17-Das mit der Liebe wäre dann ja wohl euer Part

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"Und wie geht es jetzt weiter?", fragte Ju nach und nahm einen Schluck von seiner heißen Schokolade. Mittlerweile hatten wir uns in ein Café verzogen, um diese heiße Köstlichkeit zu genießen und meine neue Wohnung zu feiern. "Naja, ich muss wahrscheinlich alle Zimmer streichen, weswegen ich so 4 bis 6 Tage brauchen werde, bis ich komplett fertig bin.", erklärte ich und sah ihn an.

"Und du fährst morgen wieder nach Hause?

"Ich muss meine ganzen Möbel hierher bringen und außerdem habe ich ein paar Freundinnen versprochen, dass ich mich noch mit ihnen treffe, bevor ich umziehe.", murmelte ich und leerte meine Tasse. Ju tat es mir gleich und winkte die Bedienung zu sich: "Entschuldigung? Könnten wir bitte zahlen?" Die Frau nickte freundlich, verschwand wieder zum Tresen, während ich den Rand der geleerten Tasse mit meinem Finger nachfuhr. "Und wenn ich den Umzug hinter mir habe, muss ich mich langsam einmal nach einer Ausbildung umsehen...", erzählte ich weiter. Ju zog eine Augenbraue nach oben: "Und was ist mit Youtube?" Leise seufzte ich: "Youtube allein reicht nicht. Ich habe zwar 80.000 Abonennten, aber wie ich schon einmal gesagt habe: Es ist keine sichere Einnahmequelle, beziehungsweise reicht es einfach nicht." Nachdenklich nickte er, als die Bedienung wieder zu uns kam. Ich wollte schon meinen Geldbeutel zücken, als er mir zuvor kam. Die Frau nahm das Geld dankend an und gab ihm den Restbetrag zurück. "Ju, ich hätte auch bezahlen können.", warf ich ein, während er aufstand. "Sie es als Willkommensgeschenk.", zwinkerte er und zog seine Jacke an. "Nächstes Mal bezahle ich.", murmelte ich, bevor ich ebenfalls aufstand und ihm nach draußen folgte.
Kaum war ich aus der Tür getreten, lief ich auch schon prompt in eine vorbeigehende Person rein. Vor meinem geistigen Auge sah ich mich schon auf dem Boden liegen, als sich zwei Hände um meine Hüfte legten und mich vor dem Fallen bewahrten.
Perplex starrte ich in zwei grüne Augen und die Augen starrten zurück. "Marius?", brachte ich verwirrte heraus. "Hanna?", murmelte er leise, aber ebenso überrascht wie ich. Er hielt mich immer noch fest, aber irgendwie störte es mich auch nicht. Im Gegenteil, ich wollte gar nicht, dass er mich losließ. Verwirrt blinzelte ich. Huch, was war denn jetzt mit mir los? Doch bevor ich diesen Gedanken weiter verfolgen konnte, erhob Ju das Wort: "Irgendwie passt das gerade perfekt in einen Liebesfilm." "Das mit der Liebe wäre dann ja wohl euer Part.", antwortete Marius mit zusammengepressten Lippen, bevor er mich losließ. Moment, was? "Wie bitte?", hakte ich nach und starrte ihn entgeistert an.

"Du hast mich schon verstanden."

"Ja, aber ich will es nicht verstehen. Denkst du etwa dass Ju und ich-"

"Es ist doch auch so, oder?"

Fassungslos sah ich ihn an. "Wir haben nichts miteinander...", erklärte ich sauer. "Und warum kommt ihr dann aus einem Cafe herausgelaufen, während Niemand weiß, dass du in Aachen bist?", forderte Marius. Seine Augen zeigten ein gewisses Funkeln, doch ich konnte es nicht so richtig einordnen. "Das war kein Date!", versuchte ich mich wieder zu rechtfertigen. Irgendwie verletzte es mich ungemein, dass er mir nicht glaubte. Ich hasste es allgemein, wenn Leute, die mir wichtig waren, mir nicht vertrauten, doch bei Marius war das unerklärlicher Weise etwas Anderes. Es fühlte sich...leerer an. Wie ein klaffendes Loch, dass sich durch meinen Körper zog. Ich mochte dieses Gefühl nicht und ich würde auch nicht mehr lange mit ihm diskutieren. "Und was war es dann?", provozierte er, was bei mir den Geduldsfaden zum Reißen verleitete. "Ich habe mir eine Wohnung angeschaut! Und? Zufrieden?", fuhr ich ihn an, "Aber danke, dass du mir nicht vertraust, fühlt sich echt toll an!" Damit drehte ich mich um und stapfte in die Richtung meiner Wohnung. Und schon in diesem Moment war mir klar, dass ich eine Fehler gemacht hatte, doch das war mir im Moment egal. Mir war alles egal. Ich wollte einfach nur allein sein, in Ruhe und Frieden. Und ohne dieses schreckliche Leeregefühl. "Hanna!", ertönte eine Stimme hinter mir und im nächsten Moment wurde ich am Arm festgehalten. "Jetzt bleib doch hier...", flehte Marius, doch ich riss mich von ihm los. "Lass mich einfach!", brachte ich nur erstickt hervor und eilte weiter. Eine Träne rollte meine Wange hinunter. Eine nach der anderen fand ihren Weg und als ich nach 10 Minuten endlich bei meiner Wohnung ankam, waren meine Wangen komplett mit Tränen übersät. Zitternd zog ich meinen Schlüssel hervor und eilte die Treppen hinauf. Ich war so unglaublich froh, als die Wohnungstür hinter mir in's Schloss fiel. Erschöpft ließ ich mich an ihr zu Boden gleiten und schluchzte kurz auf. Ich war so eine Idotin. Er war ein Idiot. Wir beide waren Idioten. Warum hatte ich nicht einfach gesagt, dass ich in Aachen war? Warum hatte er mir nicht einfach geglaubt? Warum hatte mich das so verletzt?

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Was haltet ihr von Hannas Reaktion? Hat sie überreagiert oder nicht? Schreibt es mir mal in die Kommentare, wenn ihr wollt ^^ Ich brauchte einfach mal ein wenig Drama in dieser Ff und ja, hier haben wir es!

Und bitte nicht wundern, die Kapitel wurden nur namentlich umgeändert und bekommen ab sofort nicht nur noch Nummern, sondern auch Namen ;)

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