider senkten sich: ,,Es tut mir Leid..."

Leon legte seinen Kopf auf meinen Scheitel: ,,Was meinst du?"

Ich drehte mich um, sodass mein Kinn auf seiner Brust lag: ,,Es tut mir leid, dass ich die letzte Monate nicht für dich da war, dass ich dich vernachlässigt habe. Ich hätte mehr mit dir machen müssen. Sonst verliere ich dich noch und das will ich nicht, weil du mir....du bist die wichtigste Person in meinem Leben und ich hab so....."

Leons Hand legte sich auf meinen Mund und unterbrach mich damit. Seine Augen musterten mich und dann fing er an zu sprechen: ,,Pheobe ich bin gar nicht sauer und ich hab dir gestern schon gesagt, dass du mich nicht verlierst. Also denk an sowas erst gar nicht mehr!"

Eine Weile ließ ich seine Worte auf mich wirken, damit auch jedes einzelne Wort zu mir durchdrang. Als ich realisierte, was er gesagt hat, umarmte ich ihn stürmisch. Er lachte und ich spürte die Vibration unter mir.

,,Phi du...ich bekomm keine Luft mehr!", sagte er leise und schnell löste ich mich von ihm, doch nur darauf durchgekitzelt zu werden. Er war jetzt über mir und ich lachte, sodass ich Krämpfe bekam.

Ich rief verzweifelt: ,,Leon! Hör auf damit, du weißt genau, dass ich kitzlig bin!"

,,Pheobeschatz, alles ok da oben? Ich höre Stimmen", rief eine Stimme von unten.

Oh gott, ich wollte nicht wissen, wie meine Mutter es finden würde, wenn sie herausfindet, dass Leon bei mir schlief. Sie mochte ihn zwar, aber ich wollte nicht ihre Reaktion wissen, wenn sie ihn neben mir im Bett liegen sieht.

,,Shit", fluchte ich leise und Leon lachte nur neben mir: ,,Ja, Mum alles ok!"

Sie rief nochmal: ,,Ok, dachte schon ich muss nach oben komme, kannst du kurz runter kommen?"

,,Ja", murrte ich verzweifelt, weil Leon mich schon wieder kitzelte und wendete mich an ihm: ,,Du kannst ja in der Zwischenzeit duschen gehen!"

Ich warf Leon ein Handtuch hin und er lachte nur. Schnell lief ich die Treppe runter und zur Küche. Meine Vater saß dort mit einer Zeitung und trank an seinem Kaffee. Meine Mum hatte mir eine Schüssel Müsli gemacht und schaute mich abwarten an. Langsam setzte ich mich an den Tisch und fing an mein Müsli zu essen.

Meine Mum setzte ihre Unterarme auf dem Tisch ab und spielte mit ihren Fingern: ,,Dein Vater und ich werden die nächsten Tage auf Geschäftsreise gehen und..."

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