Kapitel 42

1.9K 74 4
                                    

Langsam fuhren wir dem Krankenhaus zu. Immer mehr freute ich mich Marco wiederzusehen, obwohl wir uns doch erst gestern zuletzt sahen.

"Wir sind da." Er stieg aus und öffnete mir die Tür.
"Kommst du mit?" Fragte ich. Marco wird ausflippen.
"Warum nicht?"

Aber Marco weiß doch, dass ich ihn liebe. Warum sollte er dann ausflippen?

Ben ist für mich einfach wie ein großer Bruder, der mich beschützt und mir immer Zuhört. Warum sollte Marco denn eifersüchtig werden?

Ben und ich betraten das Krankenhaus und gingen zu Marcos Zimmer. Ben klopfte kurz und öffnete dann die Tür.

Ich ging mit einem Grinsen auf meinen Lippen rein, dicht gefolgt von Ben. Marco grinste erstmal, doch als er Ben sah verschwand sein Lächeln schnell.

"Keine Sorge. Er ist nur mein bester Freund. Das weißt du" flüsterte ich ihm zu. Sofort begrüßte er dann auch Ben.

Sie unterhielten sich etwas und immer mehr mochten sie sich. Gut so. Hoffentlich gibt es keine Zickenkriege mehr.

"Ich muss dann jetzt gehen. Muss noch was erledigen" sagte Ben und machte mit Marco einen typischen Handschlag, bevor er mich umarmte und mit einem "Gute Besserung" verschwand.

"Was hast du da an deiner Wange?" Fragte er sehr ernst.
Ich blieb still stehen.
Er wird Eric umbringen. Wollte er auch. Ist bloß etwas schief gegangen.
Wenn er erfährt, dass mich Eric geschlagen hat, wird er ihn wirklich umbringen. Und dann kann Eric wirklich nichts mehr machen.

"Ach nichts schlimmes" log ich. Wie sehr ich auch Eric hasse, Marco soll ihm dennoch nichts antun. Also doch schon. Aber dann ist Marco schon wieder verletzt.

"Sam... Es ist ein Handabdruck. Wer zum Teufel hat dich geschlagen!?!" Scheiße.

"Versprich mir erstmal, dass du dieser Person nichts antust!"
"War es Ben?!"
"Spinnst du?! Er würde sowas niemals tun" verteidigte ich Ben.
"Okay, Okay."
"Versprich es mir."
"Nur, weil du es so willst, meine Prinzessin" sagte er und lächelte charmant. Wie sehr ich es liebe, wenn er mich so nennt. Es gibt einfach nichts Schöneres.

"Es war... Eric..." sprach ich leise aus.
Marco spannte sich an und schloß seine Augen, um nicht auszuflippen.
"Wenn dieser Hund dir nächstes mal noch etwas antut, werde ich dafür Sorgen, dass er hier liegen wird" sagte er ruhig, aber dennoch angespannt.

"Aber jetzt komm her" sagte er und klopfte neben sich auf das Bett.
Ich kam näher.
"Ich habe dich so sehr vermisst." Ich dich auch.

"Aber wir haben uns doch noch gestern gesehen" sagte ich lachend.
"Na und? Ich vermisse dich trotzdem. Egal, wie lange wir uns nicht gesehen haben. Selbst wenn du nur 5 Minuten weg bist vermisse ich dich." Darf ich sterben? Mir hat noch nie jemand so etwas süßes gesagt.

"Meine kleine Tomati" sagte er und zog mich mit auf sein Bett.
Ich lehnte mich gegen seine Brust und hörte, wie sein Herz gegen seine Brust hämmerte.

"Dieser Ben ist ja eigentlich doch gar nicht so schlimm wie ich dachte" sagte er eine Weile später.
"Tja."
"Aber du darfst dich ja nicht in ihn verlieben. Sonst bin ich eifersüchtig" sagte er lachend und spielte mit meiner Locke herum.

"Keine Sorge, werde ich schon nicht."
"Das werden wir ja sehen" sagte er.
"Du willst mich also testen?" Fragte ich und zog eine Augenbrauein die Höhe. Er lachte schon wieder.
"Nein. Ich weiß doch, dass du keinen besseren finden wirst" antwortet er selbstsicher.
"Und was, wenn doch?" Fragte ich neckend.
"Wer denn?" Nun war er derjenige, der eine Augenbraue in die Höhe zog.
"Wie wär's mit deinem jüngeren Bruder? Er ist immerhin süßer und besser erzogen" sagte ich und grinste.
"Ich bin also nicht gut erzogen und nicht süß?"
Ich schüttelte meinen Kopf.
"Bist du dir da ganz sicher?"
"Sehr sicher." Lüge.
"Aber er kann nicht so gut küssen wie ich" sagte er wieder angeberisch.
"Weiß ich nicht" sagte ich und zuckte.
Ohne lange nachzudenken legte er seine Lippen auf meine.

In solchen Momenten mit ihm könnte ich einfach alles um mich herum ausblenden und einfach nur mit Marco sein. Jede Einzelne Berührung hinterlässt ein prickeln. Ein angenehmes prickeln. Jedes mal pocht mein Herz, wenn ich ihn sehe oder auch einfach an ihn denke.
Es ist einfach so krass zu sehen, was er für eine Wirkung auf mich hat.

Seine Küsse geben einfach diese ganze Liebe wieder. All diese Emotionen stecken darin.

Es fühlt sich immer noch so unrealistisch an zu wissen, dass er mich liebt. Ich meine es hätte jedes beliebige Mädchen sein können. Doch unter den ganzen bin ich dieses Mädchen.

Unsere Gesichter trennten uns wieder und nun blickten seine Blauen Augen intensiv in meine.

"Also wenn du den Kuss nicht genossen hast, dann weiß ich auch nicht."
"Wer weiß?"

Er strich mir eine Träne aus meinem Gesicht.
"Ich weiß echt nicht, ob du jemals was mit meinem kleinen Bruder anfangen würdest, da er eindeutig zu jung ist, aber das einzige was ich weiß ist, dass du wunderschön bist" sagte er leise, während sein Finger meinen Hals entlang strich und ein Kribbeln hinterließ. Oh. Mein. Gott. Warum ist es plötzlich so warm hier?

Wir blieben noch eine Weile stumm liegen, bis meine Mutter anrief und ich nach Hause musste.

Also rief ich einen Taxi, mit dem ich dann 20 Minuten später Zuhause war.
"Wie war dein Tag" fragte meine Mum.
"Ganz gut."
"Sicher? Deine Wange sagt was komplett anderes..."
"War nur eine Freundin ausversehen. Die wollte nur so tun, ist aber dann wirklich gegen meine Wange gekommen" log ich schon wieder.
"Passt auf euch lieber mal auf"
Sagte sie und gab mir eine Schüssel mit Suppe, die ich innerhalb von 10 Minuten aufaß.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ohaa. Platz eins bei #jungs
Voll krass. Es kam einfach so ganz plötzlich.
Danke!!!❤

Liebe und ich? NIEMALS! Oder doch?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt