Kapitel 12.

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Ich wusste Erstens nicht, wo ich war, geschweige wie ich dahin gekommen bin und Zweitens wusste ich nicht wie ich aus dieser Dunkelheit rauskommen konnte.

Es war alles dunkel um mich herum und ich sah noch nicht mal meine Hand vor meinen Augen. Ich schrie, doch niemand hörte mich, ich war allein und das machte mir Angst. Es war für mich grausam.

Dann wollte ich los laufen, doch ich konnte mich nicht mehr bewegen. Es ging nicht mehr, meine Schreie verstummten. Ich wollte weinen, doch sogar dieses gelang mir nicht. Wie gelähmt stand ich dort in dieser kalten, leeren Dunkelheit. Sich verschlungen mich regelrecht.

Plötzlich hörte ich eine Stimme, sie sagte immer wieder meinen Namen. Hörte ich sogar ein Schluchzen? Ich wollte zu dieser Stimme und sie trösten. Es tat mir im Herzen weh, dass diese Person traurig ist. Die Stimme kam mir auch bekannt vor, doch ich wusste nicht wem sie gehörte. Ich glaubte zu wissen, dass die Person mir wichtig ist, mir viel bedeutete, doch ich war zu schwach um zu ihr zu gelangen.

Pheobe, du kannst doch nicht aufgeben, nicht jetzt! Also nahm ich all meine Kraft um zu versuchen aus dieser Dunkelheit zu entkommen und ich schaffte es mit den Gedanken an die Person, die da draußen auf mich wartete.

Langsam öffnete ich meine Augenlider, die Lichtstrahlen die in meine Augen fielen blendeten mich und deshalb musste ich mich daran kurz gewöhnen. Ich hörte eine Stimme an meinem Ohr und es kitzelte leicht als der kühle Atem meine Haut berührte: ,,Phoebe, Phi bitte wach auf!"

Es drehte sich alles in meinem Kopf und ich musste erst einmal realisieren, wo ich war und wer mich da gerade umarmte. Ich stöhnte vor Schmerzen, die durch meinem Kopf gingen. Durch diesen Laut schreckte die Person hoch und schaute mir tief in die Augen. Sie leuchteten kurz auf. Es war Leon, der bei mir war.

,,Hey Sonnenschein, wie geht's dir? Soll ich ein Krankenwagen rufen? Ich hätte dich nicht alleine lassen dürfen. Es tut mir Leid!"

Es war schwierig ihm zu folgen, da mein Kopf gegen die Stirn pochte und mich alles verwirrte.

Wir waren in der Pausenhalle und ich lag auf einer der Bänke, die dort standen, Leon kniete neben der Bank und hielt nun meine Hände.

Mir fiel wieder ein, wer mir diese Schmerzen verpasst hatte und wurde wütend. Ich hasste eigentlich niemanden, denn ich glaubte immer an das Gute im Menschen, doch ab heute hasste ich Jennifer. Oh Gott, es dreht sich alles. Ich rieb mir mit meiner Hand, über die Stirn und antwortete schwach: ,,Hast du eine Kopfschmerztablette für mich?"

Sein helles Lachen erklang kurz und hielt mir dann eine Packung Tabletten hin mit einer Wasserflasche. Ich nahm sie dankend an und spülte eine Tablette mit Wasser runter. Leon betrachtete jede Bewegung meines Körpers und ich fühlte mich nicht unwohl dabei. Sein Blick auf mir beruhigte mich und wiegte mich in Sicherheit. Ich genoss einfach jede Minute mit ihm. Als ich fertig war half er mir wieder auf, jedoch hielt er mich noch fest, da ich noch ein wenig schwankte.

,,Wie lange war ich...", ich suchte nachdem richtigen Wort: ,,...bewusstlos?"

Wenn man das Bewusstlos nennen konnte...

Leons Miene verfinsterte sich: ,,Ich glaube fünf Minuten, aber soll ich wirklich keinen Krankenwagen holen?"

Ich schüttelte energisch den Kopf: ,,Ich hasse Krankenhäuser, schon der Geruch ist widerlich und mir geht es schon besser, lass uns zum Unterricht gehen."

Wir gingen also Richtung Klassenräume und sein Blick streifte vom Moment zu Moment zu mir rüber.

Er seufzte: ,,Wieso hab ich das nochmal gewählt?"

Ich lachte kurz, jedoch verzog ich dann das Gesicht schmerzvoll. Super! Lachen konnte ich jetzt erstmal eine Weile nicht.

,,Weil du mich lieb hast und ich singen mag?", ich grinste ihn hämisch an.

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