Kapitel 30

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"Na, können wir jetzt los?" Fragte Ben und stellte seinen Teller in der Küche ab.
Ich nickte.

Wir zogen uns die Jacken und die Schuhe an und umarmten meine Mutter zum Abschied, die uns nicht loslassen wollte und gingen zusammen zum Auto.

Irgendwie finde ich es ja schon komisch, mit Ben nach New York zu fliegen. Ich meine, ich kenne ihn ja nicht so wirklich. Ich sollte nicht mitfahren. Ich kenne ihn kaum. Aber irgendwas sagt mir, dass ich es tun soll.

Ich verstehe aber noch etwas nicht. Woher wusste er, dass ich genau in dieser Woche frei habe? Und hat er alleine für zwei Tickets gezahlt? Das muss ich ihm dann wieder zurückgeben.

So wird also nun meine ganze Woche vergehen. Ben und ich in New York. Schon ziemlich cool. Vorallem wenn man bedenkt, dass ich schon immer nach New York wollte und jetzt mein Traum in Erfüllung geht.

"An was denkst Du?" Weckte mich Ben aus meinen Gedanken.
Ich seufzte kurz. Nicht, weil ich genervt bin oder so, sondern weil ich irgendwie total nervös bei dieser Frage werde. Ich kann ja schließlich nicht sagen, dass ich quasi an ihn gedacht habe.

"An nichts" antwortete ich gelassen.
"Hast du eigentlich Flugangst?"
"Weiß ich nicht."
"Wie jetzt?"
"Ich bin noch nie geflogen."
"Also ist es dein erstes mal?" Hackte er nach.
"Ja."

Ich dachte mir nichts dabei, bis er anfing zu lachen.
Es klingt falsch. Sehr falsch.
"Also dein erstes mal können wir dort auch ha..."
Ich schlug ihm gegen seinen Arm.
"Nicht so wild, kleines" sagte er immer noch lachend, was nach und nach echt ansteckend war.
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Wir holten unsere Sachen aus seinem Kofferraum und gingen zum Flughafen. Ich wusste, dass ein Flughafen groß ist, aber doch nicht so groß...

Voll von Menschen mit riesigen Koffern, fröhliche Gesichter und Familien, die wieder vereint sind.
Eine Menge an Kaffee und anderen Sachen, die sich die Menschen holen und sich anschließend auf einen Sitzplatz setzen und auf den Flug warten.

"Sam! Da lang" sagte Ben schnell, als ich vom Staunen in die falsche Richtung lief.

Wir liefen zusammen nebeneinander und checkten uns ein.

Als wir mit diesem Einchecken fertig waren, nahmen wir uns Platz und warteten auf das Flugzeug.

"Wie ist es denn eigentlich zu fliegen?" Ich merkte langsam, wie nervös ich wurde.

"Schön. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich bin neben dir" sagte er und lächelte mich warm an.
Ich erwiderte sein Lächeln und lehnte mich gegen seine Brust, woraufhin er einen Arm um mich legte und seinen Kopf auf meinen platzierte.

Nachdem die Aussage kam, dass unser Flugzeug bald losfliegt, gingen wir zu diesem Gang, wo man in das Flugzeug steigt.

Wir gingen langsam den Gang entlang und setzten uns auf die vorgegebenen Plätze. Ich am Fenster, Ben neben mir.

Er sagte, es wäre gut, wenn ich am Fenster sitzen würde. Also tat ich das auch. Ich machte es mir dort bequem und lehnte mich gegen die Wand des Flugzeuges.

"Nervös?"
Ich nickte.
Dann nahm er meine Hand in seine und umschloss sie. Ich glaube ich fing an zu zittern vor Nervosität. Nicht, weil ich gleich zum ersten Mal fliegen würde, sondern weil er meine Hand hält.

"Du zitterst ja" stellte er fest.
"Warte." Er stand kurz von seinem Sitz auf und holte eine Decke aus seiner Tasche.
Dann legte er sie über meine Schultern und nahm wieder meine Hand.
"Danke" sagte ich verlegen.

Wär Marco jetzt hier, würde er ihn umbringen. Warum denke ich jetzt eigentlich an Marco? Ich bin hier mit Ben, einem attraktiven Jungen, in einem Flugzeug auf dem Weg nach New York und denke an Marco??

Liebe und ich? NIEMALS! Oder doch?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt