60-Effekt meines Herzens

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Gestresst rannte ich nach unten in die Küche und stieß fast mit Passi zusammen, der mir entgegen kam. "Hey, Vorsicht.", grinste dieser und wartete bis ich wieder sicher stand. Nickend hastete ich weiter nach unten und stellte mich neben MamaJu und Vince, die fleißig am kochen waren. "Wie läuft's?", murmelte ich und sah in die Töpfe. "Alles gut, Hanna. Entspann dich mal ein wenig.", grinste der Musikproduzent. Heute war tatsächlich Weihnachten und viele Gäste waren schon da, doch deswegen war ich nicht so aufgeregt. Sondern wegen dem Fakt, dass ich heute Marius' Eltern treffen würde. Meine Finger zitterten leicht, als ich wieder nach oben sprintete und im Wohnzimmer schlitternd zum Stehen kam. Tatsächlich waren schon alle Familien, außer der von Marius, eingetroffen und hatten sich im Wohnzimmer versammelt. Naja, Marius' und meine Familie. Doch meine Eltern würden nicht mehr kommen, da sie mir gestern eröffnet hatten, dass sie es nicht mehr rechtzeitig schaffen würden. Ich hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, zu ihnen zu fahren, doch sie hatten darauf bestanden, dass ich in Aachen blieb. Das witzige an diesem Tag war aber eigentlich, dass Ju dafür gesorgt hatte, dass jeder eine Weihnachtsmütze trug und man überall diese roten Mützen sah. Manchmal hatte er auch echt merkwürdige Ideen. Etwas aus der Puste blickte ich mich um, als es plötzlich klingelte. Mit einem kurzen Nicken gab ich Passi, der sich schon erheben wollte, zu verstehen, dass ich mich darum kümmerte und lief zur Tür. Ich konnte meinen schnellen Herzschlag spüren, als ich die Tür öffnete und in die Gesichter von Marius' Eltern blickte. Ohne wirklich zu wissen was ich jetzt machen sollte, streckte ich die Hand aus: "Hi. Ich bin Hanna." Doch anstatt auf meinen Handschlag einzugehen, zog sie mich in eine Umarmung: "Wie schön dich auch einmal kennenzulernen. Marius hat schon viel von dir erzählt." So ging das genauso mit seinem Papa, bevor sie vor mir in's Wohnzimmer gingen. Etwas perplex blieb ich stehen. Wow, das...lief eigentlich besser als ich es erwartet hätte. Also naja...eines hatte ich noch nicht erwähnt... Marius hatte seinen Eltern gesagt, dass er eine Freundin hatte, jedoch hatte er nicht erwähnt wer. Dementsprechend wussten sie gar nicht, wer ich wirklich war, trotzdem war ich erleichtert, dass ich die Begrüßung hinter mir hatte. Hofften wir mal, dass sie mich mögen würden...
Angespannt lief ich ihnen in's Wohnzimmer nach, wo sie von allen Anwesenden begrüßt wurden. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt, trat Marius neben mich, nachdem er seine Eltern ebenfalls begrüßt hatte. "Alles in Ordnung?", raunte er mir zu und rückte noch ein Stück näher zu mir, sodass er nach meiner Hand greifen konnte, ohne dass es jemand bemerkte. Etwas beruhigt nickte ich: "Alles bestens..."

Eine Stunde später hatte ich ein paar Mal mit Marius' Eltern geredet, immernoch ohne die Info, dass Marius und ich mehr als nur Freunde waren. Doch meine Anspannung war ein wenig mehr abgesunken, da sie zwei unglaublich herzensgute und zuvorkommende Menschen waren, in deren Nähe ich mich sofort wohl fühlte. Trotzdem achtete ich genaustens auf jedes Detail. Was ich sagte, wie meine Stimme war, wo ich hinsah und welche Körperhaltung ich hatte.
Etwas abseits saß ich nun neben Passi am Kamin, während Marius zwischen seinen Eltern auf dem Sofa saß und sich mit Vince und seiner Familie unterhielt. "Und? Wie ist es so?", flüsterte Passi und nickte in ihre Richtung. "Nervenaufreibend.", seufzte ich leise und sah zum Weihnachtsbaum, neben dem sich Ju mit Passis Eltern unterhielt. "Was? Wieso?", fragte dieser in dem Moment, sichtlich irritiert, aber auch warnend. "Versteh das nicht falsch.", korrigierte ich mich sofort, "Die Beiden sind zwei unglaublich tolle Menschen. Ich habe einfach mega Angst, dass ich einen Fehler machen könnte und sie mich nicht mögen und-" "Mach dir doch nicht so viele Gedanken!", unterbrach Passi mich, "Ich glaube sie mögen dich und selbst wenn nicht, Marius bleibt trotzdem bei dir." Erschöpft pustete ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht: "Auch wieder wahr...ich gehe mal schnell in die Küche."

Damit verließ ich das Wohnzimmer und lief nach unten. Kurz aufatmend lehnte ich mich an den Küchentresen und wartete einige Minuten, als ich Schritte auf der Treppe vernahm. Grinsend kam Marius herunter und zog mich sofort in eine Umarmung. "Wofür ist das jetzt?", nuschelte ich in seinen Pullover und kuschelte mich an ihn. "Ich habe meine Eltern gefragt was sie von dir halten.", wisperte er und sofort verkrampfte ich mich.

"Und?"

"Also sie meinten, wenn meine Freundin genauso nett wie du ist, dann habe ich alles richtig gemacht.", lachte er nachdem ich ihm einen ungläubigen Blick zugeworfen hatte, "Als ich ihnen dann erzählt habe, dass sie meine Freundin bereits kennengelernt haben, haben sie sofort 1 und 1 zusammengezählt....Und sie waren ziemlich begeistert." In diesem Moment fiel die ganze Anspannung in mir ab und ich glaube wenn Marius nicht gewesen wäre, hätte ich mich wahrscheinlich nicht auf den Beinen halten können. Seufzend schloß ich die Augen, als sich plötzlich Marius' Lippen auf meine legten. "Ich liebe dich.", flüsterte er leise und sah mich grinsend an. "Ich liebe dich auch.", lachte ich ebenfalls und vergrub mein Gesicht in seinem Pullover. Eigentlich war es echt der Wahnsinn, wie viel in dieser ganzen Zeit passiert war. Wenn man bedachte, dass wir uns vor einem Jahr überhaupt nicht kannten... Und trotzdem war ich froh hier zu sein, wo ich jetzt war. An Marius' Seite. Als seine Freundin. Und das würde ich hoffentlich noch eine ganze Weile bleiben, wenn nicht sogar für immer... Eine Weile standen wir einfach nur so da, bis Marius schließlich wieder das Wort ergriff: "Wollen wir wieder hochgehen?" Mit einem sanften Lächeln nickte ich und er zog mich sanft an der Hand zur Treppe, zu unseren Freunden und Familien. Endlich konnte ich mich auf den heutigen Abend konzentrieren. Mit Menschen, die ich gern hatte, um mich herum. Mit Ju, Passi, Vince und Annika, ein paar meiner besten Freunde. Und natürlich mit Marius. Und wenn ich genau darüber nachdachte, dann galt das nicht nur für diesen Abend. Diese Menschen würden auf ewig mein Leben prägen, egal wie lange sie an meiner Seite sein würden. In meinem Herzen würden sie immer bleiben, denn das  war der Effekt meines Herzens.


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Leute? Das war's... Mit diesem Teil endet die Story hier. Es werden noch ein paar wenige Zusatzkapitel folgen, ebenfalls ein paar Danksagungen und ein paar kleine Ankündigungen, aber ich möchte mich jetzt schon einmal hier, am Ende der Mainstory, bei jedem bedanken. Ich kann es ehrlich gesagt selbst nicht glauben, dass diese Geschichte nun vorbei ist...
Vielen Dank an alle ❤

Wir sehen uns in den nächsten Kapiteln!

Effekt meines HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt