Kapitel 28.

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Leon stand am Eingang unseres Grundstückes. Schnell wandte ich mich wieder Collin zu, doch der lief schon nach Hause und grüßte Leon kurz vorm vorbeigehen. Ja, lass mich allein!

Leicht schüttelte ich den Kopf und atmete noch einmal tief durch. Mit gemischten Gefühlen ging ich auf Leon zu, dabei hämmerte mein Herz gegen die Brust und mir wurde einfach alles zu viel. Verwirrt rannte ich nun auf ihn zu und umarmte ihn. Etwas irritiert ließ er es zu und strich mir sanft über meinen Rücken. Ich legte meine Wange an seiner Brust ab und lauschte seinem Herzschlag, der mich jedes Mal beruhigte.

,,Hey....", flüsterte ich gegen seine Brust und brachte sein Herz damit kurz zum Stoppen, bis es wieder anfing im regelmäßigen Tempo zu schlagen. ,,Hey, Phi." Er löste sich von mir und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Seine Hand ließ er an meiner Wange verweilen und schaute mir in die Augen. Ich fand seine Berührung nicht unangenehm mir gefiel es sogar, doch genau das beunruhigte mich.

,,Ich...du weißt ich...", fing ich an, doch fand die richtigen Worte nicht. Ich nahm seine Hand von meiner Wange und hielt sie fest umschlossen. Noch einmal holte ich tief Luft: ,,Du bist wie ein Bruder für mich und mein bester Freund....ich will dich nicht verlieren, du bist mir wichtig, ich brauch dich einfach."

Gespannt schaute ich in seine Augen, um irgendwas zu erkennen. Er ließ meine Hand los, senkte den Blick und ging ein Stück von mir weg, bis er sich wieder umdrehte und meine Hände in seine legte: ,,Du bist auch für mich, wie eine Schwester und lass uns morgen weiter reden. Ich bin müde und es ist doch alles ok, oder nicht?"

Erwartungsvoll schaute er mich an. Ich war für ihn, wie eine Schwester...

Also war alles ok? Und ich hab mir den beinahe Kuss nur eingebildet? Ich ließ die angestaute Luft zwischen meinen Zähnen wieder entweichen. Einerseits war ich froh, dass geklärt zu haben, doch irgendwie verletzte es mich auch...

Leicht schüttelte ich den Kopf über meine Gedanken...es war alles ok.

,,Oder Phi?", hakte Leon nach, als er immer noch keine Antwort von mir bekommen hat.

Ich schaute in seine Augen und flüsterte gegen die Kälte: ,,Ja...es ist alles ok." Warum brach meine Stimme bei meinem letzten Wort?

Leicht lächelte ich ihn an, um meine Aussage zu bestätigend. Doch es war alles Andere, als ok. Wieso störrte mich es, dass Leon doch keine Gefühle für mich hatte? Mein Blick senkte sich wieder.

,,Was ist los, Pheobe?", fragte Leon und hob mein Kinn leicht an, damit ich ihn anschauen musste.

Leicht seufzte ich und überlegte, was ich anworten sollte. Sollte ich ihm die Wahrheit über mein Gefühlchaos sagen? Nein, dass würde alles kaputt zwischen uns machen...ich war ja nur eine Schwester. Aber warum regte ich mich darüber auf, ich sagte doch auch zu ihm, er sei mein Bruder.

Außerdem musste ich an Luka denken, wir sollten uns nicht schon wieder streiten. Ich war einfach....einfach müde, ja das musste es sein. Ich bin müde und konnte keinen klaren Gedanken fassen.

,,Ich hab mich mit Alicia gestritten vorhin..." Still entwich mir eine Träne, denn ich dachte einfach zu viel nach.

Leon wischte die Träne schnell weg: ,,Heyhey alles ist gut, willst du mir erklären, was passiert ist, wenn wir reingehen?"

Leicht nickte ich und führte ihn ins Haus, während ich ihm alles erzählte. Ab und zu nickte er, bis Pheon uns begrüßte.

,,Mist, ich muss mit ihm ja noch rau...", wollte ich mich selber unterbrechen, doch Leon kam mir dazwischen. ,,Ich mach das, wir reden gleich weiter, kuschel dich schon mal ins Bett, ok?"

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