Kapitel 40

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"Weil ich dich liebe, verdammt!"
Mir stockte der Atem.
Er liebt mich.

Etwas explodierte in mir.

Auch seine Augen weiteten sich, als er realisierte, was er sagte.
"I-i-ich. Ä-ähm." Er fasste sich an den Kopf.

Ich stand einfach still da und versuchte seine Worte zu verdauen.
Jedes Mädchen würde sich jetzt freuen. Ich wusste jedoch nicht, wie ich reagieren soll.

Es kam viel zu plötzlich. Zu unerwartet und nicht im richten Moment.

"S-seit wann?" Stotterte ich und starrte ihn immer noch an.
Er seufzte schon wieder.

"Schon von Anfang an fand ich dich interessant..."
"Seit wann liebst du mich??" Fragte ich wieder.
"Seit mehreren Monaten schon. Es ist so verdammt auffällig gewesen!" Sagte er panisch.

Jetzt ergab alles Sinn. Die Eifersucht, die Küsse, die gemeinsame Zeit...
Er liebte mich schon die ganze Zeit.

Er schaute mir tief in die Augen.
Soll ich ihm die Wahrheit sagen?
Ich kann noch nicht.
Es wäre zwar sicher, aber nein. Es ist nicht der beste Moment dafür.
Nicht so, nicht hier und nicht jetzt!

Er öffnete öfter Mal den Mund, um etwas zu sagen, schloß ihn wieder.

"Ich wollte es nicht so raushauen. Es ist mir einfach ausgerutscht. Und, und ich weiß auch, dass es der falsche Moment für sowas ist und es tut mir unendlich doll leid und..."

Ich kam auf ihn zu und legte meine Lippen auf seine. Wie konnte ich es nur ohne ihn aushalten?

Meine Lippen kribbelten wie verrückt. Er macht mich verrückt.

Er zog mich auf sein Bett und unterbrach den Kuss nicht.
Es fühlte sich so richtig an.
Seine Hände ruhten auf meiner Taille, während wir uns immer leidenschaftlicher küssten.

"Ist es eine Bestätigung?" Sein Atem prallte auf meine Lippen.
Ich nickte vorsichtig.

Er strahlte sofort auf.
Er nahm mein Gesicht in meine Hände.
"Ich bin so froh, dass du meine Liebe erwidert hast" flüsterte er leise und küsste meine Nasenspitze.

"Sie müssen jetzt leider wieder raus" sagte seine Ärztin und zerstörte den Moment.
Wie gerne ich sie jetzt umbringen würde.

"Wir werden es auf jeden Fall wiederholen" hauchte er leise in mein Ohr und küsste mich sanft.

Ich machte mich auf den Weg zu dem Typen, dessen Namen ich nicht erwähnen will.
Ich stürmte einfach rein ohne zu klopfen und wurde geschockt von ihm angestarrt.

"Weißt Du? Ich hätte echt nie gedacht, dass du so falsch bist!" Schrie ich.
"Was ist los?" Fragte er überrascht.
"Ich glaube das weißt du ganz genau! Ich bereue es so sehr, mit dir befreundet gewesen zu sein!"

"Gewesen?"
"Ja!! ICH HASSE DICH!" Rief ich laut.
"Was habe ich getan???" Fragte er verzweifelt.
"Marco, Nathalie? Mich als Schlampe und Mist bezeichnet? Hast du das alles etwa nicht getan?!"

"Mann, Sam! Ich bin so ein Vollidiot..."
"Mehr als nur das!"
"Gib mir bitte noch eine Chance!"
"Nein. Vergiss es! Du hast es versaut!" Sagte ich laut und ging mit schnellen Schritten aus seinem Zimmer.
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"Guten Abend" begrüßte mich meine Mutter.
"Abend" sagte ich und zog meine Jacke und Schuhe aus.
"Hast du Hunger?"
Ich nickte.

Sie kam mit einer großen Portion Tortellinis und stellte sie auf den Tisch.
"Danke."

Nachdem ich gegessen habe, habe ich Anni gefragt, ob sie zu mir kommen will.
Und etwa eine Stunde später war sie auch da.

"Wie geht es Marco?"
"Sein Bein ist gebrochen. Und er hat viele Wunden im Gesicht. Aber er strahlt vor Freude" sagte ich und lächelte leicht.

"Hau raus!" Rief sie plötzlich.
"Was?"
"Du wirkst zu glücklich. Was ist passiert?" Sie merkt ja auch alles.
"Marco hat gesagt, dass..."
"Er dich auch mag??"
"Dass er mich...liebt" beendete ich den Satz.

"OMG!!! ICH WUSSTE ES!" Rief sie vor Freude. Ich lächelte.
"IHR SEID ZUSAMMEN!!!"
"Nein! Es war der falsche Zeitpunkt und der falsche Ort!" Unterbrach ich sie schnell.
"Really? Hast du seine Liebe wenigstens erwidert?" Fragte sie hoffnungsvoll.

Ich nickte. Sie grinste wieder.
"Wie läuft's zwischen dir und Luca?"
"Hmm. Naja. Wir haben Schluss gemacht..."
"Was hat er angestellt?! Er wird es mit mir zu tun haben!!"
"Nein, nein. Er hat nichts gemacht. Ich auch nicht. Seine Mutter hat eine Arbeit gefunden in einer anderen Stadt. Und eine Fernbeziehung ist blöd" sagte sie traurig.

Ich nahm sie in meinen Arm. Die arme...
"Aber weißt Du, was er mir versprochen hat?"
Ich schüttelte meinen Kopf.
"Er hat gesagt, dass er sobald wie möglich wieder hierher zieht und ich auf ihn warten soll" sagte sie und lächelte verträumt. Aww. Wie süß!

"Lass mal was machen!" Auf ihrem Gesicht bildete sich ein Pedoblick.
"PIZZAA!!" Riefen wir beide und liefen runter.

Liebe und ich? NIEMALS! Oder doch?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt