19-Keine Fragen, ich kann dir nichts erklären

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Die Frage von gestern hatte mir den Schlaf geraubt. Okay gut, viel hätte ich sowieso nicht schlafen können, da ich erst spät nach Hause gekommen war, aber trotzdem hatte ich kein Auge zugetan. Um 8 hatte ich es dann aufgegeben und mich an den Schnitt meines neuen Videos gesetzt. Schließlich hatte ich seit einiger Zeit nichts mehr geuploadet. Mein Handy gab einen Nachrichtenton von sich und ich warf einen Blick auf das Display.

Ju: Hey Hanna, keine Fragen, ich kann dir nichts erklären. Du musst morgen unbedingt in's Bamhaus kommen! Dein Zugticket ist schon gebucht und dieses Mal sorgen wir dafür, dass Passi dich wirklich vom Bahnhof abholt. Buchung und den Rest findest du in deinem E-Mail Postfach. Bis morgen.

Verwirrt sah ich auf die Zeilen vor mir. Was war da los? Warum konnte er mir nichts erklären? Was erklären? Doch da es ihm ziemlich wichtig zu sein schien, öffnete ich kurzerhand mein E-Mail Postfach und las mir die Nachricht durch. Viel mehr Informationen bekam ich da aber auch nicht raus. Lediglich die Abfahrtszeit meines Zuges. Seufzend schaltete ich mein Handy wieder aus und stand auf. Mein Rucksack, der mittlerweile zum Reisestandard gehörte stand eh schon in meinem Zimmer, weswegen ich gleich zum Schrank trottete und ein paar Sachen herauszog. Für 3 Tage sollte es reichen. Schnell war alles verstaut, mein Laptop inklusive Ladekabel, meine Kamera und Stativ und Ersatzakkus folgten. Immer noch etwas verwirrt ließ ich mich wieder auf meinen Schreibtischstuhl fallen und sah nachdenklich auf die Szenen vor mir. Die Nachricht von Ju ließ mir einfach keine Ruhe. Okay, anderes Thema, Hanna. Angestrengt dachte ich wieder nach, als mir tatsächlich ein anderes Thema einfiel. Marius. Ja, danke, war im Moment auch nicht besser. Und wenn ich morgen in's Bamhaus fuhr, würde er definitiv auch dort sein, was zu Folge haben würde, dass ich mich endlich ihm und dem Streit stellen musste. Ja, ich hatte immer noch nicht mit ihm geredet. Ich war echt ein Feigling... Toll, jetzt hatte ich zwei Probleme über die ich mir den Kopf zerbrechen konnte. Seufzend versuchte ich weiter an den Szenen zu schneiden, doch immer wieder tauchten Marius oder Ju in meinem Kopf auf.

Ju.

Marius.

Ju.

Marius.

Ju.

Marius.

Argh, verdammt das soll aufhören! Frustriert speicherte ich das Videoprojekt und fuhr meinen PC herunter, bevor ich mich in mein Bett fallen ließ. Hoffentlich fand ich hier etwas Ruhe, bevor morgen das Chaos ausbrechen würde...

Effekt meines HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt