Ich genoss diesen Moment sehr, seine braunen Augen ruhten auf mir und es war mir nicht unangenehm. Im Gegenteil ich fühlte mich wohl. Alles Andere schien mir unwichtig und ich schob es weit hinten in meinen Kopf. Was nun zählte, war er, und sein Blick strahlte Geborgenheit aus. Wir verharrten in dieser Position, aber es war mir egal, hauptsache er war bei mir. Die wichtigste Person in meinem Leben, die die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert, wenn ich innerlich kurz vorm Zusammenbruch stehe. Wir hatten gute und schlechte Zeiten, doch diese brachten uns noch näher und schweißten uns noch mehr zusammen. Es gab kein ich oder er, dass gab es schon lange nicht mehr, nach dem ersten Tag, dem ersten Augenblick, als wir uns zum ersten Mal sahen, gab es nur uns. Wir konnten nicht ohne einander, wir waren unzertrennlich.
*Flashback*
,,Mum! Ich will nicht dahin. Ich will wieder nach Hause zu euch, zu dir und Dad", quengelte ich traurig. Zu groß war die Angst. Meine Mum wollte mich heute zum ersten Mal in den Kindergarten bringen, aber was ist das eigentlich? Ich wollte da nicht hin, ich wollte wieder nach Hause zu meinen Eltern und mit unserer Hausdame spielen. Sie war immer nett zu mir und gab mir manchmal Süßigkeiten.
,,Pheobe, ich hole dich nachher wieder ab. Ich muss doch auch mal wieder arbeiten und Daddy braucht mich in unseren Firma. Du willst doch weiterhin Spielzeuge bekommen? Ja siehst du, deshalb muss Mum wieder arbeiten. Dir wird es im Kindergarten gefallen", antwortete meine Mum langsam genervt.
Mir kamen langsam die Tränen und ich trat bockig auf das rechte Bein, ließ ihre Hand los und blieb stehen: ,,Mummy, ich hab Angst..."
,,Pheobe, sei jetzt nicht zickig, es ist nur der Nachmittag, dann hol ich dich doch wieder ab, du bist jetzt schon 3 und erwachsen, also benimm dich auch so", erwiderte sie und nahm mich wieder an die Hand und zog mich weiter. Ich unterdrückte die Tränen und hielt den Rest des Weges meinen Mund, jedoch zitterte ich an meinen ganzen Körper. Meine Mum zog mich zu einem Gebäude und betrat es mit mir an der Hand. Sie sprach mit einer Dame, die mich freundlich anlächelte, doch ich schaute schüchtern weg. Ich wollte hier weg und wieder nach Hause in meinen rosanes Prinzessinnenzimmer.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als meine Mum auf mich hinab blickte: ,,Schatz, ich gehe jetzt, bis später!" Sie gab mir ein Kuss auf die Wange und verschwand mit ihren hohen Schuhen, durch den Eingang. Zurück blieb ich und die fremde Frau. Ich fühlte mich unwohl und allein gelassen. Mein Blick senkte sich und ich spielte mit meinen Händen.
,,Pheobe, willst du mit nach draußen zu den anderen Kindern?", fragte die Frau nun und schaute mich wieder, mit einem Lächeln im Gesicht, an. Zögerlich und zaghaft nickte ich. Die Frau nahm mich an die Hand und zog mich in einen Garten, sie ließ mich los und ich blickte mich um. Es waren noch andere Kinder hier, die hier draußen spielten. Am Liebsten würde ich gleich mitspielen, aber ich blieb ängstlich stehen. Es war nämlich unhöflich einfach weg zulaufen, wenn eine erwachsende Person mit dir redete. Die Wörter meiner Eltern kamen mir wieder in mein Gedächtnis. Nervös strich ich über mein Lieblingskleid, dass ich heute extra angezogen hatte. Es war weiß und der untere Rock war etwas weiter, damit wenn ich mich drehte, es sich mitschwingen würde.
,,Pheobe, willst du nicht mit den anderen Kindern spielen?", fragte die Frau neben mir nun und schaute auf mich hinab.
Mein Blick wanderte zu ihr und sie lächelte mir aufmuntern zu: ,,Darf ich denn?"
Sie lachte kurz und antwortete: ,,Natürlich darfst du das, wir sind ja hier in einem Kindergarten, wo sich Kinder treffen und miteinander spielen."
Ich nickte und lief zu den anderen Kindern. Als erstes ging ich in den Sandkasten und sah einen Jungen, der eine Burg baute. Leicht tippte ich seine Schulter an und er drehte sich zu mir um. Er hatte braune Haare, die in sein Gesicht fielen und seine braunen Augen schauten zu mir hoch. Seine Augen weiteten sich für einen kurzen Moment um dann wieder zu ihrer normalen Größe zu wechseln.
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Stay
Romance,,Hey,...", fing ich an, aber meine Stimme versagte. Nach einer Weile startete ich einen neuen Versuch: ,,Du hast dein Versprechen nicht eingehalten...du wolltest bei mir bleiben." Ich senkte meinen Blick. Dieses Jahr war schon schlimm genug... Ich...