Kapitel 8.

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Wenn man weiß, dass man die Person verloren hat, die man wirklich liebt, dann fühlt man sich leer. Als wäre man in einem schwarzen Loch umgeben von Dunkelheit. Und dieses Loch verschlingt einen, es lässt dich nie wieder gehen.

Man fühlt einfach nur Schmerz und Trauer, bis der Schmerz die überhand gewinnt und du dort untergehst. Es lässt dich dort ertrinken und zwar immer wieder aufs Neue. Außerdem kannst du selber nichts dagegen tun, du wünscht oder hoffst nur, dass es eines Tages aufhört.

Ich bereute, aber nicht Leon geholfen zu haben. Er brauchte meine Hilfe dringender.

Und was war mit Luka? Seine Nase war gebrochen!

Mein schlechtes Gewissen meldete sich und es hatte ja recht, ich hätte für Luka da sein sollen, schließlich bin ich mit ihm zusammen oder war ich, besser gesagt.

Mein Blick senkte sich und fiel auf die Abdrücke von Luka. Er hätte mir doch nie mit Absicht wehgetan oder? Liebte er mich überhaupt? Ich wollte darüber nicht mehr nachdenken. Ein tiefer Seufzer verließ meine Kehle.

Mein Kinn reckte ich in die Höhe und ich wischte mir die Tränen weg. Es war seine Schuld, er hat mich zu einer Entscheidung gezwungen und er wusste ganz genau, für wen ich mich entscheiden würde. Wenn er mich nicht so akzeptierte wie ich bin, dann hatte er mich nicht verdient.

Trotzdem vermisste ich ihn jetzt schon...sein zartes, aber markantes Gesicht, seine warmen, weichen Lippen, sein Duft, aber am Meisten seine liebevolle Stimme.

Ich zog sein Pullover an meine Nase und vergaß für einem Moment alles, denn sein Duft umnebelte mich. Sollte ich ihm hinterher rennen? Nein, er wollte es doch so, aber ich liebte ihn doch? Ohne kurz nachzudenken, rannte ich mal wieder wie eine Irre durch die Schule. Wo konnte er nur sein? Wahrscheinlich fährt er zum Arzt, wegen seiner gebrochenen Nase, also rannte ich zum Parkplatz, in der Hoffnung ihn noch zu erreichen. Ich fand zum Glück sein Auto, einen alten Golf 4 dort.  Luka saß im Auto mit seiner Stirn am Lenkrad gelehnt, er sah erschöpft aus.

Vorsichtig klopfte ich an die Fensterscheibe von der Fahrerseite. Sein Kopf schnellte in die Höhe und unsere Blicke trafen sich.

Er kurbelte das Fenster runter und fragte mit Schärfe in seiner Stimme: ,,Was willst du?"

In seinem Blick war Trauer, obwohl er versuchte ernst zu bleiben. Sein Kiefer war angespannt und seine Hände krallten sich ins Lenkrad.

,,Luka, bitte rede mit mir. Meinst du es wirklich ernst?", fing ich das Gespräch an.

Sein Blick wandte sich von mir ab und er schaute stur gerade raus: ,,Du hast dich doch für Leon entschieden, nicht für mich!"

Anscheinend war es falsch herzukommen, da er alles ernst meinte. Aber ich war fassungslos und enttäuscht von ihm.

,,Du weißt ganz genau, dass er für mich wie ein Bruder ist! Aber dich liebe ich! Ich kann mich nicht zwischen euch beiden entscheiden, ihr seid mir beide wichtig!", antwortete ich aufgebracht. Das musste ich einfach mal loswerden.

Ich sah wie Luka kurz schluckte: ,,Ja, es war nicht ok von mir dich vor die Wahl zu stellen, aber schließlich hat Leon ja angenfangen auf mich einzuschlagen. Es tut mir leid, ich liebe dich und will ja gar nicht, das wir uns trennen. Verzeihst du mir?"

Langsam nahm er meine Hände und legte sie in seine, zart strich er mit seinen Daumen über mein rechtes Handgelenk und schaute mich erwartungsvoll an.

,,Ja, ist ok, ich liebe dich auch!"

Vorsichtig beugte er sich zu mir rüber, gab mir ein Kuss auf die Stirn und wanderte dann zu meinen Lippen. Es war ein kurzer Kuss, trotzdem half er mir, all die schlechten Gedanken weit nach hinten in meinen Kopf zu verbannen.

,,Ich fahre jetzt zum Arzt, meine Nase richten lassen, willst du mitkommen?", fragte er mich jetzt nun.

Ich schüttelte bedauernd den Kopf: ,,Tut mir leid, aber ich hab doch noch Unterricht und ich muss wissen wie es Leon geht. Zudem will ich ihm ja noch meine Meinung dazu sagen, was er angerichtet hat. Melde dich bei mir, wie es deiner Nase geht ok?"

,,Ok, pass auf dich auf! Tut mir leid, dass mit deinen Handgelenken, ich tue dir nie wieder weh. Ich hasse mich jetzt schon dafür." , flüsterte er und schaute sich vorsichtig um. Sollte wohl niemand mitbekommen außer mir, aber ich wollte auch nicht mehr Gesprächsthema Nummer an der Schule sein. Genug Gesprächsstoff für einen Tag, dafür hatten die Beiden schon gesorgt.

Also schüttelte ich den Kopf: ,,Musst du nicht, hast du ja nicht mit Absicht gemacht und nun geh zum Arzt, deine Nase sieht ziemlich schlimm aus."

Er gab mir noch schnell einen Kuss und fuhr dann vom Parkplatz runter. Ich schaute ihm nach und ging dann wieder ins Schulgebäude um mich wieder auf den Weg zu Leon zu machen. Die Pause war noch nicht vorbei und Leon war anscheinend auch nicht mit seiner Behandlung fertig. Also setzte ich mich neben die Tür auf den Boden und wartete.

Eine Sache hatte ich geklärt, jetzt fehlte nur noch Leon. Der bekam auch noch sein Päckchen weg. In dem Moment kam er aus dem Raum und schaute zu mir hinunter. Er hatte ein Flaster an der Stirn, die die Wunde zusammen hielt, aber sonst viel mir nichts weiter auf. Außer sein blaues Auge natürlich.

,,Wie geht's dir?", fragte ich als Erstes und zog meine Augenbraue hoch.

Er räusperte sich und half mir hoch: ,,Sie meint sie kann nichts Ernsthaftes im Moment erkennen, außer die Wunde am Mund und einige Prellungen. Ich solle es beobachten." Mit einem Schulterzucken tat er es ab, als wäre es etwas was er alltäglich tue.

,,Oh...", kam es aus meinem Mund.

,,Ist schon ok. Mir geht's gut!", antwortete er jetzt damit ich mir keine Sorgen machen musste.

Ich umarmte ihn kurz um sicher zugehen, dass es ihm wirklich gut geht und musterte ihn argwöhnisch. Doch dann wurde ich wieder ernst und stemmte meine Hände in die Hüfte: ,,Aber Rocky 2.0, wir müssen trotzdem reden!"

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Hey na:-)

ich hab Ferien und kann dadurch öfters updaten^^ und mensch leute fast 200 reads*-* ich freu mich ja richtig darüber, aber über jedes vote und kommi noch mehr:-** und danke an @Taschki1D dass du meine geschichte so gerne magst:-)♥

Also voted schön:-)

Bye bye eure SummerRosen♥

StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt