Kapitel 3.

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Ich war immer noch geschockt und konnte nicht atmen. Mein Blick hing immer noch an Jennifer. Sie trug eine schwarze Leggins, ihre schwarzen Haare fielen ihr locker über die Schultern und sie trug hohe Absätze. Ich selber konnte da noch nicht mal drauf laufen, wenn ich zu einer Party oder so gehe und sie zieht sie an, wenn Schnee liegt? Völlig perplex zwinkerte ich irritiert mit meinen Augen.

Wieso nur sie? Hätte nicht jedes andere Mädchen den Kurs wechseln können? Warum ausgerechnet sie! Mir wurde schlecht, bei den Gedanken sie jetzt auch noch im Unterricht zu sehen. Ich meine, reichte es nicht, wenn ich sie in den Pausen oft genug bei Luka sehe?

Toby, eine Junge aus unserem Kurs, sprach nun meine Frage aus, die in meinem Kopf rumschwirrte: ,,Wieso hat sie den Kurs gewechselt? Waren die Jungs zu sehr damit beschäftigt sie an zuflirten?" Er lachte kurz und zwinkerte ihr zu.

Das war jetzt...wie soll ich sagen? Es war nicht anders zu erwarten von Toby. Toby war nichts peinlich und nutzte jede Chance sich an jedes Mädchen ranzumachen mit seiner ekligen Art. Ich wusste nicht mal was die Mädchen von ihm wollten, gut sah er auch nicht aus.

Leon nahm meine Hand und hielt sie fest umschlossen. Er und Jakob wussten, warum ich sie nicht mochte. Seine Augen schauten mich beunruhigt an, er wusste auch, das es mir in diesem Moment nicht gut ging. Seine Finger streichelten sanft über meine linke Hand. Langsam beruhigte ich mich und mein Atem wurde wieder regelmäßiger.

Jennifers Blick fiel jetzt auf meine linke Hand, die immer noch von Leons umschlossen wird.

,,Man Toby, bei ihr muss man noch nicht mal flirten. Sie nimmt sich alles was sie kriegen kann", erwiderte Jakob jetzt. Die Klasse lachte sie nun aus und Jennifer hörte auf zu lächeln, jedoch galt ihr Blick immer noch mir und Leon.

Mr.Lancaster schritt jetzt ein: ,,Seid bitte ruhig. Sie hat den Kurs gewechselt, weil sie weiter mit dem Lernstoff ist als die Anderen aus ihrem alten Kurs ", er machte eine Pause und fuhr fort: ,,Jennifer setzen sie sich doch neben Leon, dann haben sie eine gute Sicht auf die Tafel."

Ja klar, jetzt saß sie sogar ein Platz weiter.

Wer wollte mich heute eigentlich verarschen? Mein Tag konnte jetzt echt nicht schlimmer werden. Oder? Ich meine was könnte jetzt noch passieren? Mein Kopf explodierte gleich! Mein Gehirn brauchte Sauerstoff und ich musste hier dringend raus, um klare Gedanken fassen zu können. Außerdem brauchte ich einen neuen Pullover, meiner ist ja leider nass wegen einer gewissen Person, mein Blick wanderte zu Leon.

,,Mr.Lancaster darf ich zu meinen Spind? Ich brauchen einen trockenen Pullover", fragte ich freundlich und hob meine rechte Hand, um mich zu melden.

,,Ja, aber kommen Sie gleich wieder. Wir wollen nämlich mit dem Unterricht beginnen."

Meine Füße trugen mich gerade noch so vor die Tür, bevor sie anfingen zu zittern. Was wollte SIE in meinem Kurs?

Sie will dich fertig machen, ging es mir doch den Kopf. Würde sie es schaffen? Nein, reiß dich zusammen Pheobe! Du bist nicht schwach, das warst du noch nie! Es war doch gar nicht meine Art zu weinen, also reckte ich mein Kinn hoch und ging mit sicheren Schritten zu meinem Spind. Ich gab meinen Pin ein und öffnete ihn. Dann fiel mir ein, dass ich gar kein Ersatzpullover dabei hatte, denn heute war ja der erste Tag nach den Ferien. Wütend schlug ich meinen Spind zu und schrie auf, denn hinter ihm stand Leon.

,,Jesus!", sagte ich mit schnellen Herzschlag.

Leon erwiderte: ,,Nein, tut mir leid, ich bins nur!" Wir lachten kurz, doch mein Lachen erstarb schnell.

,,Alles ok, wie geht's dir?", fragte er mich und sah mitfühlend zu mir.

Ich atmete tief aus: ,,Sie macht sich die ganze Zeit an Luka, an meinen Freund, ran und er merkt es ja noch nicht mal. Sie sind ja befreundet sagt er, aber sie waren mal zusammen. Ich meine, das kotzt mich richtig an. Man kann nicht mit seiner Ex befreundet sein, das ist doch...ach keine Ahnung. Ich übertreibe vielleicht auch einfach. Aber wenn ich das Thema dann mal anspreche, meint Luka ja, er findet es auch nicht so toll, dass ich mit dir und Jakob so viel Zeit verbringe. Also muss ich ihm einfach vertrauen."

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